Hallo ihr Lieben! 🙂
Der 19. Dezember ist für mich ein Feiertag, denn der wortmagieblog hat Geburtstag! 🍾 2018 ist das ein besonderer Meilenstein, weil mein Blog dieses Jahr 5 Jahre alt wird. Ich habe das Gefühl, damit eine Schwelle zu überschreiten und endgültig sicher sein zu können, dass ich ihn weiterbetreiben werde. Ich denke, nach dieser langen Zeit besteht nun kein Risiko mehr, dass mir die Puste ausgeht und ich keine Lust mehr habe, Beiträge zu schreiben. Ich habe meinen Rhythmus und meine Stimme gefunden und befinde mich an einem Punkt, an dem ich mit meiner Identität als Bloggerin völlig im Reinen bin. Alles ist gut so wie es ist. Das fühlt sich unglaublich schön an. Irgendwie erwachsen. Der wortmagieblog ist jetzt groß.
Natürlich verdanke ich diese Entwicklung hauptsächlich euch. Ihr - meine Leser_innen, meine Follower_innen - gebt mir das Selbstbewusstsein, an mich und meine Arbeit hier zu glauben. Euretwegen erlaube ich meinen Gedanken, öffentlich gehört zu werden und in die weite Welt hinauszusegeln, weil ich dank eurem positiven Feedback davon überzeugt bin, dass sie es wert sind, dass ich etwas zu sagen habe. Ich weiß, ich erwähne das jedes Jahr, aber ich möchte noch einmal ganz deutlich betonen, dass ich ohne euch niemals so weit gekommen wäre. Ohne euch wäre der wortmagieblog niemals aus den Kinderschuhen herausgewachsen. Ohne eure Resonanz hätte ich mich nicht auf diese wunderbare Reise zu mir selbst begeben und hätte niemals gelernt, wer ich eigentlich bin - als Leserin, als Bloggerin, als Mensch. Ihr haltet den wortmagieblog mindestens ebenso am Leben wie ich. Ich danke euch von ganzem Herzen. ❤️
Letztes Jahr habe ich anlässlich dieses Freudentags eine neue Geburtstagsaktion ins Leben gerufen. Da der Geburtstag des wortmagieblogs in die Weihnachtszeit fällt, habe ich die Gelegenheit genutzt, um eine Wohltätigkeitsaktion zu initiieren, um Spenden für den Straßenkinder e.V. zu sammeln. Eure Großzügigkeit und Selbstlosigkeit überwältigten mich. Einmal mehr habt ihr bewiesen, wie atemberaubend hilfsbereit die Blogger-Community ist. Die Aktion gefiel euch sehr, ich habe viel Lob erhalten und am Ende konnte ich eine Überweisung über 80€ an den Straßenkinder e.V. schicken. Deshalb habe ich beschlossen, dass aus der einmaligen Aktion eine jährliche Tradition werden soll.
Die Unterstützung des Berliner Straßenkinder e.V. ist mir ein persönliches Herzensanliegen, weil ich mich durch meine eigene Vergangenheit als Punkerin und Straßenkind mit ihrer Mission identifizieren kann. Kinder und Jugendliche, die in Deutschland auf der Straße und / oder unter der Armutsgrenze leben, sind noch immer ein Tabuthema, über das meiner Meinung nach zu wenig Aufklärung betrieben wird, weil sie die unangenehme Personifizierung eines deutlich größeren gesellschaftlichen Problems sind. Niemand landet freiwillig auf der Straße. Sie sind keine Ausreißer_innen, die aus einer rebellischen Laune heraus das familiäre Heim verlassen, um Abenteuer zu erleben. Sie hauen ab, weil sie keine andere Möglichkeit mehr sehen. Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung und Mobbing sind nur einige der Faktoren, die dazu führen können, dass ein junger Mensch sein Glück lieber auf der Straße versucht, als die Situation länger zu ertragen. Eine hässliche Wahrheit, die gern ignoriert und totgeschwiegen wird. Der Straßenkinder e.V. nimmt sich dieser Kids an und arbeitet unermüdlich daran, ihre Schicksale im kollektiven Bewusstsein sichtbar zu machen.
Der Verein betreibt eine Vielzahl von Hilfsangeboten. Sie versorgen Straßenkinder mit Lebensmitteln, Schlafsäcken, Fahrkarten und Kleidung, bieten Beratung und Ausflüge an, engagieren sich als Streetworker direkt auf der Straße und versuchen, diesen verlorenen Seelen Perspektiven zu vermitteln, um ihnen letztendlich zu einem sicheren, geregelten Leben zu verhelfen.
