..... oder genauer: Von deren Produkt"informationen".
Neulich war dort beispielsweise eine Speicherkarte im "Angebot": Micro-SD, 32 GB, mit Adapter. Preis knapp 20,- €. Klingt nicht schlecht.
Was der Prospekt verschwieg (und die Webseite ebenfalls) war eine wichtige Produktinformation, die man lediglich, mit großer Mühe, auf der abgebildeten SD-Karte selber erkennen konnte: "Klasse 6"!
Dafür sind 20,- € gewiss kein Schnäppchenpreis; einige Wochen später habe ich hier in Füssen bei Expert eine solche Speicherkarte, Marke SanDisk (!), für den gleichen Preis gekauft - aber eine (schnellere) der Klasse 10!
Dass bei Textilien das Material im Prospekt nicht angegeben wird, ist (nicht nur bei Aldi) schon die Regel (Ausnahmen natürlich bei hochwertigen Fasern, bei denen die Information eine Werbewirkung hat).
Ganz aktuell bieten sowohl Aldi Süd als auch Lidl (unterschiedliche) LED-Schreibtischleuchten an.
Im Aldi-Prospekt jede Menge Bla-Bla über "stabilen Standfuß" (das ist ja wohl selbstverständlich, dass man keine instabilen verkauft!), "Modernes Design" (kann ich anhand der Bilder selber beurteilen!), und, als Höhepunkt der "Information": "Fest eingebaute LEDs bzw. LED-Leuchtmittel inklusive". Dass die eingebaut sind, kann man sich eigentlich denken. Dass sie "inklusive" sind: Ja wie denn sonst, wenn sie fest eingebaut sind? Also die "Informationen" fast sämtlich (Werbe-)Müll!
Das Einzige, was man auf den Abbildungen nicht erkennen oder zumindest vermuten kann, ist die Leuchtstärke. Und genau dazu fehlt jegliche Angabe!
So dass ich vermute muss, dass Aldi seine Kunden mit lichtschwachen Lampen (insoweit bin ich "gebranntes Kind", weil ich vor geraumer Zeit bereits bei Netto eine ungeeignete Lampe gekauft hatte) über den Tisch zu ziehen versucht.
Ganz anders (in diesem Falle wenigstens) im Lidl-Prospekt.
Dort erfahre ich, was ich für die Nutzung der Lampe wirklich wissen muss:
"Helle, energiesparende LEDs" - nun ja, das wird jeder Anbieter behaupten, dass er "helle" LEDs verkauft.
Aber hier gibt es konkrete Information zur Helligkeit, nämlich:
a) über die Anzahl der eingebauten (das die eingebaut sind, wird nicht erwähnt, das erkennt man ja schon anhand der Abbildung!) LEDs: 21 Stück und
b) über deren individuelle Helligkeit: "je 0,2 Watt".
Mit dieser Information kann ich etwas anfangen (die gesamte Leuchtstärke ist also 4,2 Watt; darunter kann ich mir etwas vorstellen, weil ich im Bad eine 3-Watt-LED-Glühbirne verwende; die ist - in dem kleinen Raum - recht hell). Eine solche Produktinformation erweckt Vertrauen.
Aldi Süd dagegen erweckt mit bloß werbenden "Informationen" wie oben bei mir immer öfter ein wachsendes Misstrauen.Vor einiger Zeit hatte ich überlegt, dort einen Bürostuhl zu kaufen. Das Modell konnte man im Laden sehen, war auch ausgepackt, so dass man drauf sitzen konnte. Machte einen guten Eindruck. Ein Billigmodell war das nicht, glaube, um die 100,- € oder mehr sollte der Stuhl kosten.
Was auch auf der Verpackung (und im Katalog sowieso) nicht ersichtlich war: Die Belastungsfähigkeit.Also über die Kontaktmaske auf der Aldi-Seite eine diesbezügliche Anfrage an Aldi Süd verschickt. Zunächst einmal drüber geärgert, dass man den eigenen Text, wenn man schon gezwungen ist, ihn via Webseiten-Maske einzusenden, nicht automatisch auch selber zugemailt bekommt (machen ja viele Firmen; viele andere allerdings auch nicht).
Eine Antwort habe ich auch erhalten:
"Danke für Ihre Mail. Diese wurde von der Fa. Aldi an uns den Hersteller des Stuhles weitergeleitet. Die max. Belastungsgrenze des Stuhles liegt bei 110 KG. Sollten weitere Fragen sein, stehen wir Ihnen sehr gerne zur Verfügung. Freundliche Grüße TOPSTAR-Kundendienst".
Das heißt für mich:
- Aldi Süd kennt wesentliche Eigenschaften der von dieser Fa. verkauften Produkte nicht einmal selber (man musste ja erst beim Hersteller rückfragen)
- Wenn ich meine Frau auf den Schoß nehme, wird die Belastungsgrenze von 110 kg (leider) deutlich überschritten. Dann bricht der Drehstuhl wohl zusammen? (Falls das jemandem passiert, dann hoffe ich nur, dass Aldi eine Schadenersatzklage und einen Schadenersatzanspruch - am besten vor bzw. von einem US-Gericht! - an den Hals bekommt, dass denen für alle Zukunft die Lust am Verschweigen derart wichtiger Produkteigenschaften vergeht!)
Ein anderes Beispiel, weiß nicht mehr, bei welcher Fa., sind fehlende Angaben über die Tragfähigkeit von Einkaufs-Trolleys.
Es wird Zeit, dass wir Verbraucher uns dagegen wehren, von den Verkäufern an der Nase herumgeführt zu werden.
Indem wir Produkte, bei denen uns die Händler Kriterien verschweigen, welche für die Kaufentscheidung bzw. die Gebrauchstauglichkeit wesentlich sind, einfach nicht kaufen, sondern in den Regalen liegen lassen, sie boykottieren.
Ich zumindest bin es gründlich leid, mich ständig von Prospekten mit mangelhaften Produktangaben verarschen lassen!
Textstand vom 13.01.2014.