Ein Holzproduzent aus Nordrhein-Westfalen erhält über 140.000 EUR aus dem Umweltinnovationsprogramm (UIP) des Bundesumweltministeriums. Die Fördergelder werden der Blomberger Holzindustrie B. Hausmann GmbH & Co. KG für ein neuartiges Verfahren zur Qualitätseinstufung von Furnieren bei der Sperrholzproduktion bereitgestellt.
Nach dem bisherigen Stand der Technik wird die Qualität der Furniere in der Sperrholzproduktion manuell beurteilt. Mitarbeiter bestimmen, ob Furniere als Deck- oder Mittellage verwendet oder bestimmte Bereiche als Abfallprodukt herausgeschnitten werden müssen. Diese manuelle Qualitätseinschätzung führt häufig zu Fehleinschätzungen und damit zu unnötigen Materialverlusten.
Künftig soll eine neuartige Technologie zur integrierten und automatisierten Qualitätsbeurteilung und Zuschnittoptimierung zum Einsatz kommen. Dazu wird ein optisches System unmittelbar mit der Maschinensteuerung verbunden. Ein Kamerasystem filmt die Furniere und speist die Bilder in ein Bildverarbeitungssystem ein. Dieses vergleicht Farbe und Struktur der Bilder mit bekannten Qualitätsmustern, nimmt eine Qualitätseinschätzung zur weiteren Verwendung der Furniere vor und löst im Anschluss daran optimal positionierte Schnitte aus.
Mit dem Vorhaben können bei einem jährlichen Verbrauch an Rundholz von circa 25.000 Festmeter etwa 1.000 Festmeter eingespart werden, was einer Rundholzeinsparung von 4 Prozent entspricht. Für das eingesparte Rundholz entfallen auch die vorgelagerten Bearbeitungsschritte (Dämpfen, Schälen), wodurch jährlich circa 600.000 Kilowattstunden Energie eingespart werden können. Die neuartige Technologie ist so konzipiert, dass sie in bestehende Anlagen eingebaut werden kann. Dadurch besteht ein hoher Anreiz für Nachrüstung vergleichbarer Anlagen.