Eine US-Verbrauchergruppe verlangt vom Kongress Aufklärung über Googles Verstrickung mit dem NSA-Geheimdienst. In einem offenen Brief an den Abgeordneten Darrell Issa fordert der "Consumer Watchdog", dass ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss klären soll, ob und in welchem Umfang Google seine Daten mit der NSA austauscht. Außerdem soll geprüft werden, ob Google verdeckte Teile seines Netzwerkes für die Kommunikation der Agenten untereinander bereitstellt.
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Der Abgeordnete Issa ist im Parlament der Vorsitzende des Ausschuss zur Regierungskontrolle und für eine Regierungsreform. Er und auch andere Abgeordnete haben schon häufiger Bedenken über die Verflechtungen von Google und den Regierungsstellen geäußert. So schrieb Issa jüngst einen Brief an Google, in dem er Aufklärung über Googles Verhältnis zum Weißen Haus verlangte. Hintergrund dafür ist, dass der stellvertretende technische Leiter (CTO) der US-Regierung, Andrew McLaughlin, zuvor ein langjähriger Google-Mitarbeiter war.
Die Verbraucherschützer von Consumer Watchdog meinen, dass die NSA wahlfrei alle Daten einsehen kann, die sich bei Google ansammeln. Ein besonderer Dorn im Auge ist den Verbraucherschützern dabei der Skandal um die illegale WLAN-Abhörung durch die Google-StreetView-Fahrzeuge. "Die dabei abgehörten Daten stellen den bislang größten Abhörskandal der Weltgeschichte dar", heißt es in dem Brief an das Parlament.