Schilddrüsenkrebs in Fukushima – erste sichtbare Folge der Atomkatastrophe?

Von Hartstein

Aktuelle Mitteilung der Ärzteorganisation IPPNW

„… Einen guten Überblick über die tatsächliche Anzahl von Schilddrüsenkrebsfällen in Fukushima gibt es immer noch nicht. Bisher wurden in der Präfektur Fukushima insgesamt 192.886 Kindern auf Schilddrüsenkrebs untersucht. Bei ungefähr 44% fanden die Mediziner im Ultraschall Auffälligkeiten. Mehr als 100.000 Kinder aus weiter entfernten Ortschaften in Fukushima warten immer noch auf ihre Erstuntersuchung. 1.280 Kinder mit auffälligen Befunden wurden für Zweituntersuchungen wieder einbestellt, aber 655 von diesen Kindern wurden bislang noch nicht nachuntersucht. Besonders besorgniserregend ist dabei die Situation in der Stadt Koriyama: hier wurden 442 Kinder bei auffälligen Befunden in der Erstuntersuchung für eine Zweituntersuchung einbestellt. Lediglich 5 dieser Kinder haben die Zweituntersuchung jedoch bislang beendet. Bei 2 dieser Kinder wurde allerdings schon bösartiger Schilddrüsenkrebs festgestellt. Nach dem Unfall hatte es die japanische Regierung versäumt, die Behörden anzuweisen, Jodtabletten auszugeben.

Die IPPNW widerspricht der Analyse japanischer Wissenschaftler, die den sogenannten „Sreeningeffekt“ für die hohe Rate an Schilddrüsenkrebs in Fukushima verantwortlich machen. Von einem solchen Effekt spricht man, wenn durch eine Reihenuntersuchung eine höhere Rate an Erkrankungen festgestellt wird als in der Normalbevölkerung durch Symptome normalerweise auffallen. Die IPPNW geht mit hoher Wahrscheinlichkeit davon, aus dass ähnlich wie nach dem Super-GAU von Tschernobyl, die Schilddrüsenraten über viele Jahre kontinuierlich ansteigen werden…“

Quelle und gesamter Text: http://www.ippnw.de/startseite/artikel/3f26764b8c/schilddruesenkrebs-in-fukushima-er.html