Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass mich ein Buch, das ich gerade lese, auf einer Skala von eins bis zehn überdimensional, sprich 10***, beeindruckt. Wer kennt dieses Gefühl nicht? Es gibt Bücher, an denen stimmt — heruntergebrochen auf die eigene subjektive Wahrnehmung — schlichtweg ALLES. Empfinden noch andere, im besten Fall viele andere Leser ganz ähnlich, wird ebenjenes Buch zu einem Kassenschlager und platziert sich auf den Bestsellerlisten des Landes. Leser, Autor und nicht zuletzt Verleger sind glücklich und eine folgende Fortsetzung der Autorenkarriere ist so gut wie gewiss. Aber die Plätze auf genau diesen Bestsellerlisten sind heiß begehrt und bei Weitem nicht jedem gutem bis exzellenten Schriftsteller ist es vergönnt, einen solchen fulminanten Verkaufsplatz zu belegen. Doch was sagt das Innehaben oder Verpassen einer derartigen Platzierung tatsächlich über die Qualität und die Wirkung eines Buchs aus?Natürlich, in den meisten Fällen unterlegen die Verkaufszahlen, dass ein Autor vieles richtig gemacht haben muss. Das soll keinesfalls in Abrede gestellt werden: Ehre, wem Ehre gebührt! Ganz klar. Allerdings tummeln sich unter jenen Spitzenreitern ab und an durchaus auch Werke, bei denen vermutlich eher das Phänomen der Gruppendynamik den Ausschlag gegeben hat. Aber das ist vollkommen okay.Innere Werte nach außen kehren
Was hingegen weniger okay ist, ist die Tatsache, dass Autoren von Zeit zu Zeit und im Zuge einer stetig wachsenden Konkurrenzsituation der Branche häufig auf ihr bisheriges Erreichen oder Nicht-Erreichen nennenswerter Marktwerte reduziert werden. Marktwirtschaftlich ist das verständlich. Jedoch verkaufen Autoren nicht nur ein x-beliebiges Produkt. Sie pflegen ein Handwerk. Sie sind Künstler. Sie kreieren Emotionen. Sie vermitteln Lebensgefühl. Sie materialisieren Träume. Sie schenken uns Wegbegleiter. Kurz gesagt: Autoren sind vieles. Nur eben nicht auf blanke schwarze oder vielleicht auch nur graue Zahlen zu reduzieren. Denn nur, weil es ein Autor (dieses Mal) nicht auf die Bestsellerliste geschafft hat, heißt es nicht, dass seine Arbeit weniger wertvoll ist.
Was hingegen weniger okay ist, ist die Tatsache, dass Autoren von Zeit zu Zeit und im Zuge einer stetig wachsenden Konkurrenzsituation der Branche häufig auf ihr bisheriges Erreichen oder Nicht-Erreichen nennenswerter Marktwerte reduziert werden. Marktwirtschaftlich ist das verständlich. Jedoch verkaufen Autoren nicht nur ein x-beliebiges Produkt. Sie pflegen ein Handwerk. Sie sind Künstler. Sie kreieren Emotionen. Sie vermitteln Lebensgefühl. Sie materialisieren Träume. Sie schenken uns Wegbegleiter. Kurz gesagt: Autoren sind vieles. Nur eben nicht auf blanke schwarze oder vielleicht auch nur graue Zahlen zu reduzieren. Denn nur, weil es ein Autor (dieses Mal) nicht auf die Bestsellerliste geschafft hat, heißt es nicht, dass seine Arbeit weniger wertvoll ist.
Wenn es einem Autor mit seinem Werk gelingt, selbst nur eine Handvoll Leser zu berühren, ist das ein Erfolg. Zugegeben, kein kommerzieller. Aber ein persönlicher! Was sagt uns eine Bestsellerliste schließlich über die zwischenmenschlichen Saiten aus, die ein Buch anschlägt? Es ist der Arbeit eines Autoren gegenüber nicht fair, dass seine Qualitäten als Mentor, Motivator und/oder Unterhaltungskünstler weniger geschätzt werden, nur weil die Summe der Endabrechnung "nicht stimmt". Spätestens hier sollten wir uns die Frage stellen: Was stimmt mit unserer Weltsicht eigentlich nicht mehr?
Dass ein Buch wenig(er) Vorbestellungen hat, seltener über den Ladentisch geht und folglich in weniger heimischen Buchregalen landet, hat nicht immer nur etwas mit dem Können des Autors zu tun. Diverse Faktoren bedingen den monetären Erfolg eines Buchs. Und noch etwas: Es ist wohl nicht gerade produktiv, als Verleger, Manager & Co. die eigenen Schützlinge stets an das über ihrem Kopf schwebende Damoklesschwert, das über Sein oder Nichtsein entscheidet, zu erinnern und damit zusätzlichen Selbstzweifel zu schüren.Eine HerzensangelegenheitDas Schreiben, Lesen, Geschichtenerzählen ist ein kreatives "Business", in dem immateriell geprägten Attributen wie Begeisterung, Motivation, Lebenshunger eine weitaus höhere Wertigkeit zugestanden werden sollte, als es gegenwärtig der Fall ist. Wenn mich ein Schriftsteller auf eine einzigartige Weise zu berühren und mein Leben gar positiv zu verändern weiß, dann ist es mir als Leser mit Verlaub gesagt schnurzpiepegal, ob und wie lange der Autor auf dieser oder jener Bestenliste gestanden hat. Für mich zählt dann das ohnehin unbezahlbare Gefühl, welches das Buch XY bei mir hervorgerufen hat. Daher: Weshalb eigentlich nicht zunehmend auf "best feeling", statt auf "best selling" achten und Wert legen?!