Diese Bluse war ein ziemlich harter Brocken, was man auf den ersten Blick gar nicht vermutet hätte. Ich dachte, dass wird ein schnelles Projekt für zwischendurch. Doch an der Passform stimmte so ziemlich nichts und so habe ich immer wieder fleißig getrennt, abgeändert und mich peu à peu vorgearbeitet, um noch ein einigermaßen tragbares Modell zustande zubringen.
Eigentlich wollte ich mir ja das Modell B, mit der Volant am Saum nähen. Aber da ich nur 2,20 m Seide zur Verfügung hatte und dieses Modell einen Stoffverbrauch von ganzen 3,10 m vorsieht, musste ich die schlichtere Form wählen.
Dieser Schnitt fällt SEHR groß aus und ich musste nach der ersten Anprobe nochmal stark verkleinern. Passzeichen passten irgendwie fast nie. Schultern wurden um je 2 cm verschmälert, Ärmel nochmal um 3cm gekürzt, damit es auch wirklich eine 3/4 Länge ist und nicht nach Hochwasser aussieht. Die Kräuselung am Ärmelbündchen gleichmäßig verteilt, dadurch passten auch hier die Passzeichen absolut nicht mehr überein.
Aber das Schlimmste an diesem Schnitt sind für mich die fehlenden Brustabnäher. Dadurch gerät die ganze Bluse ausser Form und der Stoff kippt an den Seitennähten ab und schlägt dort Falten. Leider war ich bei dem doch recht einfachen Schnitt etwas zu optimistisch und hatte auf ein Probemodell verzichtet- das war ein Fehler, denn so hätte ich die Abnäher noch einfügen können!
Na ja, es ist noch eine legere und tragbare Bluse daraus geworden, aber er wird definitiv keinen Platz in meiner Schnittmustersammlung finden, da gibt es bessere Alternativen.
Der Stoff ist ein Seidensatin und ich habe auch hier wieder die matte Seite nach außen und die glänzende Seite nach innen verwendet. So wird die Schlichtheit des Modells nochmal zusätzlich unterstrichen und lässt sich auch im Alltag öfter tragen, ohne gleich zu overdressed zu wirken.