Schönheits-OP – der Grund meiner Abwesenheit

Hallo Schönheiten

So eine lange Blogpause hatte ich schon lange nicht mehr und obwohl ich die Meinung vertrete, Bloggerinnen müssen sich dafür auch nicht rechtfertigen (so im Sinne von: jeder verdient mal ‘ne Pause, auch wenn’s um sein Hobby geht), möchte ich gerne einige Worte darüber verlieren.

Eigentlich wollte ich diesen Post noch vor meiner Pause veröffentlichen. Aber irgendwie hab ich’s in letzter Zeit nicht so mit Plänen, die setzen nämlich immer ihren eigenen Kopf durch. Und so kam es, dass ich aufgrund meines Geburtstages vor einer Woche, der Arbeit und der Planung des Kaffeeklatsch-Nachmittages mit meiner Familie letzten Sonntag keinen einzigen Beitrag mehr vorbereiten konnte.

Und letzten Montag, also vor 4 Tagen, war dann sowieso “fertig lustig”. Wieso? Kurz und knapp: Ich wurde, ästhetisch bedingt, an meiner Nase operiert. Da mir in letzter Zeit aufgrund Rückmeldungen in meinem Bekanntenkreis bewusst wurde, das solche OP’s hier zu Lande noch immer gern vertuscht werden oder schon gar verpönt sind, wollte ich hier auf meinem Blog einige Worte dazu verlieren.

Erst einmal möchte ich generell meinen Senf zu sogenannten äusserlichen Makeln geben. Diese werden anfangs ja grundsätzlich mit etwas Negativem verbunden bzw. als unschön aufgefasst, was für mich allerdings eine eher schlechte Assoziation darstellt. Makel können nämlich durchaus schön sein und nicht selten sogar ein persönliches Markenzeichen bedeuten. Was wäre Kate Moss nur ohne ihre Zahnlücke, wer wäre Cara Delevigne ohne ihre buschigen, extravaganten Augenbrauen (ok, dafür dagegen bräuchte es sicher keine Operation…) und hätte Adele als gerstenschlanke Sängerin noch immer dieselbe schöne Ausstrahlung? Oder wäre Will Smith auch immer noch Will Smith ohne seine abstehenden Ohren? Natürlich, all diese Leute sind berühmt und wir kennen sie nicht anders – was eine sichtbare Ausbesserung dieser Merkmale für die betroffenen Personen natürlich nochmal schwieriger darstellt, da die Öffentlichkeit dies detailliert mitverfolgen würde. Aber sind nicht all diese Auffälligkeiten, die viele als Makel bezeichnen würden, nicht gerade deswegen so besonders schön? Ganz ehrlich? Das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Und nur für sich selbst. Ich finde das leicht abstehende Muttermal neben der Nase einer Freundin wunderschön, sie hingegen mag es gar nicht. Wenn sie findet, dass das weg muss, verstehe und unterstütze ich sie. Meine Mama kannte ich nicht ohne ihre Aknenarben, die ihr von einer emotional schweren Zeit zurückblieben. Sie gehörten zu ihr. Mama sah das aber anders, sie hasste diese Narben und hat sich kürzlich einer Laserbehandlung unterzogen, welche diese fast komplett hat verschwinden lassen. Gute Entscheidung, solange sie davon überzeugt ist und sich nun in ihrer Haut wohler fühlt. Ich glaube ihr wisst, worauf ich hinaus will: Makel hin oder her, nicht perfekt ist nicht gleich unschön. Oder wie mein Nasenarzt in meinem Beispiel auf seiner Homepage passend definiert:

"Soll ich mich mit meiner Nasenform abfinden oder meine Nase chirurgisch verschönern lassen? Diese Frage kann nur individuell und persönlich beantwortet werden. Wenn Sie sich mit Ihrer Nase identifizieren, gibt es keinen Anlass zur Operation. Andernfalls kann ein verschönernder Eingriff Ihr Spiegelbild so verändern, dass die Freude an Ihrem Aussehen wächst.  Das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität kann dadurch verbessert werden.” Korrekt!

