Schenke Liebe und Du bekommst Liebe geschenkt!

Von Wernerbremen

Quelle: Helmut Mühlbacher

Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch ein Märchen von Ludwig Bechstein erzählen:

„Die wundersamen Stricknadeln“

Es war einmal eine arme Frau, die ihre Kinder allein aufziehen musste, die ging in den Wald, um Holz zu sammeln. Als sie mit ihrer Bürde auf dem Rückweg war, sah sie ein krankes Kätzchen hinter einem Zaum liegen, das kläglich schrie: Die arme Frau nahm es mitleidig in ihre Schürze und trug es nach Hause.

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Auf dem Weg dorthin ihr zwei wilde Kinder entgegen und wollten das Kätzchen haben, aber die mitleidige Frau gab den wilden Kindern das Kätzchen nicht, aus Sorge, die könnten es quälen, sondern sie legte es zuhause auf alte weiche Kleider und gab ihm Milch zu trinken.
Als das Kätzchen wieder gesund war, war es mit einem Male fort und blieb verschwunden.
Nach einer Zeit ging die Frau wieder in den Wald und als sie mit ihrer Bürde Holz auf dem Rückweg an die Stelle kam, wo das kranke Kätzchen gelegen hatte, da stand eine ganz vornehme Dame dort, winkte die arme Frau zu sich und warf ihr fünf Stricknadeln in die Schürze.

Die arme Frau wusste nicht recht, was sie denken sollte, diese absonderliche Gabe schien ihr gar zu gering, aber sie legte die fünf Stricknadeln des Abends auf den Tisch.

Als die arme Frau am anderen Morgen ihr Bett verließ, da lagen ein paar neue, fertig gestrickte Strümpfe auf dem Tisch.
Das wunderte die alte Frau über alle Maßen und am nächsten Abend legte sie die Nadeln wieder auf den Tisch und am Morgen darauf lagen neue Strümpfe da.

Jetzt merkte sie, dass sie die Stricknadeln zum Lohn für ihr Mitleid mit dem kranken Kätzchen bekommen hatte, und ließ dieselben nun jede Nacht stricken, bis sie und ihre Kinder genug Strümpfe hatten und nicht mehr frieren mussten. Dann verkaufte sie die Strümpfe auch.

Und so hatte sie genug zum Leben bis an ihr seliges Ende.


Ihr Lieben,
gestern habe ich in meinem Vordergarten die Büsche mir bunten Ostereiern geschmückt. Als ich damit anfing, kam ein 11-Jähriger aus der Nachbarschaft vorbei und fragte mich, ob er mir dabei helfen dürfe. Ich hatte nicht dagegen und er durfte die Ostereier dorthin hängen, wo es ihm gut erschien. Ich habe in meinem kleinen Garten oft Helfer aus der Nachbarschaft.
Für mich ist es selbstverständlich, dass ich deren Hilfe, und sei sie auch noch so klein, durch ein anerkennendes Wort würdige.

Die Botschaft unseres heutigen Märchens lautet, dass das, was wir tun, Auswirkungen auf uns selbst hat. Natürlich funktioniert es nicht so schön wie im Märchen, deshalb lieben wir die Märchen ja so sehr.

Wenn wir einem Kätzchen oder einem Menschen helfen, dann erscheint keine Fee in Gestalt einer vornehmen Dame und schenkt und Stricknadeln, die selbstständig Strümpfe stricken.
Aber ich bin zutiefst davon überzeugt und habe es in meinem Leben auch so erfahren, dass wir, wenn wir Liebe in diese Welt hineintragen, wenn wir anderen Menschen helfen und unser Licht der Zuversicht, der Hoffnung und der Freude in diese Welt hineintragen, auch selbst viel Liebe geschenkt bekommen.
Wenn wir Liebe schenken, bekommen wir Zuwendung.
Wenn wir Hoffnung und Zuversicht wecken, ernten wir Dankbarkeit.
Wenn wir ein Lächeln und Freude schenken, bekommen wir strahlende Gesichter zu sehen.

Ich wünsche Euch nun einen fröhlichen Frühlingsnachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen