Schnelle Niederländer wollen Heimsieg in Zandvoort

Von Michael Messer @SportsCarNet

Mit Indy Dontje (24/NL, Mercedes-AMG Team HTP Motorsport), Nicky Catsburg (29/NL, BMW Team Schnitzer) und Renger van der Zande (31/NL, Callaway Competition) starten drei Lokalmatadore an diesem Wochenende in Zandvoort im ADAC GT Masters. Die drei Niederländer haben sich für den vierten Lauf der „Liga der Supersportwagen" viel vorgenommen. Die beiden Rennen auf dem Dünenkurs werden am Samstag (ab 13.30 Uhr) und am Sonntag (ab 13.00 Uhr) bei SPORT1 live und in voller Länge übertragen. Online sind die Rennen im Livestream unter adac.de/motorsport und sport1.de zu sehen.

Dontje bestreitet in diesem Jahr seine erste Saison in der „Liga der Supersportwagen". Sein bisher bestes Rennergebnis ist ein vierter Platz im knallgelben Mercedes-AMG GT3, den er sich mit Marvin Kirchhöfer (23/Markkleeberg) teilt. Ebenso wie der Deutsche kommt Dontje aus der ADAC Formelschule und gewann Rennen im ADAC Formel Masters. „Ich bin mit dem bisherigen Saisonverlauf ganz zufrieden", so der Niederländer. „Marvin und ich haben gezeigt, dass wir schnell sind. Leider haben kleine Fehler und etwas Pech bisher einen Podestplatz verhindert. Es wäre natürlich toll, wenn mir dies in Zandvoort gelingen würde. Der Kurs wurde für 2017 fast komplett neu asphaltiert. Nur die letzte Kurve ist so geblieben. Mal sehen, wie sich das auswirkt. Aber eigentlich sollte der Kurs dem Mercedes-AMG liegen." Das vierte von sieben Rennwochenenden des ADAC GT Masters kann er kaum erwarten: „Ich freue mich auf mein Heimspiel, auch weil es eine wirklich coole Strecke ist. Es gibt sehr viele schnelle und teilweise auch blinde Kurven und nur eine relativ kurze Gerade. Nur an wenigen Stellen kann man sich daher etwas ausruhen. Ich kenne Zandvoort sehr gut, da ich dort schon oft als Instruktor gearbeitet habe."

Dontje wird am Wochenende von seiner rennsportverrückten Familie unterstützt: „Mein Bruder Milan startet in diesem Jahr im Audi Sport TT Cup und mein Vater fuhr selbst Kartrennen. Er ist ein großer Fan der 500 Meilen von Indianapolis. Deshalb habe ich den Namen ‚Indy' bekommen. Seine erste Idee war ‚Enzo', aber das fand meine Mutter nicht so gut." Abseits der Rennwochenenden ist Dontje viel beschäftigt. Im rund 45 Minuten von Zandvoort entfernten Lelystad betreibt er eine Kartbahn und ein Fahrsicherheitszentrum: „Dort kümmere ich mich auch um den Rennsportnachwuchs und gebe Kurse für junge Kartpiloten."

Anders als Dontje bestreiten seine Landsleute van der Zande und Catsburg nicht die komplette Saison des ADAC GT Masters, sondern vertreten auf dem Dünenkurs zwei Stammpiloten. Van der Zande springt bei Callaway Competition für Tabellenführer Daniel Keilwitz (27/Villingen) ein, der nach einem Unterschenkelbruch pausieren muss. Der ehemalige DTM-Pilot teilt sich die Corvette C7 mit Jules Gounon (22/F). „Ich werde mein Bestes geben und werde Jules helfen, die Tabellenspitze zu verteidigen", so der in Amsterdam lebende van der Zande, der 2014 und 2015 auf dem Nürburgring insgesamt vier Rennen im ADAC GT Masters bestritt und dabei einen Podestplatz einfuhr.

Nicky Catsburg startet in Zandvoort im BMW M6 des BMW Team Schnitzer an der Seite des Tabellenzweiten Philipp Eng (27/A). Der eigentliche Teamkollege des Österreichers, der BMW-Junior Ricky Collard (20/GB), wird am Wochenende bei der DTM in Moskau vor Ort sein, um im Rahmen seiner Ausbildung Einblicke in die Abläufe eines DTM-Wochenendes zu erhalten. Gleichzeitig bekommt er die Gelegenheit, das BMW-DTM-Renntaxi zu fahren. Catsburg absolvierte bisher zwei Rennen im ADAC GT Masters: 2015 startete er ebenfalls in Zandvoort, damals jedoch in einem Lamborghini Gallardo, und wurde einmal Zweiter.

Zandvoort ist übrigens ein gutes Pflaster für Lokalmatadore: Mit Jaap van Lagen (zwei Siege) sowie Jeroen den Boer und Simon Knap gewannen bereits drei Niederländer Rennen der „Liga der Supersportwagen" auf dem Dünenkurs. Und mit DB Motorsport war dort bereits ein niederländisches Team siegreich.