Schlaf, Kindchen SCHLAF JETZT ENDLICH

Von Juliainengland
Beim dritten Kind sollte man ja meinen, man hätte so langsam den Dreh raus. Natürlich gibt es  gewisse Erfahrungswerte, die man beim Dritten schon anwenden kann. Wie man zum Beispiel eine Windel wechselt (beim kleinen Autofanatiker hatte ich da zunächst null Ahnung). Wie man einen völlig unpraktischen, aber sehr niedlichen Pullover ohne Knöpfe über den Kinderkopf bekommt (schnell ziehen). Dass ein Stück Schokolade auch vorm ersten Geburtstag nicht zu einem übergewichtigen und kranken Kind mit schlechten Zähnen führt. Und solche Sachen eben. Leider erstreckt sich das Babywissen nicht auf Schlafgewohnheiten. Entweder ist Schlafverhalten tatsächlich angeboren oder ich bin beim Baby einfach weichherziger (da müder?) als bei seinen großen Brüdern oder vielleicht habe ich bei den ersten zwei Kindern wirklich nichts gelernt. Jedenfalls: Das Dritte schläft schlecht. Und zwar schon so ziemlich vom ersten Tag (falls ich mich darüber schon in einem anderen Post beschwert habe, bitte ich das zu entschuldigen, ich bin müde!).  In meiner Erinnerung sind die anderen zwei Kinder immer munter und friedlich ins Bett gegangen. Der Kleinste jedoch schläft an der Brust ein (ich war mir sicher, dass mir das NIE passieren würde, aber ein Jahr später sind wir irgendwie in eine Routine geschlittert), dann schleiche ich mich aus dem Zimmer. Wenn es gut geht, steht er nach Mitternacht schreiend in seinem Bett, wenn es nicht so gut geht, auch schon davor. Ich trage ihn in mein Bett für noch mehr Milch. Im günstigen Fall schläft er dann gleich wieder ein. Im ungünstigen Fall dreht er sich dann für Stunden von rechts nach links und von links nach rechts. Warum ging es bei den anderen zwei Kindern und bei ihm nicht? Oder trügt mich nur meine Erinnerung?  Sollte ich ihm das Einschlafen endlich mal richtig beibringen? Wahrscheinlich ja. Aber im Grunde bin ich der Überzeugung, dass er es schon noch von selbst lernen wird. Denn zumindest zu dieser Erkenntnis bin ich nach drei Kindern gekommen: Der Erziehungsspielraum den Eltern bei ihren Kindern haben, ist wesentlich kleiner, als Erstere das oft glauben. Die Mama denkt, das Kind lenkt. Natürlich will ich damit nicht behaupten, dass ich meinen Kindern viele Dinge durchgehen lasse, weil das eben "ihre Persönlichkeit ist". Aber ich versuche zumindest, nicht mehr gegen Sachen anzukämpfen, die sich irgendwann von selbst lösen. Nur weil das Nachbarskind vielleicht schon aufs Töpfchen geht, muss ich mein Kind nicht dazu zwingen. In diesem Sinne: eine Gute Nacht!