Ich bin auch der Meinung, das man sich vor einer solchen OP (und zwar nicht nur des Geldes wegen sondern auch der Verfälschung des persönlichen, äusserlichen ICH’s) zuerst grosse Gedanken darüber machen sollte. Auch ich habe Tage, an denen ich beispielsweise meine Figur gar nicht mag, meine Brüste zu klein finde und meinen Po zu gross. Oder an denen ich finde, meine Lippen dürften etwas voller sein und meine Augen etwas hervorstehender. Aber diese Dinge gehören einfach zu mir (klar, mein grossen Hinterteil müsste mit gezielten Übungen nicht dazu gehören…) und machen mich optisch zu dem Menschen, der ich bin und der von meinen Freunden geliebt wird. Ausserdem: wer ist schon perfekt? Sobald man sich jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg mit etwas an seinem Äusseren überhaupt nicht abfinden kann, sich im Spiegel damit nicht sehen mag und sogar das Selbstwertgefühl beträchlich darunter leiden muss, ist ein Gedanke an eine Veränderung meiner Meinung mehr als reif. Ob diese Veränderung gleich durch einen operativen Eingriff vorgenommen werden muss, oder ob vielleicht bloss eine Ernährungsumstellung bzw. Sport (für figurbetreffende Erfolge), eine neue Frisur (z.B. Stirnfransen bei einem Mal auf der Stirn) oder Make-Up (z.B. zum Abdecken einer störenden Narbe) zu einem für sich selbst stimmenden Ergebnis führen kann, ist natürlich wiederum individuell zu bestimmen.

Bei mir war diese Entscheidung einfach. Von klein auf litt ich unter meiner grossen Nase. Und zwar so schlimm, dass ich als kleines Mädchen gegen eine Tür rannte, in der Hoffnung meine Nase würde brechen und bei der nachfolgenden OP gleich verkleinert werden. Natürlich “bekam” ich keinen Nasenbruch – nur Nasenbluten. Von dieser hirnverbrannten Idee liess ich nach dem ersten missglückten und schmerzhaften Versuch bereits ab, dennoch habe ich nie aufgehört, unter meiner Nase zu leiden. So gut es ging habe ich darauf geachtet, dass man mich nicht von der Seite anschaut oder gar auf Bildern zu sehen kriegt. Sogar ich selbst konnte mich im Spiegel nicht im Profil ansehen und empfand mich, falls es doch mal passierte, sogleich als hässlich. Gehänselt oder gemobbt wurde ich deswegen nie, aber das hätte in meinem Fall gar keinen Unterschied gebracht. Natürlich werden hier einige denken, mein Selbstwertgefühl sei gestört, ich müsse mich akzeptieren wie ich bin und es gibt weitaus Schlimmeres. Das stimmt, es gibt doch immer Schlimmeres. Aber richtig nachvollziehen, wie man sich in einer solchen Situation fühlt, kann man wahrscheinlich nur, wenn man selbst in einer ähnlichen Lage ist/war.

