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Öffnungszeiten und Eintrittspreise:Öffnungszeiten 1. April bis 2. November 2014:
Premium-Tour (ca. 90 Minuten): täglich 10.30, 12.30, 14.30, 16.30
Preis: 13,50 € regulär, 11,00 € ermäßigt
Kompakt-Tour (ca. 60 Minuten): täglich 11.30, 13.30, 15.30
Preis: 10,00 € regulär, 8,50 € ermäßigt
Adresse: Emmeramsplatz 5, 93047 Regensburg
Südlich der Altstadt von Regensburg, in der Nähe des Hauptbahnhofes, liegt das Schloss der Fürstenfamilie Thurn und Taxis. Es trägt auch den Namen St. Emmeram als Erinnerung, dass es bis 1810 noch ein Kloster war. Gegründet wurde das Kloster im 7./8. Jahrhundert am Grab des Frankenbischofs Emmeram. 1200 Jahre lang war das Kloster eines der bedeutendsten Klöster im bayrischen Raum. Im Zuge der Säkularisation wurde der Adelsfamilie Thurn und Taxis das Gelände übergeben und sie bauten das Kloster zu ihrer Hauptresidenz um. Noch heute wird das Schloss von der Familie als Wohn- und Verwaltungsgebäude genutzt. Der Familienname Thurn und Taxis hat seinen Ursprung im nördlichen Italien von dem aus Bergamo stammenden Geschlecht der Tasso, dass zu Taxis eingedeutscht wurde. Um in den Hochadel aufgenommen zu werden, fügte man 1650 noch den Titel von Thurn hinzu, da Geneologen herausgefunden hatten, dass Verbindungen zum Geschlecht der Torriani (eingedeutscht Thurn) bestehen. Einen Großteil ihres Reichtums erwarb die Familie aus dem Postwesen, welches von Franz von Tassis begründet wurde. Nach der Gründung des Deutschen Bundes richtete die Familie mehrere private Postunternehmen ein mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Nach dem Sieg der Preußen im Deutschen Krieg 1867 mussten Thurn und Taxis gegen eine Entschädigung das Postwesen dem preußischen Staat überlassen. Durch das Postwesen gewann die Familie so viel Einfluss und Reichtum, dass sie von 1748 bis 1806 den Vertreter den Kaisers beim Reichstag zu Regensburg stellten, so lange wie kein anderes Fürstengeschlecht.
Führung Kompakttour:
Der Rundgang durch das Schloss beginnt im Hof, wo man gleich eingeladen wird in der Adventszeit, den dort stattfindenden Weihnachtsmarkt zu besuchen. Noch bevor man einen Fuß in das Schloss gesetzt hat, erfolgt die freundliche Aufforderung nur auf den roten Teppich zu gehen, damit sich der kostbare Boden nicht abnutzt. Dies gestaltet sich mitunter schwierig, da es an manchen Stellen einfach zu eng ist. Im Treppenhaus des Schlossen wird man von einem "Kunstwerk" eines brasilianischen Künstlers begrüßt, welches den Sonnenuntergang vor dem Kilimandscharo darstellen soll, aber aussieht wie die übergroße Plastik eines Spiegeleis. Es trägt nicht gerade zur Verschönung des prächtigen, aus verschiedenen Marmorsorten gefertigten Treppenhauses bei. Über das Treppenhaus geht es in die zweite Etage wo man den Speisesaal, Thronsaal, Wintergarten, Ballsaal, blaues und rosanes Zimmer bewundern kann. Danach geht es über die Waffenkammer wieder in den Hof - vorausgesetzt die Reiseleiterin findet den passenden Schlüssel. Hier wäre es ratsam die Schlüssel zu beschriften eh jeder einzelne Schlüssel (und es waren nicht wenige) ausprobiert werden muss. Normalerweise schließt sich dann noch eine Führung durch Kreuzgang und Dom an, was aber an diesem Tag aufgrund einer privaten Feier nicht möglich war. Das Innere des Schlosses ist größtenteils im Stile des Barock und Rokkoko gestaltet, was sich an vielen verspielten Schnitzereien und Malereien zeigt. Besonders eindrucksvoll, sind die in mühseliger Handarbeit gefertigten Wandteppiche, die die Geschichte (etwas beschönigt) der Familie von Thurn und Taxis erzählen.
Während der Führung wird immer wieder darauf hingewiesen, dass das Schloss noch heute bewohnt und die Räumlichkeiten für Festivitäten genutzt werden. Eigentlich schwer vorstellbar, da das Schloss im Stil des 19. Jahrhunderts erhalten wurde und den Eindruck erweckt als wäre die Zeit hier stehen geblieben. Lediglich ein Kühlschrank im Wintergarten ist ein Zeichen der Moderne.
Ausgangswert10 Punkte- 1 Punkt Fotografieverbot- 1 Punkt für den roten Teppich- 0,5 Punkte für die Reiseleiterin---------------------------------------------------7,5 Punkte Der Eintrittspreis geht für eine 60minütige Führung schon in Ordnung. Auch wenn die Reiseleiterin sehr nervös war (wahrscheinlich macht sie das noch nicht so lange) und einige Versprecher in ihrer Führung einbaute, konnte sie dennoch viel Wissen und Anekdoten über die Geschichte des Klosters, Schlosses und der Familie rüberbringen. Während die Versprecher der Führung einen erhöhten Unterhaltungswert gaben, muss man aber das Unwissen der Leiterin an manchen Stellen negativ auslegen. Natürlich muss man nicht jedes Porträt im Schloss kennen aber über die man spricht, sollten schon bekannt sein. Auch über die Herkunft des Familiennamen sollte man nicht fünf Minuten nachdenken müssen. Jedoch muss man ihr zu Gute halten, dass sie am Ende trotzdem die richtigen Informationen liefern konnte, wenn man davon absieht, dass sie nicht weiß, dass das Familienoberhaupt Fürst Albert II noch immer Rennfahrer ist.