Zu den kleinen aber feinen Privilegien, die das Betreuen eines Foodblogs so bietet, gehört zweifelsohne die Tatsache, dass immer mal wieder interessante Testangebote ins Haus flattern. Immer mehr Unternehmen aus der Lebensmittelbranche erkennen die extrem zielgruppenspezifische Wirkung von Erwähnungen und Verlinkungen durch Foodblogs. Sofern die angebotenen Testprodukte ins Konzept von Schlaraffenwelt passen, außerdem für uns Macher und den Leser einen Mehrwert bieten, schrecken wir nicht davor zurück diese Testmöglichkeiten auch in Anspruch zu nehmen – immer verbunden mit der Prämisse, objektiv und im Zweifelsfall auch kritisch über das Getestete zu berichten. Heute im Test: Zwei Sommer-Drinks und ein Online-Shop für Öle. Von David Seitz
Shuyao-Tee mit Teamaker:
Die Marke “Shuyao” gibt’s schon seit 2006, kurz zuvor – so steht es auf der Website des Unternehmens – kehrte die Gründerin von einer Asienreise zurück, bei der sie die meditative Ruhe von Teehäusern für sich entdeckt hatte. Aus dieser Erleuchtung heraus entstand bald das erste Shuyao Teehaus in Düsseldorf, zuvor jedoch absolvierte Gründerin Nicola Baumgartner eine einjährige Ausbildung bei einer chinesischen Teemeisterin.
Shuyao versucht sich seither mit diversen Alleinstellungsmerkmalen als Genuss-Marke zu etablieren sowohl mit stationären Konzepten, als auch im Online-Shop-Segment, als auch durch das konsequente Verweigern von Großbuchstaben im Corporate Design. Und nun der Teamaker. Soweit wir das beurteilen konnten, wurde mit diesem Gerät viel richtig gemacht. Das Ziel des Teamakers: Das asiatisch-entspannte Flair der Teekultur mobil und alltagsfähig machen. Warum das gelungen ist, sei hier nun kurz erläutert: Den Teamaker muss man sich vorstellen wie eine Thermoskanne, denn er schützt den Tee durch seine Beschaffenheit sehr sehr lange vor dem Auskühlen. Der Unterschied zur Thermoskanne: Im Teamaker werden keine Beutel, sondern lose Blätter aufgebrüht, die beim Ausgießen durch einen Filter zurückgehalten werden.
Eine Frage drängt sich nun auf: Wird der Tee nicht bitter, wenn die Teeblätter nicht nach einer gewissen Zeit entfernt werden? Um genau das zu vermeiden hat Shuyao Teesorten ausgewählt, die nicht nachbittern und bis zu 5 mal neu aufgegossen werden können. Die Einzelportionen kommen dementsprechend nicht im Beutel, sondern in kleinen, biologisch abbaubaren Plastikschälchen, die exakt auf eine Teamaker-Füllung dosiert sind. Im Test funktionierten alle Features einwandfrei und die bisher verköstigten Sorten, haben allesamt durch ein feines Aroma überzeugt. Bisheriger Favorit: “Fruit Delight” mit Zitronengras, Beeren und Früchten. Einziges Problem: Einen mobilen Wasserkocher sollte man schon auch mit sich tragen, um das Potential des Geräts voll ausnutzen zu können.
Whollees
Bio und Fairtrade sind zumindest gefühlt zu einem Must-Do geworden, will man heutzutage mit einem Saftgetränk so richtig durchstarten. Whollees erfüllen diese “Auflagen” natürlich, dazu kommt die “Mission” der Unternehmensgründer James und Florian. Die beschreiben sie folgendermaßen: Die beiden wollen “eine Firma erschaffen, die ein großartiges Produkt anbietet und gleichzeitig dabei hilft, lokale, soziale Probleme zu lösen.” Deshalb spenden sie seither 1% des monatlichen Umsatzes an lokale soziale Projekte in Hamburg.
