Bei Finanzzahlen gibt es (wie ich erst kürzlich in anderem Zusammenhang gezeigt habe) immer ZWEI Dimensionen:
- Die nominalen oder absoluten Werte: Heute zahlt man z. B. 2,- € für ein Brot, das in 10 oder 20 Jahren vielleicht 4,- € kostet.
- Die realen oder relativen Werte: 4,- € in 2034 wären dann nicht mehr als 2,- heute.
- ca. 240 Milliarden € seit Mai 2010 (ein kleiner Teil ist noch nicht ausgezahlt)
- ca. 110 Milliarden €.
Das ist also schon mehr als der gesamte deutsche Bundeshaushalt umfasst (rd. 300 Mrd. € pro Jahr).
Aber, könnte man einwenden: Das verteilt sich doch auf 5 Jahre; pro Jahr waren es also (im Schnitt) "nur" 70 Mrd. €?
Absolut stimmt das natürlich. Aber um zu verstehen, wie viel Geld das relativ zu den deutschen Verhältnissen ist, muss man die Bevölkerungszahlen vergleichen: Griechenland hat ca. 11 Mio. Einwohner, Deutschland grob 80 Millionen: Über den Daumen gepeilt hat also Griechenland lediglich 1/7 der deutschen Einwohnerzahl.
In Relation zu Deutschland gesehen, muss man also die Hilfen mit gut dem 7-fachen multiplizieren: 70 Mrd. (p. a.) X 7 = rund 500 Milliarden € PRO JAHR!
Und das ist noch nicht einmal alles. Denn hier sind jene Beträge nicht eingerechnet, die der griechischen Volkswirtschaft über die Europäische Zentralbank, also insbesondere über den Target-Kreditmechanismus, zugeflossen sind.
[Und deren ohnehin lächerlich geringe Verzinsung der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis auch noch rotzfrech für Griechenland reklamiert! (Nicht nur früher, als er noch Wirtschaftsprofessor war, sondern - selbstverständlich - jetzt immer noch und gerade jetzt; vgl. SPON-Artikel "Griechischer Finanzminister: Varoufakis fordert Sozialprogramm für ganze Eurozone", 14.02.2015.)]
ES REICHT! Hier schließe ich mich einem Facebook-Freund an, der bei mir kommentiert hatte:
"Mein Programm für Griechenland umfasst 4 Buchstaben statt 4 Punkte: R - A - U - S!"
(Wobei ich persönlich allerdings lieber noch Deutschland aus der babylonischen Gefangenschaft der Europäischen Währungsunion ausscheiden sehen würde!)
Nun erzählen uns freilich die Griechen (die ja auch behaupten, schon früher nichts von dem gepumpten Geld gesehen zu haben - obwohl das Land, staun, damals weit über seine Verhältnisse gelebt hat), und sogar deutsche Medien und Bürger (die diesen Müll in den Medien gelesen haben), dass wir ja nur die Banken (in Frankreich, Deutschland usw.) gerettet hätten, und dass die griechischen Bürger gar nichts von diesem Geld erhalten hätten.
Der Schuldenschnitt hat natürlich die Banken usw. bei uns nicht gerettet, sondern sie belastet. Zumindest in Deutschland ist von diesem Verlust eine Menge beim Steuerzahler hängengeblieben. (Und das nicht lediglich direkt, wie hier geschildert, sondern auch indirekt: Über geringere Gewinnsteuern, weil die Anleihenbesitzer insoweit ja Verluste gemacht haben.)
Wie die deutschen Bürger belogen werden (zweifellos mit dem Ziel, sie propagandistisch auf noch höhere Hilfen für Griechenland vorzubereiten), zeigt exemplarisch der ZEIT-Artikel "Wohin die Griechenland-Milliarden fließen" von Lukas Zdrzalek vom 06.02.2015.
Einleitende Zusammenfassung des ZEIT-Artikels (meine Hervorhebung):
"Griechenland braucht den Großteil der Gelder, um seine Kredite zu tilgen, zeigt unsere Grafik. Nur ein geringer Teil landet am Schluss bei griechischen Bürgern."
Im Text wird jedoch überhaupt nicht dargestellt, welcher Teil "am Schluss" "bei den griechischen Bürgern" landete; dort wird lediglich auf die Staatsausgaben abgestellt:
"Bislang haben die Euro-Mitgliedsländer und der Internationale Währungsfonds Griechenland mit rund 226 Milliarden Euro ausgeholfen, doch davon flossen nur 15 Milliarden in den unmittelbaren Betrieb des Staates, also etwa in die Polizei und in Renten. Inklusive indirekter Staatsausgaben kommt man auf 27 Milliarden Euro – gerade einmal elf Prozent der Gesamtsumme."
Liest man weiter, bzw. schaut man sich die Grafik an, sind große Teile der Hilfen in die Ablösung von Altschulden geflossen, und in die Bankenrettung.
Aber auch davon ist letztlich ein guter Teil den Griechen zugute gekommen:
- Wären die Banken nicht gerettet worden, wären die Einlagen flöten gewesen
- Die Altschulden lagen teilweise bei griechischen Pensionsfonds (und vielleicht auch Banken / Versicherungen / Privatpersonen); also ist INSOWEIT auch deren Ablösung den Griechen zugute gekommen.
Zum vorliegenden Zusammenhang empfehle ich auch eine Lektüre des Kommentars "Griechenland: Wie umgehen mit einem ungezogenen Kind?" von Bettina Röhl auf der Webseite (Roland) Tichys Einblick (11.02.2015).
ceterum censeo
Zerschlagt den €-Gulag
und den offensichtlich rechtswidrigen Schlundfunk der GEZ-Gebühren-Gier-Ganoven!
Textstand vom 14.02.2015.
Für Paperblog-Leser: Die Original-Artikel in meinem Blog werden im Laufe der Zeit teilweise aktualisiert bzw. geändert.