Teil 1: Schloss Neuschwanstein
Der Rundgang im Schloss
Die Führung beginnt im Palas, dem mittelalterlichen Wohnbereich einer Burg. Man kann einen Blick auf die mit einfachen Eichenmöbel ausgestatteten Zimmer der Dienerschaft werfen, bevor es weiter geht zum unteren Vorplatz. Dieser Raum weist keine Einrichtungsgegenstände auf, das besondere sind die Wandgemälde, die die Sigurdsage aus der Edda darstellen. Danach geht es in den Thronsaal, wo einem vor Erstaunen der Mund offen stehen bleibt. Der Thronsaal erstreckt sich in das dritte und vierte Obergeschoss. Der Boden ist gestaltet in Form eines Mosaiks, das die Erde mit Pflanzen und Tieren darstellt. Die Decke ziert ein mächtiger Kronleuchter sowie eine Sternen geschmückte Kuppel. Zwischen Himmel und Erde sah Ludwig II seinen Platz als Mittler zwischen Gott und der Welt. Der Thronsaal wurde nach Vorbild byzantinischer Kirchenräume errichtet.
Jedoch sollte in der nördlichen Apsis anstelle eines Altars der Thron des Königs stehen. Darauf wurde nach dessen Tod verzichtet. Nachdem man den Thronsaal kurz auf sich wirken lassen konnte, geht es schon weiter in die Wohn- und Arbeitsräume des Königs. Im Speisezimmer zeigt sich Ludwigs Verehrung für das Mittelalter durch Gemälde, die Wolfram von Eschenbach zeigen sowie einer mächtigen Siegfriedskulptur aus Marmor und Bronze. Im Schlafzimmer kann man an den Wänden die Geschichte von Tristan und Isolde bewundern. Besonders bemerkenswert ist hier die hölzerne Nachbildung einer gotischen Kathedrale über dem Bett. Das Ankleidezimmer zeigt einen weiteren Minnesänger des Mittelalters: Walther von der Vogelwiese. Wie alle Möbel im Wohnbereich des Königs sind diese mit kostbarer Seide überzogen und mit aufwendigen Stickereien verziert. Das Wohnzimmer ist voll und ganz mit der Lohengrinsage verbunden. Besonders die lebensgroße Nachbildung eines Schwans aus Porzellan fällt ins Auge. Neben dem Wohnzimmer befindet sich durch Säulen abgegrenzt eine kleiner Nischenraum, in dem sich der König zum Lesen zurückzog.
Zwischen dem Wohn- und Arbeitszimmer befindet sich ein Raum, der bei den Besuchern für Überraschung sorgen wird, weshalb er hier auch nicht weiter beschrieben werden soll. Im Arbeitszimmer kann man auf einem Tisch in der Mitte die Schreibutensilien des Königs bewundern. Thema des Raumes ist die Tannhäusersage. Über das Adjutantenzimmer gelangt man zum oberen Vorplatz, der thematisch an das Motiv des unteren Vorplatzes anknüpft, nämlich mit der Darstellung der Gudrunsage, der Fortsetzung der Sigurdsage. Die Führung endet im Sängersaal, neben dem Thronsaal einer der wichtigsten Räume für Ludwig. Denn in diesem Raum verbinden sich die drei Identifikationsfiguren des Königs: Tannhäuser. Parzival und Lohengrin. Die Gestaltung des Sängersaales entstammt allerdings nicht der Fantasie Ludwigs. Als dieser die Wartburg bereiste, war es so von deren Sänger- und Festsaal begeistert, dass er beschloss, beide Räume miteinander zu verbinden und in Neuschwanstein nachbauen zu lassen. Im Sängersaal der Wartburg soll der berühmte Sängerstreit stattgefunden haben, der auch als Grundlage für Wagners Tannhäuseroper diente. An den Wänden wird allerdings die Geschichte von Parzival erzählt und hier lässt sich der Bogen wieder zurück zu Lohengrin schlagen, denn dieser ist der Sohn von Parzival. Die hohe Kassettendecke aus Holz zeigt die Tierkreiszeichen und sorgt außerdem für eine gute Akustik. Diese ist aber hier im Gegensatz zur Wartburg überflüssig, da nie Bankette und Musikaufführungen stattfanden. Zum Schluss des Rundganges kann man sich noch die alte Küche anschauen, dann ist aber nach etwas mehr als einer halben Stunde schon die Besichtigung des Schlosses beendet.
