Schoko-Restaurant, Milchreisbar und Pürree-Buffet: Drei ungewöhnliche Gastro-Konzepte

 Schoko-Restaurant, Milchreisbar und Pürree-Buffet: Drei ungewöhnliche Gastro-Konzepte

Kaum eine Branche unterliegt einer derart rasanten Fluktuation wie die Gastronomieszene. Mit einem Restaurant oder einer Bar sein Geld zu verdienen erfordert heutzutage nicht nur kochhandwerkliches Geschick, sondern auch eine kreative Idee und eine optimale Umsetzung. “Frozen Joghurt” ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Markteroberung eines neuen Produktes, das eigentlich gar keines ist. Joghurteis gibt es schon seit Jahrzehnten, doch durch die neue Verpackung als Mini-Bar mit dutzenden Garnier-Möglichkeiten haben clevere Köpfe aus dem Nichts einen neuen Bedarf generiert. Andere wahnwitzige Konzepte blasen gerade zum Angriff auf den Markt des leiblichen Genusses. Wir stellen euch drei spannende Ansätze vor. Von David Seitz

Die Pürreebar:

Pürree ist nicht zwangsläufig zermamltes Essen für Senioren mit Kauproblemen. Das zeigen eine Gruppe junger Franzosen, die in Straßburg vor einiger Zeit eine Pürree-Bar eröffnet haben. Im Lokal Pur et caetera , zentral gelegen in der Straßburger Altstadt, serviert das Bar-Team Genüsse in einem Aggregatszustand, der im ersten Moment bei vielen wohl ambivalente Gefühlszustände auslöst. Doch verlockende Kreationen wie Rüben-Nuss-Püree oder Rotkohl-Kartoffel-Curry-Püree helfen dabei, dass offenbar immer mehr Franzosen dem neuartigen Snack eine Chance geben – und wiederkommen. Die Pürreevariationen punkten in Sachen Nährwert, sind neu, bunt, innovativ und werden zusätzlich mit Toppings und Saucen veredelt, die man sich – nach bewährtem Rezept (siehe Frozen Joghurt) selbst zusammenstellen kann. Zur Facebookseite geht’s hier

Das Schoko-Restaurant

Die Idee, Schokolade auch in herzhaften Gerichten zu verwenden, stammt ursprünglich aus Mexiko, wo Einheimische die Schokoladensauce “mole negro” zu Tortillas, Käse oder Fleisch auftischen. In der deutschen Küche gilt der Einsatz von Schokolade in Hauptgerichten noch immer als gewagtes Experiment. Restaurants wie das Schoko bei Karlsruhe spielen dabei ganz bewusst mit der Skepsis des Gastes, der sich zwischen einem gewöhnlichen Menü oder einem Schoko-Menü entscheiden kann. Mutigen Essern setzt das Küchenteam dann weißes Spargel-Schokoladenragout, Maispoulardenbrust auf Kakao-Kartoffelspalten oder Meerbarbe mit Schoko-Rosmarin-Schaum vor. Um die geschmackliche Überwindung für das Gewohnheitstier Mensch möglichst überschaubar zu halten, bietet das Schoko auch einmal pro Woche, am Versucherle-Tag, ein vorsichtiges Herantasten an die Schokoladen-Breitseite an. Ein Muss für Schoko-Junkies, für Liebhaber puristischer Küche womöglich ein kulianrisches Horrorszenario.

Die Milchreisbar

Schnelle Snacks abseits von McDonalds und Burgerking boomen – sie stehen für die neue Generation Fast Food, die sich durch Einfallsreichtum und clevere Vermarktung eigentlich simpler Ideen auszeichnet.  So auch eine neue US-Kette, die Omas Milchreis in der 2.0 Version auf den Markt bringt. Neuen Lack für das traditionsreiche Low-Budget-Gericht bringen Sorten wie Pistachio Protest oder Forbidden Apple. Ein erfahrener Pattissier spinnt im Hintergrund kulinarisch-kreativ die Fäden, Wirt Peter Mocea sorgt für den gebührenden Rahmen, wie beispielsweise den Namen: “Rice to riches“, abgeleitet vom Mythos des amerikanischen Traums (rags to riches). Inspririert von italienischen Eisdielen verlassen die Kunden das neue New Yorker Trend-Lokal mit bunten Berchern und voll süßer Verzückung. Die Zukunft der Gastronomie heißt nicht zwangsläufig Fusion-Food. Manchmal reicht es auch, sich im Repertoire vergangener Jahre zu bedienen und den Staub wegzupusten!

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