Diese gute Nachricht ist im Medienzirkus beinahe untergegangen: Zum ersten Mal seit über fünfzig Jahren hat Schleswig-Holstein keine neue Schulden gemacht! Zuletzt gelang dieses Kunststück im Jahr 1962. Das Haushaltsjahr 2013 konnte sogar mit einem Gewinn von 115 Millionen Euro abgeschlossen werden. Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, dass man mit dem auskommt, was man hat. In unserer heutigen Zeit der Verschwendungssucht und der Verantwortungslosigkeit jedoch muss man Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) dafür ausdrücklich loben.
Eine gute Gelegenheit, um mal wieder an den Keynesianismus zu erinnern. Dieses von John M. Keynes erdachte Wirtschaftsmodell basiert - stark vereinfacht - auf zwei Überlegungen:
1. Bei schlechter Wirtschaftslage soll der Staat Kredite aufnehmen, um die Wirtschaft anzukurbeln.
2. Bei guter Wirtschaftslage soll der Staat die Kredite zurückzahlen.
Die erste Empfehlung wurde bisher von allen Politikern befolgt, vermutlich sogar mit großer Freude. Man nahm in gewaltigem Umfang Kredite auf und finanzierte damit sinnvolle Projekte (Schulen und Krankenhäuser) ebenso wie schwachsinnige Aktionen (völlig überdimensionierte Konzerthäuser, Bahnhöfe, Flughäfen).
Die zweite Empfehlung hingegen wurde bisher kaum beachtet. Geld zu sparen ist weit weniger amüsant als es auszugeben. Deshalb hatte man selbst in wirtschaftlichen Hochphasen neue Kredite aufgenommen. Am Ende kamen dadurch allein für Deutschland mehr als zwei Billionen Euro Schulden zusammen - eine schwere Bürde für die folgenden Generationen.
Doch jetzt zeichnet sich eine Trendwende ab. Natürlich liegt im hohen Norden noch einiges im Argen. Der Nord-Ostsee-Kanal (siehe Foto) zum Beispiel ist einem miserablen Zustand, seine Sanierung wird noch etliche Jahren dauern. Aber trotzdem: Ein Anfang ist gemacht. Wenn wir es wirklich wollen, können wir unsere Probleme lösen.