Presseerklärung der Parkschützer vom 4. November 2010
Werbeargument “Magistrale Paris – Bratislava” fragwürdig
Parkschützer zur 3. Schlichtungsrunde zu Stuttgart 21Stuttgart, 4. November 2010: Beim dritten Gespräch zu Stuttgart 21 ging es heute um die Neubaustrecke Wendlingen-Ulm.
Fahrzeiten zwischen Metropolen
Nachdem die Bahn mehrfach auf steigende Fahrgastzahlen durch verkürzte Fahrzeiten zwischen den Metropolen verwies, stellte Heiner Geißler fest (15:46 Uhr), dass die Verbindung Frankfurt (Main) – München über Stuttgart 21 und die Neubaustrecke Wendlingen – Ulm nach eigenen Angaben der Bahn in etwa so schnell sein würde, wie diese Verbindung über Nürnberg heute schon ist.Magistrale
Heiner Geißler stellte fest, dass die ständig von den Projektbetreibern angeführte “Magistrale” Paris – Bratislava für Fahrzeiten unwichtig ist (12:39 Uhr) und ebenso, dass Magistrale und Fahrzeiten auch für die Neubaustrecke Ulm – Wendlingen ohne Bedeutung sind (12:43 Uhr).
Anschließend räumte Bahnvorstand Kefer ein, dass die Magistrale für Fahrgastzahlen und ebenso für die Wirtschaftlichkeit der Neubaustrecke völlig irrelevant ist (12:55 Uhr).Planfeststellung der Neubaustrecke
Die Deutsche Bahn musste einräumen (11:13 Uhr), dass die Neubaustrecke nicht komplett planfestgestellt ist. Im weiteren Verlauf der Gespräche wurde festgestellt, dass bei jedem Planfeststellungsverfahren die Bevölkerung ein Einspruchsrecht hat und ebenso, dass Stuttgart 21 ohne die Neubaustrecke nicht realisiert werden kann.Güterverkehr
Bahnvorstand Kefer musste einräumen, dass die Schnellfahrstrecke (Neubaustrecke) nicht für den Güterverkehr gedacht ist und dass die Attraktivität der Geisslinger Steige für den Güterverkehr nicht besser wird durch Verlagerung des Personenverkehrs auf die Neubaustrecke. Darüber hinaus sei die Strecke Stuttgart – München für den Güterverkehr ohnehin von untergeordneter Bedeutung (17:20 Uhr). Prof. Heimerl bestätigte, dass die Güterverkehr-Korridore um Stuttgart herum führen und dass der Güterverkehr Stuttgart – München die letzten Jahre rückgängig war (17:27 Uhr). Gerd Hickmann (Wissenschaftlicher Beirat des VCD) fasste daraufhin zusammen, dass die Wirtschaftlichkeit der Neubaustrecke mit Güterzügen aufgebaut wird, von denen niemand weiss, ob es sie jeweils gibt, während zugleich im Rheintal das Geld zum Streckenausbau fehlt.