Kein Mensch! Der Bergkessel zwischen Fisetenpass und Frittern ist mein.
Am Mittwoch lud mein Ressort beim Tagi (Hintergrund/Reporter) die "Magazin"-Redaktion zum Apero; im Rahmen einer Tamedia-internen Grosszügelei hat es die Kollegen und Kolleginnen auf unseren Stock verschlagen. Der Plausch mit den neuen Nachbarn war kurzweilig. Gestern wachte ich verkatert auf, und mir fielen zwei Dinge ein. Erstens: Du hast heute frei, Widmy! Und zweitens: Du bist Wanderkolumnist, Widmy, also geh wandern! Ich rappelte mich hoch, warf Dinge (Ovo-Schoggi, Zeitung, Windjacke) in den Rucksack und stürzte um 6 Uhr 25 aus dem Haus. Erst im Zug hinab in die Stadt überlegte ich mir das Ziel.Dreckig waren die Wege; am Vortag hatte es übel geregnet.
Ich entschied mich für das Klausenpass-Gebiet. Punkt 10 Uhr stand ich auf dem Fisetenpass, den man mit der Seilbahn vom Urnerboden erreicht. Dann wanderte ich los. Das Beste an der atemberaubenden Route*, die mich hinab ins Tierfehd und weiter nach Linthal führte: Ich sah die ersten vier Stunden niemanden, hatte einen riesigen Bergkessel, aussichtsreiche Gratpfade, sich aus dem Restnebel schälende Alpweiden und einen aparten Birkenhain ganz für mich (Kühe zählen nicht). Es war toller als toll. Schon wieder war dies die schönste Wanderung des laufenden Jahres.
* Fisetenpass - Frittern - Matt - Geissstein - Sandwald - Pantenbrücke - Tierfehd - Bogglaui - Fätschli - Linthal Bahnhof. 317 Meter aufwärts, 1680 abwärts. 5 1/2 Stunden.
2013, bitte bring mir noch viele weitere solche Pfade!