Ursprünglich wollte ich mich bereits mit 18 Jahren operieren lassen. Durch meine Ausbildung und zu wenig Erspartem habe ich mir aber etwas mehr Zeit gelassen. Mitte letztes Jahr empfand ich den Zeitpunkt allerdings als richtig und ich habe mich im Internet (noch weiter) über eine solche Operation und die dafür geeigneten Ärzte informiert. Geholfen hat mir dabei die Seite www.acredis.com, welche mir von einer Bekannten empfohlen wurde. Acredis ist nichts weiter als ein unabhängiges Kontrollzentrum für Schönheitschirurgen. Eine genaue Erläuterung darüber findet ihr hier. Ich habe lediglich die Gratisberatung von Acredis in Anspruch genommen, das heisst mir wurden in einer Telefonberatung die von Acredis ausgezeichneten Ärzte empfohlen und kleinere Fragen zur Operation beantwortet. Im Internet habe ich dann nach den mir empfohlenen Ärzten gegoogelt und die dazugehörigen Internetseiten studiert. Dabei blieb ich auf der Seite von Dr. Stephan Bessler hängen, ein Nasenchirurg aus Zürich. Seine Seite und seine Philosophie haben mir imponiert und ich fühlte mich bereits von da an sicher aufgehoben, obwohl ich diesen Arzt noch nie persönlich gesehen hatte. Normalerweise wäre der nächste Schritt eine Erstkonsultation, welche bereits ca. 200 Franken kosten würde. Dr. Bessler bietet jedoch auf seiner Seite eine kostenlose Email-Beratung an. Dafür füllt man lediglich ein Formular aus (was stört einem, was erhofft man sich durch eine OP etc.) und schickt Bilder seiner Nase aus allen Perspektiven mit. Kurz darauf erhält man von Dr. Bessler persönlich eine Antwort sowie einen Kostenvoranschlag, der in meinem Fall unverändert blieb. Danach habe ich mich sofort für eine Detailbesprechung angemeldet (die Erstbesprechung empfand ich aufgrund der Mail-Beratung nicht mehr als nötig, dieser Arzt “hatte” mich!), die ich Anfang Januar erhielt. Dabei wurden bereits alle Details besprochen und vorher-nachher Bilder erstellt, die ich euch nachfolgend gerne zeigen möchte:

Nosejob

Wie ihr auf den Bildern erkennen könnt, stört mich nebst der Grösse und dem Buckel auf dem Nasenrücken auch der sogenannte “hängende Nasensteg”, der gemäss Dr. Bessler ohne grossen Aufwand ebenfalls mitkorrigiert werden konnte.

Wie gesagt, vergangenen Montag war’s soweit und ich wurde operiert. Die OP verlief problemlos, morgens um 8.00 Uhr war ich da, wurde vom Amnästesie-Arzt freundlich empfangen und sogleich vorbereitet. Etwa um 8.30 Uhr war ich weg und erinnere mich erst wieder an den Moment, als ich gut 5 Stunden nachher wieder aufwachte. Danach habe ich erst mal gefroren und geschlottert, wurde in eine Wärmedecke gewickelt und habe nochmal gut eine Stunde geschlafen. Nach dem zweiten “Erwachen” bekam ich einen Saft (so gut hat ein Saft noch NIE geschmeckt, ich sag’s euch!) und torkelte mit Unterstützung einer Arztgehilfin aufs Klo. Ich habe mich aber sehr gut gefühlt, mir war weder schlecht noch hatte ich irgendwelche Schmerzen. Nach einem kurzen Gespräch bei Herrn Bessler, wurde ich gut eine Stunde später bereits von meinem Vater abgeholt und nach Hause gefahren, wo ich schon bald darauf ins Bett fiel.

Im Bett war ich die letzten Tage auch fast ausschliesslich. Meine Augen schwollen bereits am Tag nach der Operation so stark an, dass ich diese kaum noch offen halten konnte und mittlerweile strahlen sie in allen Farben des Regenbogens um die Wette. Heute mag ich zum ersten Mal wieder etwas länger vor dem Bildschirm sitzen und endlich diese Zeilen tippen. Aber: es hört sich jetzt definitiv schlimmer an, als es ist. Obwohl ich kaum Kraft habe, etwas zu tun und ich mit dem Gips auf der Nase und den blutunterlaufenen Augen aussehe, wie Rocky nach einem Boxkampf, habe ich kaum Schmerzen und fühle mich von Tag zu Tag besser. Am kommenden Montag werden bereits die Fäden gezogen und der Gips entfernt und ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich auf das Ergebnis freue!

So, der Beitrag wurde mal wieder viel länger als geplant. Ich würde mich sehr freuen, eure ehrlichen Gedanken, Meinungen oder gar eigenen Erfahrungen zum Thema zu erfahren!

Unterschrift


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