Seit den frühen Morgenstunden haben rund 50 Menschen in München die Zufahrten des örtlichen Schlachthofs blockiert. Die Tierrechtler sahen ihre Aktion als Teil der Proteste gegen den am Wochenende bevorstehenden G-7-Gipfel. In einer Pressemitteilung schreiben die Aktivisten: »Für die Profitinteressen der Eigentümer und Führungskräfte der Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe werden die Schlachthofmitarbeiter zu elenden Lebens- und Arbeitsbedingungen beschäftigt und nicht selten in prekäre Existenzen gezwungen. Und der Futtermittelanbau und der Export sowie die Tierhaltung gehen mit Landgrabbing und Vertreibung sowie der Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen einher. Ursächlich sind diese Ausbeutungs- und Herrschaftsverhältnisse auf den nationalen und globalen Kapitalismus zurückzuführen, der unter seinem Wachstums- und Wettbewerbszwang alle und alles in Mittel der Kapitalherrschaft verwandelt hat und der Verwertung zuführt – zur Beibringung der Rendite der Herrschenden. Um zu beraten, wie diese weiterhin abgesichert werden können, treffen sich Vertreter der politischen Machtzentren des Kapitalismus, der G7-Staaten, vom 7.-8. Juni auf Schloss Elmau. Um uns gemeinsam auszutauschen, wie die Gesellschaft von Knechtschaft, Unterwerfung und Zerstörung befreit und hin zu einer Gesellschaft verändert werden kann, in der alle Menschen und Tiere frei und solidarisch miteinander leben können, treffen sich die Tierbefreiungsaktivisten zusammen mit Aktivisten anderer emanzipatorischer Kämpfe in München, in Garmisch-Partenkirchen, in den bayerischen Alpen.«
Gegen 10 Uhr begann die Münchener Polizei mit der Räumung der Blockaden. Ihre entsprechende Twitter-Meldung ergänzten die Beamten ironischerweise mit dem Hashtag (Schlagwort) #Tierrechte. Gegen 11 Uhr meldete die Polizei dann auf dem gleichen Weg, dass die Räumung weitgehend abgeschlossen und die Straßensperrungen in der Umgebung zum größten Teil aufgehoben worden seien.