Schavan zum Vatikan

Von Nicsbloghaus @_nbh

Frau Schavan (Foto: Wikipedia)

Jeder Blogger und jeder Journalist hat »Lieblings«-Figuren und -Themen, an denen er sich abar­bei­tet. Zu mei­nen Favoriten gehört(e) auch Frau Anette Schavan. Allerdings habe ich sie lange links lie­gen­ge­las­sen. Ich hätt mal bes­ser hin­se­hen sol­len… denn Die ehemalige Bildungsministerin und ehemalige Doktorin Annette Schavan soll nach Informationen der Süddeutschen Zeitung im Sommer zur deutschen Botschafterin im Vatikan ernannt werden.

Eine Bestätigung von Seiten der Bundesregierung dazu liegt noch nicht vor. Frau Schavan war bis zu Ihrer Karriere im Bundestag und der Regierung Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken.

Es klingt ein wenig süffisant, wenn die Süddeutsche schreibt: "Das gute Verhältnis zur Kanzlerin dürfte Schavan auch nicht schaden, die beiden gelten als enge Freundinnen." Da macht es auch nichts, dass Schavan von ihrem Ministeramt zurücktreten musste, weil sie ihre Doktorarbeit nachweislich fälschte.

Das habe ich heute für den hpd ver­fasst. Allerdings habe ich dort nicht berich­tet, dass Frau Schavan schon im Oktober 2011 beim (dama­li­gen) Papst zu Besuch war - und dafür die Flugbereitschaft der Bundeswehr nutzte. Geschätzte Kosten damals: ca.150.000 Euro, die der Steuerzahler zu berap­pen hatte. Weil Frau Schavan ja noch Ministerin mit Doktortitel war.

Vor fast zwei Jahren kamen die ers­ten Vermutungen dar­über auf, dass der Doktortitel nicht ehr­lich ver­dient war. Damals hatte die Wissenschaftsministerin (!) noch mit Hilfe diver­ser höri­ger Medien argu­men­tiert, dass die Quelle der Anschuldigungen anonym sei und daher irre­le­vant… das änderte sich dann spä­ter deut­lich. Allerdings nicht die Haltung der Frau Schavan - die nicht bereit war, ihren Pfusch und Beschiss ein­zu­ge­ste­hen, son­dern von sich gab: »Ich habe sorg­fäl­tig gear­bei­tet. Hier und da hätte man auch noch sorg­fäl­ti­ger for­mu­lie­ren kön­nen.«

Im Februar 2013 - also vor genau einem Jahr - war sie dann ihren Doktortitel end­gül­tig los. Nicht frei­wil­lig… am 09. Februar des ver­gan­ge­nen Jahres wurde sie dann end­lich auch als Ministerin zurück­ge­tre­ten.

Und heute, fast auf den Tag genau ein Jahr spä­ter, hofft die Merkel-Regierung wohl auf das Vergessen der Menschen. Und ernennt die Betrügerin zur Botschafterin? Nun gut, die Frau wird nicht Botschafterin eines ernst zu neh­men­den Staates son­dern nur die deut­sche Vertreterin in einem Kasperletheater… aber trotz­dem ist das ganz gewiß ein fal­sches Signal. Aber eben auch ein sehr katho­li­sches: Baue den größt­mög­li­chen Mist - Gott und die gott­ge­ge­bene Regierung Deutschlands ver­zeiht Dir Deine Sünden…

Ehrlich: mich gru­selt es davor.

Nic

PS: Inzwischen berich­tet die nicht soooo ernst zu neh­mende Quelle mit den vier gro­ßen Buchstaben (Klick auf den Link auf eigene Gefahr: http://goo.gl/yCBEaz ), dass sowohl das Büro Schavan als auch der Regierungssprecher die Pläne bestä­ti­gen.

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Nic Frank