Schickt die Kindheit in die Ferien!

Vorschläge für mehr Kindeswohl.
Seid doch vernünftig, Kinners! Denkt an die Wettbewerbsfähigkeit. Das Leben ist kein Zuckerschlecken und den Ernst des Lebens zu kennen, schadet euch sicherlich nicht. Seht doch ein, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sein können. Seht doch endlich ein, dass Ferien etwas sind, was wir uns im globalen Wettbewerb nicht mehr leisten können. Wenn wir als Exportnation weiterhin erfolgreich sein wollen, müsst ihr Opfer bringen. Eure Eltern stehen an der Front - könnt ihr nachvollziehen was das heißt? In Sierra Leone haben die Kinder auch kaum Ferien. Wer sich nicht anpasst, den bestraft die Marktwirtschaft.

Seid doch gescheit, Kinners! Es geht um so viel. Was sind denn schon sechs Wochen voller Freiheit, voller Ausschlafen und In-den-Tag-Hineinlebens? Das geht alles vorbei und nichts bleibt davon. Aber ein ökonomisches Fundament, an dem ihr teilhabt, indem ihr eure Ferien kürzt, davon haben wir alle und haben wir ewig etwas. Das ist nachhaltig! Sieger im Wettbewerb zu sein, sichert uns allen die Freiheit, die nächsten Rechnungen begleichen zu können. Freiheit ist, wenn ihr euch die Freiheit nehmt, auf Ferien zu verzichten. Im Klassenzimmer sitzen, wo die Jahrgänge vor euch noch zum Baden gingen: Das ist Freiheit!
Seid doch klug, Kinners! Wie ihr nur eine Kindheit habt, so haben wir nur eine Exportwirtschaft. Sie verrinnt uns wie eure Kindheit, wenn wir sie nicht hegen. Was ist da wichtiger? Die begrenzten Jahre eurer kindlichen Leichtlebigkeit oder die existenzielle Schwerfälligkeit unserer Ökonomie? Weniger individualistisches Denken tut Not. Ihr lernt soziale Verantwortung, wenn ihr verzichtet. Euer Verzicht ist unser aller Gewinn.
Seid doch einsichtig, Kinners! Man kann in der freien Marktwirtschaft, in der der Wettbewerb uns alle an die kurze Leine nimmt, gar nicht schnell genug erwachsen werden. Dass ihr ein kindliches Gemüt habt, kann euch niemand zum Vorwurf machen. Dass ihr aber so unnachgiebig kindisch bleibt, nicht begreifen wollt, das ist schon ein Akt der Fahrlässigkeit. Wer kindisch ist, gefährdet unseren Wohlstand. Die Kindheit ist ohnehin ein sehr junges Konzept. Kindheit gab es früher gar nicht. Was ist da im Vergleich dazu schon die Reduzierung von Ferientagen? Es braucht nur ein klein wenig Sensibilität für die Spielregeln der Weltwirtschaft, für die Sachzwänge der Welt, dann kommt ihr zur Einsicht.
Seid doch nicht gleich beleidigt, Kinners! Man kann gar nicht früh genug mit dem Ernst des Lebens anfangen. Ihr müsst ja nicht wirklich büffeln in Zeiten, da eigentlich Ferien wären. In der Schule rumsitzen reicht doch aus. So wie das ganze Schuljahr. Es geht doch nicht um Lernen und Bildung, es reicht wenn ihr das könnt, was ihr später mal im Arbeitsalltag können müsst. Einsetzbares Wissen, das man auf dem Markt benötigt. Die Schule ist doch kein Ort des Paukens mehr, sondern eine Verwahranstalt mit gelegentlichen Bildungssegmenten. Wir haben euch also schon entlastet, die Bürde des Allgemeinwissens von euch genommen. Ihr könnt nicht nur nehmen, ihr müsst nun auch geben.
Seid doch clever, Kinners! Wenn ihr eure kindischen Affekte in die Ferien schickt und nicht euch selbst, dann profitiert auch ihr davon. Seid fleißig und die Rendite kommt umgehend danach. Nach Jahren der Praktika, da wartet dann der Wohlstand in Teilzeit auf euch. Ist es das nicht wert? Die Marktwirtschaft hält ihre Versprechen, man muss nur mit ihr feilschen. Ferien gegen Chancengerechtigkeit. Ist das kein Anreiz?

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