Viele Berufe, zum Beispiel im Gesundheitswesen oder in der Hotellerie, müssen im Schichtbetrieb ausgeführt werden. Diese unregelmässigen Arbeitszeiten sind nicht jedermanns Sache. Vor allem der Arbeitseinsatz zu später Stunde ist für viele Arbeitnehmende alles andere als angenehm. Dies ist sehr wohl verständlich, läuft Nachtarbeit doch entgegen unserem natürlichen biologischen Rhythmus. Erfahren Sie hier, wie Sie insbesondere besser mit der Nachtschicht umgehen können.Schichtbeginn kurz vor Mitternacht: Arbeiten, wenn andere schlafen.
Vor- und Nachteile von Schichtarbeit
Im Allgemeinen gibt es so einige Vor- und Nachteile von Schichtarbeit. So schätzen viele Arbeitnehmende die flexiblen Arbeitszeiten und die Abwechslung. Ein Nachteil ist jedoch, dass Schichtarbeit auch häufig mit Wochenendeinsätzen einhergeht, und auch an Feiertagen muss öfter eingerückt werden. Dies stellt eine enorme Belastung für das Sozialleben dar. Dafür kann bei Wochenend- und Nachteinsätzen mit einem Lohnzuschlag und mit Kompensationszeiten gerechnet werden.
Der häufig beschworenen Phrase «Morgenstund hat Gold im Mund» würde sicherlich nicht jeder Erdenbürger zustimmen. Doch auch, wenn Sie kein Morgenmuffel sind, kann Sie eine Frühschicht an Ihre Leistungsgrenze bringen. An der Frühschicht bleibt nämlich oftmals die meiste Arbeit hängen. Doch sie hat auch ihre guten Seiten. Der Hauptvorteil: Zwar fangen Sie am Morgen meist sehr früh an, dafür können Sie aber auch zeitig nach Hause gehen und so anderen Verpflichtungen des Alltags nachgehen.
Doch auch die Spätschicht hat entscheidende Vorteile: Sie müssen nicht sehr früh aufstehen, um zur Arbeit zu gehen, haben aber gleichzeitig mehr Zeit, um privaten Verpflichtungen nachzukommen (z.B. Behördengänge oder Arzttermine). Auch können Sie bei einer Spätschicht ein-, zweimal unter der Woche an Veranstaltungen gehen. Und am Abend, wenn Sie wieder nach Hause kommen, bleibt Ihnen in der Regel noch genügend Zeit, um den Feierabend zu geniessen.
Folgen von Nachtarbeit
Egal ob Arzt, Pflegefachkraft oder Rezeptionistin: Viele Berufe setzen einen mehr oder weniger regelmässigen Nachteinsatz voraus. Rund 14 Prozent der Schweizer Bevölkerung arbeitet immer oder teilweise Nachtschicht. Wenn Sie eher der Morgenmensch sind, kann die Nachtschicht schnell zur Qual werden. Doch auch als Nachteule kann Ihnen ein häufiger Nachteinsatz physisch und psychisch zusetzen. Sie fühlen sich während der Arbeit müde und können sich schlecht konzentrieren. Und wenn die innere Uhr auf Dauer verstellt wird, schadet das auch Ihrer Gesundheit: Viele Arbeitnehmende im Schichtdienst kämpfen mit Schlafstörungen, Magen- und Herz-Kreislaufbeschwerden oder innerer Unruhe. Hinzu kommt, dass ein gestörter Schlafrhythmus häufig zu einer ungesunden Ernährung führt. Glücklicherweise gibt es ein paar einfache Tipps und Tricks, mit denen Sie auch die anstrengendste Nachtschicht ohne grösseren Schaden überstehen.
Wie Sie während der Nachtschicht wach bleiben
Viele unfreiwillige Nachteulen sehen sich mit Problemen wie Schläfrigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten bei der Arbeit konfrontiert, was auch einen negativen Einfluss auf die Arbeitsleistung haben kann. Wie können Sie dem entgegenwirken?
1. Sorgen Sie für eine helle Beleuchtung
Versuchen Sie stets, Ihren Arbeitsplatz mit entsprechender Beleuchtung so hell wie möglich zu gestalten. So kann Ihrem Körper – wenn auch in abgeschwächter Form – signalisiert werden, dass es Tag ist, denn der natürliche Biorhythmus wird von Licht gesteuert. Die durch das einfallende Licht gesteigerte Melatonin-Produktion verhilft Ihnen zu mehr Energie.
2. Achten Sie auf Ihre Ernährung
Während der Nachtschicht ist eine Ernährung bestehend aus leichter Kost zu empfehlen. Verzichten Sie auf allzu deftige Speisen, diese sind schwer verdaulich und machen deshalb träge und müde. Steigen Sie stattdessen auf Rohkost und kleinere Snacks (z.B. Nüsse und Trockenfrüchte) um. Diese liegen nicht schwer im Magen und machen trotzdem satt. Sorgen Sie ausserdem dafür, dass Sie Ihre Koffein-Dosis schon ein, zwei Stunden vor dem Arbeitseinsatz zu sich nehmen, denn die Wirkung von Koffein setzt nicht unmittelbar nach dem Konsum ein.
3. Bewegen Sie sich ausreichend
Noch besser als Kaffee hilft Ihnen Bewegung beim Wachbleiben. Wenn Sie den grössten Teil Ihrer Arbeit sitzend verbringen, sollten Sie darauf achten, dass Sie regelmässig aufstehen und sich bewegen – am besten an der frischen Luft.
4. Sorgen Sie nach Schichtende für Dunkelheit
Als sogenannter Zeitgeber des inneren biologischen Rhythmus hat sich der Hell-Dunkel-Wechsel des Sonnenlichts etabliert. Daraus folgt: Wenn Sie morgens nach Hause kommen und es draussen schon hell ist, signalisiert Ihnen Ihr Körper, dass es nun Tag ist und Sie aufwachen sollten. Deshalb kämpfen viele Arbeitnehmende mit Einschlafproblemen, und dies trotz Müdigkeit und Erschöpfung. Besonders wichtig ist, dass Sie für ausreichend Dunkelheit in Ihrer Wohnung sorgen. Auch kann es hilfreich sein, wenn Sie auf dem Nachhauseweg eine Sonnenbrille aufsetzen, damit Ihr Körper nicht auf den Tagmodus umschaltet.