Im Kinderhaus BOLLE in Berlin-Marzahn steht die Prävention im Mittelpunkt. In einer Stadt, in der noch immer fast 31% der Kinder in Bedarfsgemeinschaften nach Hartz IV leben, beugen sie Kinder- und Bildungsarmut vor, indem sie verschiedene Freizeit- und Bildungsangebote realisieren. Hausaufgabenhilfe, Berufsvorbereitung, Musik- und Sportförderung, gesunde Ernährung und handwerkliche Projekte sollen die Kinder und Jugendlichen davor bewahren, durch das soziale Netz zu rutschen und ihnen die Chancen gewähren, mit denen ihre Elternhäuser aus verschiedenen Gründen nicht dienen können.
Darüber hinaus betreuen sie in einem Integrationsprojekt Kinder mit Fluchterfahrung, helfen ihnen, sich in Deutschland zurechtzufinden und ihre häufig traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten.
Kurz: der Straßenkinder e.V. ist eine Organisation, die sich den schutzlosesten Mitgliedern unserer Gesellschaft verschrieben hat und dort anpackt, wo die Politik versagt oder durch schwer nachzuvollziehende Gesetze systematisch Leid und Missstände produziert. Mir ist ihre Unterstützung nicht nur wichtig, weil ich selbst Erfahrungen auf der Straße und mit dem Wert einer ernstmeinenden, fürsorglichen sozialen Betreuung gesammelt habe, sondern auch, weil es mich wurmt, wie wenigen Menschen bewusst ist, dass Kinder- und Jugendarmut kein Problem ist, dass exklusiv in den sogenannten Entwicklungsländern auftritt. Ich möchte nicht hinnehmen, dass wir vor unserer eigenen Tür wegsehen. Darum veranstalte ich 2018 ein weiteres Mal meine Wohltätigkeitsaktion, die dem Straßenkinder e.V. zugutekommt.
Das Konzept des letzten Jahres möchte ich beibehalten. Das heißt, dies ist kein gewöhnlicher Spendenaufruf. Ich schummele mich nicht in eure Geldbeutel. Niemand muss Geld geben, es sei denn, er oder sie möchte es. Nein, erneut werde ich spenden, mit eurer Hilfe. Ich habe mir eine Frage überlegt, die ihr am Ende des Posts findet und beantworten könnt und sollt. Für jedes eingegangene Kommentar spende ich 1€ an den Straßenkinder e.V.
Die Aktion läuft von heute an bis zum 26.12.2018 um 23:59 Uhr. Am 27.12. werde ich dann auszählen, wie viele Antworten angekommen sind und eine entsprechende Online-Spende an den Verein schicken. Sollte die Summe unter 20€ liegen, stocke ich selbstständig auf. Falls die Summe hingegen meine finanziellen Möglichkeiten übersteigt, teile ich sie auf und richte eine monatliche Spende ein, bis die Gesamtsumme erreicht ist. Selbstverständlich werde ich euch berichten, wie viel wir gemeinsam gesammelt haben und die Bestätigungsmail, die die Spende belegt, veröffentlichen. So könnt ihr sicher sein, dass ich das Geld nicht für Bücher verpulvert habe (so verlockend es auch sein mag), sondern tatsächlich an den Straßenkinder e.V. geschickt habe.
Letztes Jahr haben sich einige bereit erklärt, selbstständig ein paar Münzen und Scheinchen draufzupacken. Ich war davon zutiefst gerührt. Für 2018 wollte ich genau deshalb gern einen PayPal-Spendenbutton einrichten, damit es im Fall der Fälle einfacher ist, selbst zu spenden. Leider ist das nicht ohne Weiteres möglich, weil PayPal diese Option für Privatkunden nicht länger anbietet. Ich müsste ein kostenpflichtiges Geschäftkonto einrichten. Eine Anerkennung als gemeinnütziger bzw. wohltätiger Verein kann ich vergessen, folglich käme ich nicht in den Genuss vergünstigter Konditionen, was bedeutet, dass eine Menge Prozente eurer Spenden einfach in den tiefen Taschen von PayPal verschwinden würden. Das erscheint mir nicht richtig. Also bleiben wir beim System von 2017: solltet ihr selbst spenden wollen (und das ist wirklich kein Muss), meldet euch bei mir und wir finden eine Lösung, vielleicht über mein privates PayPal-Konto oder ganz klassisch per Überweisung. Es soll nicht an der Geschäftspolitik von PayPal scheitern.
Hier noch einmal die Fakten der Wohltätigkeitsaktion im Überblick:
- Für jedes von euch eingesandte Kommentar auf die unten gestellte Frage spende ich einen Euro an Straßenkinder e.V.
