Schlaf-Fragen

Von Beautifulvenditti

Heute Nachmittag tauchte ich mal wieder trotz Mittagsschlaf laut gähnend auf dem Fussballplatz auf, wo ich Luise abholen musste, die sich dummerweise zu diesem Fussballturnier angemeldet hat, obschon sie gar nicht gern Fussball spielt. Eine Bekannte, die mein Gähnen bemerkt hatte,  meinte, es würde wohl einige Monate dauern, bis ich mein über Jahre angehäuftes Schlafmanko wieder abgebaut hätte. Ich gähnte ein weiteres Mal, murmelte etwas von „wird wohl etwas länger als ein paar Monate dauern“, vergass die Sache wieder und ging mit Luise nach Hause, wo ich alsbald wieder einschlief. Und dann, als ich zwei Stunden später das Prinzchen zu Bett brachte, übermannte mich der Schlaf ein weiteres Mal. 

Jetzt, wo ich wieder halbwegs wach bin, treibt mich die Sache mit dem Schlaf, die ich nachmittags so dämmerig zur Seite geschoben habe, wieder um: Kommt zwischen der Kleinkinderzeit und der Zeit der durchwachten Nächte, weil die Teenager noch nicht zu Hause sind, eine Erholungsphase, oder muss ich davon ausgehen, dass es nahtlos so weiter geht mit zu wenig Schlaf? Lässt sich verpasster Schlaf überhaupt je nachholen, oder hatte meine Schulkameradin Recht, die vor Jahren jeweils verkündete, nachschlafen sei unmöglich? Wird in meinem Leben je wieder eine Zeit kommen, in der ich nicht müde bin, oder lässt man den seligen Zustand des Ausgeschlafenseins ein für alle Mal hinter sich, sobald man kein Baby mehr ist, das immer und überall schlafen kann, egal, wie laut und stürmisch es rundherum zugeht? Werde ich am Ende meines Lebens seufzend im Lehnstuhl sitzen und sagen „Hätte ich doch bloss mehr geschlafen“? 

Noch mehr als all die Fragen, treibt mich aber diese um: Darf man samstags um Viertel nach zehn zu Bett gehen, wenn man morgens bis neun in den Federn gelegen hat und sich auf den Tag verteilt drei Nickerchen gegönnt hat, oder ist man ein unersättlicher Gierhals, wenn man einem Tag mit so viel Schlaf so früh ein Ende setzt?