Michael Schmidt-Salomon gab Telepolis ein längeres, schriftliches Interview. Darin wehrt er sich vehement gegen Kulturrelativismus:
Wir sollten endlich begreifen, dass Ehrenmorde, Genitalverstümmelungen, Steinigungen von sogenannten “Ehebrecherinnen” oder Hinrichtungen von Schwulen und Apostaten keine Ausdrucksformen einer “anderen Kultur” sind, sondern Verbrechen, die als solche auch benannt und bekämpft werden müssen.
Ich weiß, dass es einige Leute gibt, die einen derartigen Einsatz für die Menschenrechte als “Kulturimperialismus” deuten. Aber das beruht auf einem schwerwiegenden und politisch verheerenden Missverständnis: Denn Humanismus und Aufklärung sind keine exklusiven Kulturgüter des Westens, sondern elementare Bestandteile eines “Weltkulturerbes der Menschheit”!