Schluss machen mit Grübelzwang und Selbstmitleid

Manche Menschen fühlen sich gefangen in der Vorstellung, sie seien auf irgendeine Art „nicht in Ordnung“. Sie gehören nicht in die Welt oder sind auf irgendeine Art nicht gut genug. Bei vielen Menschen führt dies zu einem regelrechten „Grübelzwang“ und auf der Suche nach einer Lösung oder einer Erlösung drehen sie sich immer wieder im Kreis.

Was die meisten von Ihnen nicht wissen: Das Nachdenken über dieses Problem ist das eigentliche Problem. Unsere Perspektive auf eine Sache ist für jeden einzelnen Menschen so einnehmend, dass diese Perspektive alles ist, was wir wahrnehmen können. So wird die Perspektive zur Sache selbst. Oder um es anders auszudrücken: Sucht man nach Gründen, warum man selbst nicht in die Welt gehört, nach Problemen, die man hat– dann wird man immer welche finden. Denkt man über sich nach und findet sich nicht passend – nicht gut genug oder was auch immer, findet man immer wieder Beweise dafür und man zermartert sich das Hirn, wehrt sich, kämpft und grübelt….

Die Lösung für dieses Problem ist in Wahrheit so einfach, dass die meisten Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen und Grübelzwang sie nicht annehmen können, weil sie glauben, die Lösung für ein – ihrer Meinung nach so schwerwiegendes Problem – dürfe gar nicht einfach sein. Das Problem ist schlimm – also muss auch die Lösung kompliziert und schwierig sein.

Nein, ist sie nicht. In Wahrheit ist das Leben nicht konstruiert, um schwierig zu sein. Leben ist eigentlich ganz einfach: Unser Gehirn kann wundervolle Dinge tun, wenn wir sie ihm zu tun geben. Wenn wir allerdings beschäftigt sind mit der Suche nach uns selbst, wenn wir uns selbst nicht akzeptieren wollen und uns permanent in Frage stellen, dann ist es als würden wir eine Gleichung aufstellen, die nicht lösbar ist – einen Zirkelbezug, der immer wieder dort anfängt, wo er aufhören sollte.

Die Lösung lautet: Es geht nicht darum über sich nachzudenken – sondern die Welt wahrzunehmen. Es geht nicht darum sich zu finden, sondern sich selbst einen Sinn zu geben – etwas zu finden, dass einem Spaß macht, das befriedigt und gut ist für sich selbst und andere und sich darüber zu definieren. Es gibt so viel zu tun, zu erleben, zu lernen. Nichts davon ist falsch.

Es geht nicht darum, dass man falsch oder richtig ist, sondern darum, dass man ein Bewusstsein ist, dass gedacht ist, die Welt zu erleben. Die Welt, die um einen herum ist wahrzunehmen durch die zur Verfügung stehenden Sinneskanäle: Sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken – und sich selbst einzubringen in die Welt. Nicht im eigenen Kopf im Kreis drehen, während man blind für all das, was geboten wird, hindurchstakst und sich selbst bemitleidet.

Öffne Deine Augen – dann öffne Dein Herz – die Welt ist da draußen, bereit von Dir wahrgenommen, erlebt und beeinflusst zu werden.



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