Nun aber zum vermeintlich Wesentlichen: Was steckt drin in den Whollees? Die Firma wirbt ganz zentral mit dem latent ansprechenden und gleichzeitig kryptischen Wort “Antioxidantien”. Um es kurz zu machen: Diese Antioxidantien schaffen es, schädliche “freie Radikale” im Körper zu neutralisieren. Da der Körper nicht alle Typen von Antioxidantien in ausreichender Zahl bilden kann, sollen bestimmte Zutaten in den Whollees diesen Mangel kompensieren. Hagebutte, Acai-Beeren, Grüner Tee sind dafür offenbar besonders gut geeignet. Die für viele viel entscheidendere Frage lautet jedoch: Wenn das schon so gesund ist, schmeckt das dann auch? Wir haben die drei bisher verfügbaren Sorten getestet und sind uns einig: Ja! Wenn auch streckenweise recht ungewöhnlich.
Larry Berry: Geschmeidig-fruchtiger Smoothie mit einer für Beeren-Getränke angenehm dünnflüssigen Konsistenz – daher sehr gut trinkbar. Mit Hagebutte, Cranberry und Acerola spielen drei Geschmackskomponenten eine nicht unbedeutende Rolle, da sie den Whollee-Smoothie von solchen aus dem Supermarkt-Standard-Sortiment abheben.
Born to be green: Gewöhnungsbedüftige Farbe und äußerst überraschend im Geschmack. Weniger süß, mit leichtem Algen-Touch hervorgerufen durch Weizengras, Grünem Tee und Spirulina. Erfrischt jedoch gerade dadurch überraschend gut. Das Gesunde schmeckt durch, was wahrscheinlich nicht jedem gleichermaßen zuspricht – uns gefällts aber!
Citrus Circus: Wo gibt’s denn sowas? Topinambur im Zitrusfrüchte-Drink! Sagt zumindest die Zutatenliste, leider schmeckt man die Knolle nicht so richtig heraus. Vielmehr kommt Citrus Circus mit einer leicht herben Note daher, was dann wiederum doch am Topinambur liegen könnte. Mit Guave, Mangosteen und Hagebutte, die Zitrusfruchsaft- und Mark ergänzen, hebt sich der Drink wiedermal ab vom Standard-Einerlei und das ist gut so. Angenehm mal wieder eine fast unbekannte Früchtemischung im Mund zu spüren. Der Blick auf die Inhaltsstoffe macht richtig Spaß!
MeineOle.de
Leinöl und Walnussöl suchten wir uns als Test-Öle bei MeineÖle.de aus, einem kleinen Online-Shop, der sich darauf spezialisiert hat, besonders sortenreine und charaktervolle Öle zu vertreiben. Der Shop ist äußerst schlicht gehalten, die Fläschchen mit dezenten Papier-Etiketten gekennzeichnet, alles passt ins Bild, das die kurze Vorstellung des Konzepts hervorruft. An was sich der Shop letztlich messen lassen muss, ist die Qualität der Produkte. Dazu sei gesagt: Wir sind keine Öl-Experten und konnten nur zwei der Öle testen, aber die waren – ohne Übertreibung – ziemlich fantastisch.
Leinöl war für uns eine komplett neue Erfahrung, vorher noch nie probiert und gerade deshalb bestellt. Mit einer eher bescheidenen Erwartungshaltung testeten wir ein Öl, das für uns eher nach Geschmacksneutralität klang. Und schau an: Dieses Leinöl schmeckte für uns überraschend würzig, mit einem dezenten, fein-kohligen Aroma. (Kohl, nicht Kohle). Eine echte Entdeckung und die Flasche ist noch fast voll
Walnussöl ist eines unserer Lieblingsöle, da lag die Messlatte entsprechend höher – und auch hier stellte sich die kleine Flasche als echtes Aroma-Konzentrat dar: Gerade im Kontrast zum sehr milden Leinöl schmeckte das Walnussöl im ersten Moment tatsächlich süßlich und fruchtig, bis sich dann kurz darauf ein intensives Nuss-Aroma im Mund ausbreitete. Soweit wir das beurteilen können, waren das zwei Öle, die halten, was im Shop versprochen wird!
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