Fazit
Schloss Neuschwanstein ist sehr prächtig und detailreich gestaltet. Man könnte jede Menge interessante Details in jedem der Räume ausmachen, wenn man die Zeit dafür hätte. Leider wird man bei der Führung mehr oder weniger durch das Schloss gejagt und die Informationen, die man während der Führung bekommt, könnten auch etwas ausführlicher sein. Die Führungen finden in fünf Minutenabständen statt, sodass keine Zeit bleibt, länger in einem Raum zu verweilen. Dadurch wirkt das Ganze wie eine Massenabfertigung, um den Strom an Touristen bewerkstelligen zu können. So geht viel vom Zauber des Schlosses verloren. Dafür, dass man für den Auf- und Abstieg zum Schloss länger braucht als für die Besichtigung an sich, sind die Eintrittspreise auch zu hoch angesetzt. Dennoch ist ein Besuch von Neuschwanstein empfehlenswert, weil schon allein die Kulisse faszinierend ist. Am besten mit einem Besuch des Schlosses Hohenschwangau verbinden.
Tipp: Wer gut zu Fuß ist, sollte es sich nicht entgehen lassen, rauf zur Marienbrücke zu gehen(Achtung, der Weg wird sehr steil). Von dort hat man einen tollen Ausblick auf die komplette Südseite des Schlosses. Auf dem Weg dorthin bietet sich außerdem ein schöner Blick auf Hohenschwangau und die Alpen.
Bildquelle: Wikipedia
Der Rundgang im Schloss
Die Führung beginnt im Palas, dem mittelalterlichen Wohnbereich einer Burg. Man kann einen Blick auf die mit einfachen Eichenmöbel ausgestatteten Zimmer der Dienerschaft werfen, bevor es weiter geht zum unteren Vorplatz. Dieser Raum weist keine Einrichtungsgegenstände auf, das besondere sind die Wandgemälde, die die Sigurdsage aus der Edda darstellen. Danach geht es in den Thronsaal, wo einem vor Erstaunen der Mund offen stehen bleibt. Der Thronsaal erstreckt sich in das dritte und vierte Obergeschoss. Der Boden ist gestaltet in Form eines Mosaiks, das die Erde mit Pflanzen und Tieren darstellt. Die Decke ziert ein mächtiger Kronleuchter sowie eine Sternen geschmückte Kuppel. Zwischen Himmel und Erde sah Ludwig II seinen Platz als Mittler zwischen Gott und der Welt. Der Thronsaal wurde nach Vorbild byzantinischer Kirchenräume errichtet.
Jedoch sollte in der nördlichen Apsis anstelle eines Altars der Thron des Königs stehen. Darauf wurde nach dessen Tod verzichtet. Nachdem man den Thronsaal kurz auf sich wirken lassen konnte, geht es schon weiter in die Wohn- und Arbeitsräume des Königs. Im Speisezimmer zeigt sich Ludwigs Verehrung für das Mittelalter durch Gemälde, die Wolfram von Eschenbach zeigen sowie einer mächtigen Siegfriedskulptur aus Marmor und Bronze. Im Schlafzimmer kann man an den Wänden die Geschichte von Tristan und Isolde bewundern. Besonders bemerkenswert ist hier die hölzerne Nachbildung einer gotischen Kathedrale über dem Bett. Das Ankleidezimmer zeigt einen weiteren Minnesänger des Mittelalters: Walther von der Vogelwiese. Wie alle Möbel im Wohnbereich des Königs sind diese mit kostbarer Seide überzogen und mit aufwendigen Stickereien verziert. Das Wohnzimmer ist voll und ganz mit der Lohengrinsage verbunden. Besonders die lebensgroße Nachbildung eines Schwans aus Porzellan fällt ins Auge. Neben dem Wohnzimmer befindet sich durch Säulen abgegrenzt eine kleiner Nischenraum, in dem sich der König zum Lesen zurückzog.
