Ich finde es wunderbar, wie das feministische Buch langsam den Markt ein wenig aufwirbelt. Der Zopf bildet da keine Ausnahme. Aus den Perspektiven einer indischen Mutter, die trotz ihrer Kaste eine ordentliche Ausbildung für ihre Tochter fordert; einer italienischen Tochter, die plötzlich das Familienunternehmen übernehmen muss und einer erfolgreichen kanadischen Anwältin, die mit einem Schlag ihren doch so sicheren Boden unter den Füßen verliert, bekommen die Leser*innen drei Leben geboten, wie sie zwar unterschiedlicher nicht sein könnten, die sich aber in einer Sache gleichen: dem Wunsch nach Anerkennung und Freiheit. Und schlussendlich sind ihre Stränge doch verwoben, wie die drei Haarsträhnen eines geflochtenen Zopfes.
Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe, ohne den Klappentext vorher zu überfliegen, denn dieser verrät wieder viel zu viel. Mir hat es gefallen, selbst herauszufinden, wie sich der Kreis zwischen den Dreien schließt. Etwas enttäuscht war ich jedoch darüber, dass das Buch viel zu schnell wieder vorbei war und wir eben nur einen kleinen Ausschnitt der drei Leben lesen konnten. So endet der Roman genau an der Stelle, an der es in meinen Augen erst so richtig spannend wurde. Dennoch ein lesenswertes Buch.
Nach Frau Lekys wundervollem Was man von hier aus sehen kann, war ich sehr glücklich, die Taschenbuchausgabe ihres vorherigen Buches Die Herrenausstatterin im Laden zu entdecken. Auch hier erzählt sie wieder ganz ehrlich, poetisch und ergreifend über Verlust, die Liebe, den Tod und das Leben. Sie schafft es, von Gefühlen zu berichten, ohne dabei jemals in den Kitsch abzudriften und schreibt damit Bücher, in denen sich wohl viele Leser*innen ein wenig wiedererkennen können. Die Geschichte rund um Übersetzerin Katja hat mir zwar nicht ganz so gut gefallen, wie Lekys "Okapi-Buch", aber trotzdem überzeugt es mit viel Emotionen, noch mehr Nachdenklichkeit und einem Hauch von Geistergeschichte.
Hundert Jahre Einsamkeit ist ein moderner Klassiker der lateinamerikanischen Literatur und damit ein Buch, das ich nur ungern bespreche, weil ich glaube, einfach zu wenig Wissen zu besitzen, um es voll und ganz zu verstehen. Der Roman erzählt die hundertjährige Geschichte der Familie Buendía und dem Dörfchen Macondo. Da sich die Handlung über sechs Generationen der Familie zieht, gibt es viele Charaktere, die, aufgrund einer Familientradition, auch immer wieder identisch heißen. Mich brachte diese Doppelung von Namen oftmals durcheinander, was mir bei Figuren eigentlich nur selten passiert. Hinzu kam eine veraltete Übersetzung, die mir das Lesen schwer machte, deswegen empfehle ich jedem die Neuübersetzung von Dagmar Ploetz (wesentlich angenehmer).
Wer zu diesem Buch greift, sollte sich darauf gefasst machen, dass es eben nicht nur die Geschichte einer Familie, sondern auch die eines ganzen Landes erzählt, womit politische Themen, Kriege und Proteste eine ebenso wichtige Rolle spielen, wie die scheinbar vererbte Einsamkeit der Protagonisten. Auch wenn die Handlung sich auf einen Ort beschränkt, passiert sehr sehr viel und alle Leben der Familienmitglieder werden dabei einmal beleuchtet, ohne sich unbedingt an die chronologische Reihenfolge zu halten. Besonders gefallen, haben mir der Anfang und das Ende des Romans, weil insbesondere an diesen Stellen die Merkmale des magischen Realismus zum Vorschein kommen. Und auch wenn mein Weg mit diesem Buch insgesamt schwierig war, kann ich es doch nur jedem empfehlen, der gern literarische Werke liest.
Ich bin froh, dass ich das Buch gelesen habe, ohne den Klappentext vorher zu überfliegen, denn dieser verrät wieder viel zu viel. Mir hat es gefallen, selbst herauszufinden, wie sich der Kreis zwischen den Dreien schließt. Etwas enttäuscht war ich jedoch darüber, dass das Buch viel zu schnell wieder vorbei war und wir eben nur einen kleinen Ausschnitt der drei Leben lesen konnten. So endet der Roman genau an der Stelle, an der es in meinen Augen erst so richtig spannend wurde. Dennoch ein lesenswertes Buch.
Nach Frau Lekys wundervollem Was man von hier aus sehen kann, war ich sehr glücklich, die Taschenbuchausgabe ihres vorherigen Buches Die Herrenausstatterin im Laden zu entdecken. Auch hier erzählt sie wieder ganz ehrlich, poetisch und ergreifend über Verlust, die Liebe, den Tod und das Leben. Sie schafft es, von Gefühlen zu berichten, ohne dabei jemals in den Kitsch abzudriften und schreibt damit Bücher, in denen sich wohl viele Leser*innen ein wenig wiedererkennen können. Die Geschichte rund um Übersetzerin Katja hat mir zwar nicht ganz so gut gefallen, wie Lekys "Okapi-Buch", aber trotzdem überzeugt es mit viel Emotionen, noch mehr Nachdenklichkeit und einem Hauch von Geistergeschichte.
Hundert Jahre Einsamkeit ist ein moderner Klassiker der lateinamerikanischen Literatur und damit ein Buch, das ich nur ungern bespreche, weil ich glaube, einfach zu wenig Wissen zu besitzen, um es voll und ganz zu verstehen. Der Roman erzählt die hundertjährige Geschichte der Familie Buendía und dem Dörfchen Macondo. Da sich die Handlung über sechs Generationen der Familie zieht, gibt es viele Charaktere, die, aufgrund einer Familientradition, auch immer wieder identisch heißen. Mich brachte diese Doppelung von Namen oftmals durcheinander, was mir bei Figuren eigentlich nur selten passiert. Hinzu kam eine veraltete Übersetzung, die mir das Lesen schwer machte, deswegen empfehle ich jedem die Neuübersetzung von Dagmar Ploetz (wesentlich angenehmer).
Wer zu diesem Buch greift, sollte sich darauf gefasst machen, dass es eben nicht nur die Geschichte einer Familie, sondern auch die eines ganzen Landes erzählt, womit politische Themen, Kriege und Proteste eine ebenso wichtige Rolle spielen, wie die scheinbar vererbte Einsamkeit der Protagonisten. Auch wenn die Handlung sich auf einen Ort beschränkt, passiert sehr sehr viel und alle Leben der Familienmitglieder werden dabei einmal beleuchtet, ohne sich unbedingt an die chronologische Reihenfolge zu halten. Besonders gefallen, haben mir der Anfang und das Ende des Romans, weil insbesondere an diesen Stellen die Merkmale des magischen Realismus zum Vorschein kommen. Und auch wenn mein Weg mit diesem Buch insgesamt schwierig war, kann ich es doch nur jedem empfehlen, der gern literarische Werke liest.