Bewertung
Inhalt
Im Internet trifft Lulu auf Ben, den sie mit einer Partybekanntschaft verwechselt. Die beiden verstehen sich aber auf Anhieb so gut, dass sie sich weiterhin Nachrichten schreiben, sich immer besser kennenlernen und einander gute Freunde und schließlich auch mehr als das werden.
Pro+ Vor dem Lesen hatte ich Angst, dass ich mit dem Nachrichtenstil, der sich durch das gesamte Buch zieht, nicht zurechtkommen würde. Doch dem war nicht so, im Gegenteil. Ich habe diese Form als sehr angemessen empfunden.
+ Die Sprache der beiden Autoren hat mir sehr gut gefallen. Obwohl im Buch die beiden Jugendlichen Lulu und Ben miteinander schreiben und sich so immer besser kennenlernen, ist die Sprache an keiner Stelle abgehackt oder zu salopp.
+ Das Thema, eine Freundschaft, die ihren Anfang im Internet nimmt, hat mir sehr gut gefallen. Gerade in der heutigen Zeit, in der man regelmäßig seine Pinnwand bei Facebook checkt und neue Leute auf diese Weise kennenlernt, habe ich die Geschichte um Lulu und Ben als sehr realistisch empfunden.
+ Die Plattform Facebook wird in der Geschichte nicht schön geredet. Die beiden Autoren machen auch auf die Gefahren dieser Seite aufmerksam und sprechen diese deutlich an. Existiert eine neue Internetbekanntschaft wirklich im realen Leben? Woher weiß man, dass es sich bei diesem sympathischen und süßen Jungen nicht doch um einen alten, verheirateten Mann handelt?
Kontra- Ich persönlich bin nicht mit der Altersempfehlung des Verlags einverstanden, der für 12- bis 15-jährige ausgeschrieben ist. Sicher werden Jugendliche in diesem Alter große Freude an der Geschichte haben, weil sie einen großen Bezug zum Alltag der Jugendlichen des 21. Jahrhunderts herstellt. Allerdings finde ich einige Themen, die in der Geschichte angesprochen werden, für 12-jährige weniger geeignet. Vielleicht mag sich das Leben von Jugendlichen in diesem Alter sei meinem 12. Lebensjahr verändert haben, doch waren Themen wie Sex oder ‘Wie muss ich mich aufstylen, damit ich einen Jungen rumkriege?’ für mein 12-jähriges Ich kein Thema.
- Von Zeit zu Zeit war mir die Geschichte zu ‘teenie-dramatisch’. Ich weiß wie Jugendliche ticken, denn schließlich war ich selbst mal einer, aber für mich haben sich auf den knapp 240 Seiten zu viele Streitgespräche eingeschlichen, die die zuvor gefühlvolle Handlung einen Dämpfer verpasst haben.
- Neben den Nachrichtentexten von Lulu und Ben findet der Leser auch einige Statuseinträge der beiden Figuren, in denen sie sehr viel über ihr Seelenleben preisgeben und ihre Freunde mit sehr intimen Fragen konfrontieren. Ich selbst finde es schon sehr nervig, wenn meine Freunde auf Facebook mit solchen Updates daherkommen. Genau genommen stehe ich dem Ganzen auch sehr kritisch gegenüber. Muss man sein Inneres in der Öffentlichkeit so zur Schau stellen? Damit ist weder einem selbst, noch den Freunden geholfen. Solche Fragen, Ängste, etc. sollte man mit seinen besten Freunden von Angesicht zu Angesicht besprechen und nicht auf Facebook!
Fazit+ Nachrichtenstil, Sprachstil, Thematik
- Altersempfehlung, Geschichte etwas zu dramatisch
Alle Bücher von Jakob M. Leonhardthier
Leseprobe