Schreibprojekt #Kindheitserinnerungen04


Ausgangsbeschränkung, keiner hat das schon mal erlebt. Nicht in unserer Lebenszeit, nicht in unserer freien Gesellschaft. Weltweit, niemand ist von den nicht Auswirkungen betroffen. Was uns Erwachsene dabei beschäftigt ist vielfältig. War anfangs die Risikogruppe der Senioren am meisten und direkt eingeschränkt kristallisiert sich in den letzten Wochen immer mehr heraus, dass der Stillstand für Kinder egal welchen Alters immer anstrengender wird. Die meisten Familien meistern das gut und kommen klar. Nicht überall klappt alles gut und man merkt, wie ungeduldig bereits gefühlt jeder die Normalität herbeisehnt. Mich beschäftigt die Frage: wie werden sich die Kids später an diese Zeit ihrer Kindheit erinnern …? Schwierig, das zu konkretisieren:

Die ersten Monate des Jahres 2020 fallen im Erinnerungsregal auf: Während die Jahre vorher ordentlich in Reih und Glied da stehen nach dem immer gleichen Muster ist da plötzlich ein großes Durcheinander. Was davor „normal“ war – Kita, Kindergarten, Schule, danach Spielplatz und Toben mit Freunden, Hausaufgaben, Sport … ging plötzlich nicht mehr. Stattdessen sind alle zu Hause geblieben, auch die Eltern waren immer da. Anstatt, dass alle dieses intensive Zusammensein hätten genießen können war da ganz viel zu viel. Vor allem viel Sehnen nach dem anderen Alltag, nach dem, was vorher gewohnt war. Viel Vermissen. Viel gefühlte Entfernung.

Kontakt mit Familie und Freunden über Telefon und Nachrichten schreiben ist nicht das gleiche. Video-Konferenzen sind ein paar Mal toll, aber normalerweise spiel ich mit Oma Mensch ärgere dich nicht, löse Kreuzworträtsel mit Opa, spiele mit einem Kumpel Fußball und bekomme Besuch von Freunden … es ist anders, morgens mit Pausenbrot in die Schule zu gehen, wo Lehrer aus Fleisch und Blut Aufgaben erklären oder im Kindergarten nach dem Frühstück mit allen was zu basteln. Ja, man kann zu Hause alles mögliche und ganz viel davon machen, sich nach dem Sehnen, was man vorher mit vielen gemeinsam gemacht hat, muss aber auch drin sein. Und immer nur die Geschwister, immer nur die Eltern. Nicht mal schnell zu den Nachbarn darf man, nicht mehr mit Mama in den Supermarkt, kein Spielplatz mehr, kein Musikunterricht oder Sport.

Auch mit mega-coolem Mundschutz ist alles einfach oft komisch. Und wie weit ist jetzt genau ein Abstand von eineinhalb Metern? Was davon in Erinnerung bleiben wird. Und wie das alles so weitergeht … es bleibt spannend.

Wer mag und wem etwas dazu einfällt, schreibt gerne, entweder in den Kommentaren oder mit einem eigenen Blogpost – und freu mich sehr auf viele unterschiedlichen Blickwinkel auf diese doch sehr besonderen Kindheitserinnerungen. Gerne aus dem Blickwinkel von uns Erwachsenen, denn die Erinnerungsregale befallen die Kids bekanntermaßen selbst am allerbesten.


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