Schlecht gemacht und gewutzelt ...

Schlecht gemacht und gewutzelt ...
Nochmal leichte Sommerküche, vegetarisch und schnell gemacht. Und endlich ein Rezept, bei dem das Ergebnis nicht perfekt aussehen muss: Ich mache umbrische Malfatti. Und Malfatti heißt übersetzt so viel wie "schlecht gemacht" oder gar "misslungen".
Das bezieht sich allerdings nur auf die Form der kleinen Nockerl, denn ihr Geschmack ist ausgezeichnet. Sie müssen nicht schön elliptisch oder rundlich sein, sondern können mehr oder weniger so zerrupft aussehen, wie man mag. Mein Lieblings-Malfatti-Rezept ist eines mit viel Parmesan und Ricotta, serviert in Salbei-Butter (Daneben mache ich sie auch mal mit Spinat oder Mangold, mit Topfen statt Ricotta oder mit verschiedenen Käsesorten, zum Beispiel einem Caciocavallo oder Sbrinz).
Der Teig ist blitzschnell hergestellt, und während er eine halbe Stunde im Kühlschrank rastet, mache ich mit dem Kater eine abendliche Gartenrunde.
Schlecht gemacht und gewutzelt ...
Pflücke den Salbei, setze mich kurz auf die Bank zu den Zitruspflanzen. Freue mich über neue Blüten von Buddhas Hand und der Fingerlimette und über die kleinen, noch grünen Kumquats. Beim Rückweg ins Haus nehme ich noch ein paar bunte Tomaten für einen Salat mit.
Schön ist so ein warmer Sommerabend, allerdings liegt schon ein bisschen Herbst in der Luft. Die riecht anders, herber. Die ersten Blätter fallen schon, und wenn die Sonne untergeht, ist es gleich empfindlich kalt.
Malfatti mit Parmesan und Salbei-Butter
Als Hauptspeise für 2 Personen, als Vorspeise für 4 Personen
250 g Ricotta
2 Eier
2 Eigelb
100 g geriebener Parmesan
80 g glattes Weizenmehl
Salz
Geriebene Muskatnuss
Hartweizengrieß
50 g Butter
10 Salbeiblätter, Mittelrippe entfernt, in Streiferl geschnitten
Salz
Die Eier aufschlagen. Ricotta gründlich unterrühren. Parmesan und Mehl zufügen, mit Salz und Muskat abschmecken und eine halbe Stunde im Kühlschrank rasten lassen. Dann mit zwei Kaffeelöfferln unregelmäßige Nockerl, eben Malfatti formen. Einen Teller mit Hartweizengrieß bestreuen, die Malfatti drin wutzeln*, damit sie nicht zusammenkleben.
Schlecht gemacht und gewutzelt ...
Eine kurze Anmerkung zum Hartweizengrieß: Selbstgemachte Nockerl oder Ravioli wutzelt man besser in Hartweizengrieß statt in Mehl. Das Mehl bleibt im Kochwasser teilweise an den Ravioli kleben - was weder schön aussieht noch gut schmeckt - der Hartweizengrieß nicht!
Butter zerlassen, Salbeistreiferl darin ziehen lassen, etwas salzen. Die Malfatti in siedendem, nicht kochendem Wasser ungefähr drei bis vier Minuten ziehen lassen, abseihen. Mit Salbeibutter beträufeln und mit etwas Parmesan bestreuen. Dazu passt ein Salat aus frischen Tomaten.

*Anmerkung zum Wort wutzeln: Bei uns in Oberösterreich bedeutet in Mehl wutzeln soviel wie in Mehl wälzen oder wenden, während jemand, den man als ziemliches Wutzerl bezeichnet, ein Mensch mit etwas größerem Körperumfang ist (Nicht zu verwechseln mit Wuserln, das sind bei uns Küken)! Gleichzeitig nennt man auch das Tischfussballspielen wutzeln. Und überwutzelt ist ein Ausdruck für jemanden, der schon etwas in die Jahre gekommen ist, wobei das eher bösartig gemeint ist ...
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