Was früher mit Hinweisen, die an den Ästen eines Baumes befestigt waren oder verstreut auf dem Boden lagen, begann, wird heute ganz modern mit Koordinaten fortgesetzt. Schnitzel waren gestern, heute siegt das GPS-Gerät.
Auch ich habe Erfahrungen auf diesem Gebiet, auch wenn ich bei meiner letzten Schnitzeljagd ungefähr 10 Jahre alt war. Zu dieser Zeit, Anfang der 90er, war das der Renner auf jedem Kindergeburtstag. Ich erinnere mich noch an eine ganz besondere Schnitzeljagd, die die Eltern meiner Nachbarin für uns organisierten. Wir wanderten in der Asse, einem kleinen Höhenzug im östlichen Niedersachen, zum Bismarckturm, wo wir Kinder einen Fragenzettel samt Stift bekamen, in zwei Gruppen aufgeteilt wurden und uns auf die Beantwortung der Fragen und dem Aufspüren der Hinweise stürzten. Nach Bergung des Schatzes trafen sich alle wieder am Ausgangspunkt und es wurde im Anschluss an die wilde Jagd noch gegrillt.
Die moderne Art der Spurensuche hat in den letzten Jahren Deutschland im Sturm erobert. Ehrlicherweise habe ich nie richtig verstanden, was daran so toll sein soll, mit der einem Gerät durch den Wald (oder wo auch immer der Cache versteckt ist) zu stromern, um am besten Falle am Ende des Tages ein halbes Snickers in dem gelben Innenleben eines Überraschungseis vorzufinden.
Trotz meiner Vorurteile siegte letztendlich die Neugier und so habe mir eine Geo-Caching App auf mein iPhone geladen. Nur mal so, aus Interesse und Neugier, ob ich bei Eingabe von GPS Schatzsuche Braunschweig einen Treffer landen würde. Nicht, dass ich im Falle eines Caches in unmittelbarer Nähe jemals danach suchen würde. Aber sich über etwaige Möglichkeiten zu informieren, ob es in der Nähe überhaupt einen Cache geben würde, kann ja nicht schaden. Gesagt, getan, ans Werk!
Alleine die versteckten Caches in meiner unmittelbaren Nähe bewegen sich im zweistelligen Bereich, in Braunschweig und Umgebung können sogar mehrere hundert Caches gehoben werden. Und das sind nur die, die mir anzeigt werden; die Dunkelziffer liegt gewiss bei weitem höher. Ob ich mir den Spaß erlauben sollte und GPS Schatzsuche Niedersachen eingebe? Wahrscheinlich explodiert mein iPhone bei der Verarbeitung so viele Treffer anzeigen zu wollen (übrigens sind es über 36.000…).
So so, im Querumer Forst, dem Wäldchen, mit dem wir oft mit dem Flori-Hund spazieren gehen, sind also auch einige Caches versteckt. Eine Versteck soll sich sogar in luftiger Höhe befinden – auf einer Buche, die über 30 m hoch ist. Hm, das ist doch der Baum, der nicht zu übersehen ist, wenn man den Weg links hinter dem Fischteich einschlägt. Da soll ein Cache versteckt sein? An dieser Stelle bin ich doch schon hunderte Mal vorbeigekommen und ich habe da noch NIE etwas gesehen, was auch nur ansatzweise auf einen Cache hindeuten würde.
Ach, ich werde das einfach mal überprüfen, wenn ich das nächsten Mal dort spazieren gehe. Nicht, dass ich Spaß daran gefunden hätte… ich möchte mich nur vergewissern, ob es an dieser Stelle einen Cache zu heben gibt. Ganz ehrlich.