Scheuermann-Krankheit – Mobus Scheuermann

Morbus Scheuermann: Ergebnis einer schlechten Körperhaltung

Morbus Scheuermann ist eine Erkrankung der Wirbelsäule tritt während des Wachstums auf und ist hauptsächlich auf eine schlechte Körperhaltung zurück zu führen. Auch erbliche Faktoren begünstigen die Scheuermann´sche Krankheit. Das auffälligste Symptom ist eine entstehender Rundrücken oder eine abgeflachte Lendenwirbelsäule (Hohlkreuz).

1. Zuerst lesen!

Was erfährst Du in diesem Artikel?

Wir möchten Dich an dieser Stelle über Ursachen, Symptome, Diagnosemöglichkeiten und therapeutische Maßnahmen bei Morbus Scheuermanninformieren. Darüber hinaus werden alternative Behandlungsmethoden beschrieben, die Dir eine Linderung verschaffen sollen.

Wie ist dieser Artikel zu lesen? Du hast von Morbus Scheuermann schon mal gehört und möchtest Dir einen kurzen Überblick über die Erkrankungen verschaffen? Du hast bereits Rückenbeschwerden und versuchst Dich über mögliche Ursachen aufzuschlauen?
    Lese Dir als erstes die durch, wenn sie teilweise oder gänzlich auf die zutreffen ist es sinnvoll den kompletten Artikel zu lesen.
Du leidest bereits an Morbus Scheuermann und bist auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten die Dir eine Linderung verschaffen?

2. Was ist Morbus Scheuermann?

Morbus Scheuermann ist eine Wachstumsstörung und führt zu einer chronischen Erkrankung der Wirbelsäule. Dabei unterscheidet man zwei Typen. Bei Typ I kommt es zu einer Hyperkyphose, einem sogenannten "Rundrücken".

Bei Typ II kommt es zu einer "Abflachung" der Lendenlordose, dies bedeutet, dass die natürliche Krümmung der Lendenwirbelsäule ganz oder teilweise verloren geht. Bei Abschluss des Wachstums hört das Fortschreiten der krankhaften Veränderungen (Progression) auf.

Durch bildgebende Verfahren ist das Scheuermannsyndrom gut zu diagnostizieren. Charakteristisch ist die Ausbildung von sogenannten Keilwirbeln und durch Schäden an den Knorpel-Knochenverbindungen kommt es zu sogenannten Schmorl-Körperknötchen.

Die Ursachen sind noch nicht erforscht, jedoch gibt es ein paar Anhaltspunkte. Die Scheuermann´sche Erkrankung kommt in Familien in einer größeren Häufung vor. Somit spielen erbliche Faktoren eine Rolle. Darüber hinaus wird vermutet das eine schlechte Körperhaltung (Handybuckel) und gewisse rückenbelastende Sportarten, wie Kampfsport oder Hallenballsportarten negativ dazu beitragen.

Jungen zwischen dem 12. - 17. Lebensjahr sind 4 - 5 Mal häufiger betroffen als Mädchen zwischen dem 11. - 15. Lebensjahr, da in dieser Zeit die pubertären Wachstumsschübe stattfinden. Schätzungsweise ist bei 100. Hundertsten Morbus Scheuermann diagnostizierbar.

In den meisten Fällen verläuft Morbus Scheuermann schmerzlos und schränkt die Betroffenen nur in den seltensten Fällen ein.

Die Erkrankung ist selbstlimitierend, d.h. das Fortschreiten hört mit Abschluss des Wachstums auf. Die Schmerzprognosen für den klassischen Rundrücken ( Typ I) sind besser als für die abgeflachte Lendenwirbelsäule Typ II. Meist sind die Spätfolgen des "Buckels" gering was allerdings abhängig von der Ausprägung (Cobb-Winkel) ist.

In schweren Fällen des Typs II kann es zu einer Osteochondrose und anderen degenerativen Erkrankungen sowie zu einer Verschlechterung des Cobb-Winkels kommen.

Wie bereits erwähnt sind die Ursachen für Morbus Scheuermann noch nicht erforscht. Es wird ihr eine gewisse erbliche Komponente zugeschrieben, da sie gehäuft familiär auftritt. Man vermutet eine schlechtere Belastbarkeit der Wirbelkörper.

Weitere negative Einflussfaktoren sind eine gekrümmte, gebückte Körperhaltung.

Ebenfalls sind Sportarten, die Druck durch Sprünge, Schläge, Stürze oder Drehbelastungen auf die Wirbelsäule ausüben im jugendlichen Alter bei einer bereits vorhandenen Diagnose zu vermeiden. Dazu gehören:

  • Kampfsportarten, wie Judo und Ringen
  • Ballsportarten in der Halle, wie Basketball und Handball
  • Geräte- und Bodenturnen
  • Rennrad fahren
  • etc...

Was passiert bei Morbus Scheuermann?