Zwischen dem Wohn- und Arbeitszimmer befindet sich ein Raum, der bei den Besuchern für Überraschung sorgen wird, weshalb er hier auch nicht weiter beschrieben werden soll. Im Arbeitszimmer kann man auf einem Tisch in der Mitte die Schreibutensilien des Königs bewundern. Thema des Raumes ist die Tannhäusersage. Über das Adjutantenzimmer gelangt man zum oberen Vorplatz, der thematisch an das Motiv des unteren Vorplatzes anknüpft, nämlich mit der Darstellung der Gudrunsage, der Fortsetzung der Sigurdsage. Die Führung endet im Sängersaal, neben dem Thronsaal einer der wichtigsten Räume für Ludwig. Denn in diesem Raum verbinden sich die drei Identifikationsfiguren des Königs: Tannhäuser. Parzival und Lohengrin. Die Gestaltung des Sängersaales entstammt allerdings nicht der Fantasie Ludwigs. Als dieser die Wartburg bereiste, war es so von deren Sänger- und Festsaal begeistert, dass er beschloss, beide Räume miteinander zu verbinden und in Neuschwanstein nachbauen zu lassen. Im Sängersaal der Wartburg soll der berühmte Sängerstreit stattgefunden haben, der auch als Grundlage für Wagners Tannhäuseroper diente. An den Wänden wird allerdings die Geschichte von Parzival erzählt und hier lässt sich der Bogen wieder zurück zu Lohengrin schlagen, denn dieser ist der Sohn von Parzival. Die hohe Kassettendecke aus Holz zeigt die Tierkreiszeichen und sorgt außerdem für eine gute Akustik. Diese ist aber hier im Gegensatz zur Wartburg überflüssig, da nie Bankette und Musikaufführungen stattfanden. Zum Schluss des Rundganges kann man sich noch die alte Küche anschauen, dann ist aber nach etwas mehr als einer halben Stunde schon die Besichtigung des Schlosses beendet.
Fazit
Schloss Neuschwanstein ist sehr prächtig und detailreich gestaltet. Man könnte jede Menge interessante Details in jedem der Räume ausmachen, wenn man die Zeit dafür hätte. Leider wird man bei der Führung mehr oder weniger durch das Schloss gejagt und die Informationen, die man während der Führung bekommt, könnten auch etwas ausführlicher sein. Die Führungen finden in fünf Minutenabständen statt, sodass keine Zeit bleibt, länger in einem Raum zu verweilen. Dadurch wirkt das Ganze wie eine Massenabfertigung, um den Strom an Touristen bewerkstelligen zu können. So geht viel vom Zauber des Schlosses verloren. Dafür, dass man für den Auf- und Abstieg zum Schloss länger braucht als für die Besichtigung an sich, sind die Eintrittspreise auch zu hoch angesetzt. Dennoch ist ein Besuch von Neuschwanstein empfehlenswert, weil schon allein die Kulisse faszinierend ist. Am besten mit einem Besuch des Schlosses Hohenschwangau verbinden.
Tipp: Wer gut zu Fuß ist, sollte es sich nicht entgehen lassen, rauf zur Marienbrücke zu gehen(Achtung, der Weg wird sehr steil). Von dort hat man einen tollen Ausblick auf die komplette Südseite des Schlosses. Auf dem Weg dorthin bietet sich außerdem ein schöner Blick auf Hohenschwangau und die Alpen.
Der Innenhof. Bildquelle: Wikipedia