Orientalische Süßigkeiten machen ihrem Namen alle Ehre, sie sind extrem süß und dazu noch sehr schwer. Baklava aus hauchdünnem Filoteig, flüssiger Butter und knackigen Nüssen, getränkt in klebrigem Zuckersirup, ist dafür ein treffendes Beispiel. Parfümierte Grießspeisen und üppige Kuchen isst man gerne mit Aischta, einer dicken Sahne aus der Milch von Büffeln. Was macht
Kahvetrifle
Kaffee, da war doch was: They'veGot An Awful Lot Of Coffee In Brazil Bob Hilliard & Dick Miles für Frank Sinatra Allzu gerne erinnere ich mich zurück an die extrem unterhaltsame und dennoch lehrreiche Kaffeefahrt mit Philips im Frühjahr dieses Jahres nach Bologna. Unsere kleine Reisegruppe lernte so Einiges über den besonders aromatischen Arabica und den eher erdig kräftigen Robusta, und über Espressovollautomaten. Die neusten Modelle sind derzeit auf der IFA 2013, Halle 22 in Berlin zu besichtigen. Mit ihrem Espresso gelingt mein Kahvetrifle ganz bestimmt Im Orient gilt das Servieren von Kaffee als untrügliches Zeichen für Gastfreundschaft. Bereits die Beduinen in den Wüstengegenden dankten Allah in dem sie einen kleinen Schluck Kaffee auf die Erde gossen. Auch in Syrien wird der Kaffee, aufgekocht in einem Kupferkesselchen, nicht abgeseiht. Der Kaffeesatz gilt als Seele des Kaffees. Damit macht es einen noch tieferen Sinn wenn er anschließend als sanfter Dünger auf die kargen Gemüsebeete gegeben wird. Gern wird auch mit Kardamom (Kapseln) parfümiert. In den VAR (Vereinigten Arabischen Emiraten) wird er darüber hinaus gerne auch noch mit Nelken und Zimt gewürzt. Im 17. Jahrhundert kam der Kaffee dann nach Europa und man nannte ihn Arabischer Wein. Das Wort Kaffee stammt vom arabische Wort qahwa, mit dem man neben Kaffee auch Wein bezeichnen kann. Im Türkischen heißt es kahve, im Italienischen Caffé. Im Französischen wurde daraus das Wort Café. Die lautliche Änderung wurde von uns Deutschen übernommen, nur die Schreibweise wurde geändert. Die verbreitete Unsitte Kaffee im Gehen unterwegs zu trinken (CTG, Coffee 2 go) entspricht leider nicht mehr dem ursprünglichen Gedanke des sich (Ver)Sammelns, der Kommunikation und der Muße. Erwähnt sei hier nur am Rande die traditionelle Kaffeehauskultur unserer Österreichischen Nachbarn. Singels‘ Lieblingssatz lautet übrigens: „Treffen wir uns auf einen Kaffee?“ Fast 75 % aller Singles daten (engl,= verabreden) sich mit diesem Satz. Zucker im Kaffee und Zitrone oder Sahne in den Tee und im Herzen alle Tage lang Amor‘ das ist wunderbar Señor Erik Silvester Die Gäste meines bekochten Nachbarn U. haben sich als wahre Schleckermäulchen geoutet, und griffen beherzt zu den kleinen Gläschen mit den Desserts – ja die Verrinen sind mein klarer Favorit in allen Lebenslagen - honi soit, qui mal y penseMöhrenkuchen mit Lemon Curd
Der Kaffee is fertig Peter Cornelius Vielleicht ist das ja ein Relikt aus meinen Kindertagen. Schon in den 50ern gab‘s Kostproben in kleinen Plastikgläschen beim Kochkurs der GASAG, zu dem mich meine Mutter mitnahm. Da ich gerade mal wieder diverse Gläschen Lemon Curd zubereitet hatte, I love Lemon Curd, lag es nahe dieses Schmackofätzchen mit dem Möhrenkuchen zu vermählen. Die oben bereits erwähnte Aischta lässt sich bestens ersetzen durch Frischkäse, Crème fraîche oder dem 10 %igen Griechischen Joghurt. Die Zucker Mengenangaben sind angepasst an die Essgewohnheiten und den (Süss)Geschmack von Mittel- und Nordeuropäern. Und hier kommen die Rezepte von Doc. Evas Orientalischem Nachspeisen Buffet, kräftig aufgepimpt natürlich mit selbst eingekauftem Baklava und frischen Früchten der Saison:Kahvetrifle Zutaten Marokkanischer Schokokuchen 6 Stck Eier 250 g Butter 250 g Bitterschokolade 250 g Zucker 150 g Mandeln, gemahlen und gehackt 3 El Maizena 2 Pck Vanillezucker 1 Tl Pfeffer, schwarz 1 Pr Salz
Kaffeecreme 400 g Schlagsahne 1 Ta Espresso doppio 4 El Zucker 1 Pr Kardamom 2 Pck Sahnesteif 50 g Rosinen 1 Spr Orangenblütenessenz
Zubereitung Eier mit Zucker aufschlagen. Butter mit Schoki schmelzen. Mandeln mit Maizena Vanillezucker und Pfeffer und Salz mischen und alles zusammen unterheben. Auf ein Backblech geben und bei 200°C 15-20 Min. backen. Gut durchkühlen. Kaffeecreme aus Sahne, Espresso und Kardamom mit Sahnesteif aufschlagen. Rosinen mit etwas Wasser aufkochen. Mit Orangenblütenessenz parfümieren.
Anrichten Alle Komponenten des Desserts in Gläschen schichten.
Möhrenkuchen mit Lemon Curd
Zutaten Kuchen 250 g Möhren 4 Stck Eier 120 g Zucker 400 g Mehl 1 Pck Backpulver 125 ml Sonnenblumenöl 20 g Pistazien 200 g Frischkäse
Lemoncurd 5O g Butter
110 g Zucker
1 Pr Salz
2 Stck Zitronen, Saft und Abrieb
2 Stck Eier
1 1 Stck Eigelb
Zubereitung Kuchen Möhren schälen und fein raspeln. Eier und Zucker mit einem des Handrührer sehr schaumig rühren. Mehl mit Backpulver darüber sieben und mit dem Öl zu einem glatten Teig verrühren. Möhren raspeln gleichmäßig unterrühren. Eiweiß steif schlagen und unter den Teig heben. Ein Backblech ausfetten und mit Mehl ausstäuben. Den Teig einfüllen und glatt streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 160°C Umluft mittig ca. 30 Min. backen.
Lemoncurd Die Butter in einem Topf schmelzen. Zucker, Salz, abgeriebene Zitronenschale und -saft zugeben. Eier mit dem Eigelb kurz aufschlagen und dann in den Topf zu den anderen Zutaten geben. Gut rühren und die Masse weiter erhitzen bis sie eindickt. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Anrichten Den Kuchen auf einem Gitter auskühlen lassen. Rundlinge ausstechen. Mit Lemon Curd und aufgeschlagenem Frischkäse (Zucker und Zitronenabrieb) schichten und mit Pistazien bestreuen.
Schlaf gesund und kugelrund, bis morgen früh zur Kaffeestund! Volksmund Lasst’s euch schmecken