Für gewöhnlich grenzen sich pubertierende Teenager möglichst extrem von ihren Eltern ab, vor allem was den Musikgeschmack betrifft. Nicht so Robin Pecknold, kreativer Kopf der Fleet Foxes, denn dieser orientiert sich nicht nur äußerlich mit langen Haaren und Rauschebart an seinen Hippie-Eltern, sondern auch musikalisch.
Bereits seit 5 Jahren treten die Fleet Foxes live auf, zunächst „nur“ als Support von Elbow und Wilco, aber es dauert nicht lange, bis sie die Clubs auch allein ganz ordentlich füllen. Die Jungs aus Seattle beschreiben ihren Stil selbst als „“baroque harmonic pop jams“ und erinnern damit an den Pop der 60er und frühen 70er á la The Byrds, Joni Mitchell oder The Beach Boys.
„Helplessness Blues“, das im April 2011 erschienene Album, kommt mit einer instrumentalen Klanggewalt, die durch die Gehörgänge quasi direkt ins Knochenmark wandert. Kontrabass, Zither, Steel Guitar und mehrstimmige Choreinsätze bilden einen hallenden Teppich aus psychedelischen Melodien, der bewusstseinserweiternde Drogen überflüssig macht. Den Retro-Trend greifen die Fleet Foxes damit trotzdem nicht auf, sondern entwickeln einen eigenen, moderneren Stil.
Beim Hören von „Helplessness Blues“ möge man sich bitte Folgendes vorstellen: Weite Wiesen. Sonnenuntergang und ein lauer Sommerwind. Überall glückliche Menschen in bunten Kleidern. Auf der OpenAir-Bühne die Fleet Foxes – Bob Dylan, sorry, aber du kannst einpacken.