Als Opa von zwei Enkeln und ehemaliger Reserveoffizier (immerhin Oberstleutnant der Reserve) mache ich mir ernsthaft Sorgen um Deutschland und insbesondere die Bundeswehr. Die verschickt nämlich schon, so berichten die Lübecker Nachrichten, Werbepost an Kinder, mit der eine Karriere “in verschiedenen Berufsfeldern” der Streitkräfte angepriesen wird. Einige der rund 1.000 Adressaten waren erst wenige Wochen alt. Die Bundeswehr selbst spricht von einer “sehr unangenehmen Geschichte” und will sich nun bei den angeschriebenen Familien entschuldigen. Dabei hat die ganze Sache die Meldebehörde in Lensahn verbockt, indem sie nicht die Adressen der über, sondern der unter Siebzehnjährigen an die Bundeswehr übermittelt hat. Dumm gelaufen, sagt auch der zuständige Büroleiter. Was soll ich sagen? Wenn nicht aktuell 6.581 deutsche Soldaten (Stand 20. März 2013) an internationalen Einsätzen vorwiegend im Ausland beteiligt wären und Tag für Tag ihr Leben riskierten, könnte man ja herzhaft lachen und auf die nächste Schlagzeile warten: Schnuller-Alarm in Windel-Biwak.
PS: Wer sich übrigens fragt, ob die Meldebehörde die Daten so einfach weitergeben darf, dem sei gesagt: Sie darf. Das steht in § 58 Wehrpflichtgesetz. Aber wer weiß schon, dass man dagegen Widerspruch einlegen kann.