- Die Wohltätigkeitsaktion läuft von heute, dem 19.12.2018, bis zum 26.12.2018 um 23:59 Uhr.
- Am 27.12.2018 wird die erreichte Gesamtspendensumme hier auf dem wortmagieblog bekannt gegeben.
- Sollte die Gesamtsumme unter 20€ liegen, stocke ich selbstständig auf 20€ auf.
- Sollte die Gesamtsumme meine finanziellen Möglichkeiten überschreiten, spende ich monatlich, bis die Summe erreicht ist.
- Die Bestätigungsmail der Spende wird ebenfalls hier am 27.12.2018 veröffentlicht.
- Möchtet ihr selbst ebenfalls spenden, meldet euch bei mir.
Da dieser Beitrag nun bereits lang genug ist, möchte ich meinen Monolog an dieser Stelle abkürzen und euch nicht länger auf die Folter spannen. 😉 Hier kommt eure Frage:
Der Duden definiert „Tugend" als „sittlich wertvolle Eigenschaft (eines Menschen)". Diese Auslegung erscheint mir ein wenig antiquiert, daher poliere ich sie etwas auf und definiere „Tugend" als positive, moralisch integre und sozial orientierte Eigenschaft. Ein Tugend beschreibt immer das wertvolle Verhalten eines Einzelnen innerhalb der Gemeinschaft. Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft sind meiner Meinung nach Tugenden. Die Fähigkeit, Dankbarkeit zu empfinden, ebenfalls. Deshalb sehe ich zwischen Tugenden und der Bereitschaft, zu spenden, eine klare Verbindung.
In unserer modernen Zeit ist es schwer, immer und überall tugendhaft zu sein, weil unsere Ellenbogengesellschaft Egoismus und Gleichgültigkeit fördert. Ich finde es dennoch wichtig, sich hin und wieder darauf zu besinnen, dass es ein Ideal des zwischenmenschlichen Charakters gibt, durch das unsere Welt etwas harmonischer, friedlicher und ehrlicher sein könnte, würden sich alle daran orientieren. Wir wissen doch, dass es richtig ist, aufrichtig, selbstlos und ehrenvoll zu sein. Manchmal werde ich von meinem eigenen enttäuschten Zynismus überwältigt und bezweifle, dass Tugenden heute noch eine Bedeutung haben. Dann hilft es mir, in Büchern danach zu suchen. Der Mut einer Katniss Everdeen, die Aufopferungsbreitschaft eines Harry Potter und die Selbstlosigkeit all der Helden und Heldinnen der Literatur, die nicht zögern, für das Wohl aller gewaltige Risiken einzugehen, erinnern mich daran, dass ein einziger tugendhafter Mensch viel bewirken kann. Das tut mir gut und hält Verzweiflung und Resignation fern. In diesem bunten Blumenstrauß beeindruckender Eigenschaften, der mir in Büchern dargeboten wird, schätze ich persönlich Loyalität am meisten.
Loyalität berührt mich stets außerordentlich, weil sie für mich in meinem Leben ebenfalls eine Priorität ist. Mir ist das besonders in militärischer High Fantasy aufgefallen, denn jedes Mal, wenn ich von einer Armee lese, in der der Zusammenhalt überaus stark ist, habe ich den Impuls, mir ein Schwert umzuschnallen, eine Rüstung anzuziehen und mich in ihren Reihen aufzustellen. Die Dynamik von Loyalität bewegt mich. Die Auswirkungen, die sie auf ganz normale, durchschnittliche Menschen haben kann, faszinieren mich. Denn Loyalität formt Held_innen.
Natürlich weiß ich, dass Loyalität auch negative Aspekte haben kann, aber meiner Ansicht nach gilt das für alle Tugenden, daher wollen wir dieses unheilvolle Potential heute einfach mal außer Acht lassen.
Erzählt mir, welche Tugenden euch in Romanfiguren berühren und inspirieren. Ist es Selbstlosigkeit? Oder vielleicht Aufrichtigkeit?
Seid selbst tugendhaft und macht mit, unterstützt mit mir den Verein Straßenkinder e.V., der unsere Hilfe braucht. Ich weiß, dass ihr alle wundervolle, großzügige Menschen seid, also rappeln wir uns im Namen der Wohltätigkeit auf und beweisen es. Lasst uns gemeinsam etwas Gutes tun, um den fünften Geburtstag des wortmagieblogs zu feiern! 🎉
Alles Liebe,
Elli ❤️
P.S.: Ich möchte euch ermuntern, diesen Beitrag auf den sozialen Netzwerken zu teilen, denn je mehr Leser_innen davon erfahren, desto besser stehen die Chancen, dass wir eine ordentliche Spendensumme sammeln können. 🙂