Schotten dicht in China

Die Abkühlung der chinesischen Konjunktur hat auch Auswirkungen auf Geschäftsreisende und ausländische Arbeitnehmer im Reich der Mitte. Die Einreisebestimmungen sollen ab September deutlich verschärft werden. Doch schon jetzt kommt es immer häufiger zu Komplikationen.

In Zeiten des schier unendlichen Wachstums war es lediglich eine Sache von wenigen Stunden, um in Hongkong ein Expressvisum zu erhalten und nach China reisen zu können. Inzwischen sitzen jedoch immer mehr Geschäftsreisende – vor allem aus dem Schengen-Raum - für mehrere Tage in Hongkong fest.

Mit Touristenvisum in China arbeiten

Früher war es oftmals kein Problem, wenn man mit einem Touristenvisum in China einreiste, und dann dort einer Beschäftigung nachging. Wenn das Visum ablief, flog man kurz nach Hongkong, verlängerte es, und machte sich dann wieder auf den Weg zurück. Legal ist es zwar nicht, aber die chinesischen Behörden drückten da immer ein Auge zu. Immerhin profitierte die chinesische Wirtschaft sehr von den oftmals gebildeten und gut verdienenden Gastarbeitern.

Inzwischen jedoch wird der Druck auf die lokalen Behörden immer größer. Peking will den Aufenthaltsstatus der sich im Land befindlichen Ausländer überprüfen. Besonders die Ausländer in den unternehmerischen Toppositionen sollen ins Visier der kommunistischen Führung geraten sein.

Protektionismus als Antwort

Nach Angaben von Ökonomen müsste Chinas Wirtschaft jährlich um mindestens 9% wachsen, um die Arbeitslosenraten zumindest stabil zu halten. Doch solche Wachstumszahlen sind längst nicht mehr drin. Schätzungen zufolge liegt das reale Wirtschaftswachstum bei gerade einmal 5% in diesem Jahr. Für die europäischen Länder wäre dies ein traumhaftes Ergebnis, für die Volksrepublik ist dies jedoch ein ökonomisches Desaster. Mit massiven Folgen für die rund 220.000 Ausländer, welche sich derzeit dort aufhalten.

Welche Maßnahmen insgesamt auf die Ausländer in China mit den Gesetzesänderungen im September zukommen, weiß derzeit noch kaum jemand. Sicher ist nur, dass einreisende Ausländer diverse biometrische Daten (Fingerabdrücke und mehr) abgeben müssen. Auch die Strafen (z.B. für überzogene Visa) werden wohl drastisch erhöht. Hinzu kommt, dass zukünftig pro Repräsentationsbüro lediglich noch ein Ausländer beschäftigt werden darf.

Weitere mögliche Gründe

Angesichts der restriktiven Handhabe bei Visa für chinesische Geschäftsleute in Europa, könnte die Vorgehensweise durchaus auch eine Revanche Chinas sein. Jetzt, da die chinesische Wirtschaft angesichts der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung auf jeden verfügbaren Arbeitsplatz angewiesen ist, scheint der Zeitpunkt für diesen Schritt passend zu sein.

Diese Maßnahmen der chinesischen Staatsführung zu verteufeln, steht jedoch vor allem den Europäern nicht zu. Immerhin agiert Europa hinsichtlich chinesischer Produkte durchaus ebenfalls in protektionistischer Manier. Der jüngste "Solarstreit" war diesbezüglich ein Paradebeispiel.


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