Die Wirbelkörper wachsen bei Morbus Scheuermann durch eine stärkere bauchseitige Belastung ungleichmäßig. Das führt in den Ringapophysen zu unterschiedlichen Wachstumssituationen, der vordere, bauchseitige Teil bleibt im Wachstum zurück, während der hintere rückseitige weiter wächst. Ein Keilwirbel und zerklüftete Deck- und Grundplatten am Wirbelkörper sind die Folge.

Diese "Hohlräume" füllen sich mit Bandscheibenmaterial was als Schmorl-Körperknötchen bezeichnet wird. In schweren Fällen bricht die Deckplatte durch.

Das Ergebnis dieses keilförmigen Wachstums der Wirbel ist die Ausbildung eines Rundrückens im Brustwirbelbereich bzw. eine Abflachung der Lordose (Krümmung) im Lendenwirbelbereichs.

Zuerst sollte die Krankengeschichte des Patienten erfragt werden (Anamnese). Dabei wird gezielt gefragt wie stark die Schmerzen sind. Welchen Belastungen der Betroffene im Alltag (Arbeit/Sport) ausgesetzt ist und ob familiäre Fälle einer Hyperkyphose vorhanden sind. Dies hilft das Krankheitsbild einzugrenzen (Differenzialdiagnose).

Anschließend sollte eine genaue körperliche Untersuchung stattfinden. Der Arzt sollte in erster Linie die Beweglichkeit der Wirbelsäule testen. Dazu beugt sich der Patient nach vorne (Flexion) und nach hinten (Extension).

Speziell durch die Flexion kann geprüft werden ob versteifte Wirbelsäulensegmente vorhanden sind. Ebenso ist die Beweglichkeit zur Seite und die Drehbarkeit zu überprüfen.

Mit einem Kyphometer kann der Grad der Wirbelsäulenkrümmung ermittelt werden. Zusätzlich sollte die Untersuchung durch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder einer MRT unterstützt werden.

Die Aufnahmen sind hilfreich um den Cobb-Winkel der Krümmung zu bestimmen. Dadurch kann zusätzlich die Schwere des Rundrückens bewertet werden. Ebenso sollte der Winkel der Keilwirbel vermessen und dokumentiert werden. Im Allgemeinen sollte ausgeschlossen werden, dass Erkrankungen wie Morbus Bechterew oder Osteoporose vorliegen.

Im Zusammenhang mit dem Schmerzzustand des Patienten lässt sich dann die Behandlungsmöglichkeit ableiten.

Die Art der Therapie ist stark vom Zustand des Patienten abhängig und sollte nach einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt entschieden werden. Entscheidend für den Erfolg der Therapie ist die Zustimmung und die Einstellung des Patienten.

Ziel der Behandlung ist den Betroffen wieder aufzurichten und bei jungen Patienten ein Fortschreiten der Krümmung zu verhindern.

In erster Linie kommt eine Physiotherapie mit Rückenübungen zur Stärkung der Brust- und Rückenmuskulatur zur Anwendung um die Wirbelsäule aufzurichten. Hierbei ist die Standardbehandlung in Deutschland im Rahmen einer Rückenschule nach Katharina Schroth.

Sie beinhaltet Übungen zur Aufrichtung der Wirbelsäule, Atemtechniken zur Vergrößerung des Atemvolumens und Bewegungsabläufe für den Alltag.

Muskelentspannende Maßnahmen können die Pyhsiotherapie unterstützen und schneller zu einer Schmerzreduzierung oder -freiheit führen. Ebenso ist die Verordnung von Schmerzmitteln (Ibuprophen, Paracteamol) möglich um eine schmerzhafte Scheuermann Kyphose zu behandeln. Darüber hinaus kann die Einnahme von Muskelrelaxanzien verspannte Muskulaturen lockern.

Eine weitere Möglichkeit beinhaltet das Tragen einer Orthese (Korsett) welche die Wirbelsäule stützt und sie wieder aufrichtet. Oftmals wird sogar eine " Überkrümmung" durchgeführt, weil die Wirbelsäule nach der Beendigung der Korsetttherapie wieder "zurückfedert".

Wichtig dabei ist ein konsequentes Tragen, im ersten Jahr bedeutet dies 23h pro Tag. Danach, in Abhängigkeit des Erfolgs, ist es nur noch nachts zu notwendig. Ein ständiges Nachjustieren ist erforderlich und meist auch, nach Ende der Behandlung, dauerhafte Krankengymnastik.

Bei sehr schweren Fällen (Kyphosewinkel > 70°) kann die Durchführung einer Spondylodese (Wirbelkörperverblockung) durchgeführt werden. Hierbei werden verschlissene Bandscheiben entfernt und dafür Knochensegmente aus dem Beckenkamm oder den Rippen eingesetzt. Eventuell ist noch eine Entfernung von Knochenkeilen notwendig.

Im Anschluss werden dann zwei oder mehr Wirbelkörper miteinander "verschraubt" um so eine Stabilisierung der Wirbelsäule zu erreichen. Dies führt jedoch zu einer nicht rückgängig machbaren Bewegungseinschränkung.


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