Ich finde Jungväter haben es schon schwer. Da ziehen die anderen Jungs in die Kneipe, und die Jungväter nuckeln gemeinsam mit dem Nachwuchs zuhause.
Aber, liebe Jungväter, aufgepasst. Es gibt Möglichkeiten zum Ausleben, die nur Euch offen stehen. Ok, der Heckspoiler am 3-BMW vor der Bleibe der Angebeteten mag die eine oder andere ja vielleicht ja beeindrucken. Aber auch Ihr könnt den Proll so richtig raushängen lassen. Mein Lieblingsbeispiel: Einbahnstraßen, die für den radfahrenden Gegenverkehr
freigegeben sind. Im vernünftigen Einklang mit Recht und Gesetz fährt der sich keiner Schuld bewussten Jungvaterradfahrer –und jetzt kommt es –mit dem breiten Kinderanhänger genau in solche Straßen. Und ich sage Euch, alle weichen aus, bleiben stehen, meist mit der geballten Faust am Gangknüppel. Einfach herrlich. Schade finde ich nur, dass es noch keinen speziellen Radanhänger-Tuner gibt. Breitreifen, Schweller, Rotlackierung. So ein richtig aufgemotzter Hänger. Am besten noch mit zwei anmontierten, quadratischen Auspuffrohren und Soundmachine drin. Alles, was das Männerherz so begehrt.
Ach, und wer meint, diese Art des Rennsports ist kein Sport, dem sei die reine Muskelleistung ans Herzen gelegt. Nie macht es mehr Spaß, auf den normalen Radwegen andere Zweiradler zu überholen, unsereins natürlich mit dem Hänger und am besten noch mit zwei Insassen. Gestählte Waden, ob des täglichen Trainierens zur Kita und zurück. Auch wenn man nur langsam vorbeizieht, das Grummeln und der Neid der zurückgelassenen Pseudofitness-Radler sind einem gewiss. Die sehen ja, dass man 60 kg mehr mitschleppt. Leider nur wurde ich vor kurzem ich just nach einem solch vollzogenen Überholmanöver meinerseits von einer jungen Dame samt Hänger überholt. Ich wollte noch hinterherrufen, Pedelec, das gilt aber nicht. Aber leider war ich zu sehr außer Atem.
erschienen in Flummi – das Familienmagazin für Wiesbaden, Mainz & drum herum