Meine Bildungsministerin ist als Hochstaplerin überführt.
Leider ist es mir mal wieder unmöglich, Bilder zu finden, die auch nur annähernd so absurd sind wie die Versuche, die Dame zu verteidigen. Der Versuch, die Hochstaplerin im Amt zu halten, weil ihr Betrug „verjährt“ wäre, sagt mehr über diese sogenannte „bürgerliche“ Regierung aus, als ich es mit hunderten Worten mehr könnte. Der Leistungs- und Rechtsbegriff dieser Regierung: Betrug ersetzt Qualifikation, wenn man nur lange genug damit durchkommt, und ist somit legitim. Das hat man auch bei dem Steuerabkommen mit der Schweiz bereits sehr schön herausgearbeitet, aber hier nochmal zur Perfektion gebracht.
Wenn der Betrug zuguterletzt auffliegt, erhält man nicht nur energische Unterstützung, nein, meine Bundeskanzlerin höchstpersönlich marschiert vor die Presse und lässt mich wissen, dass besagte Hochstaplerin ihr „vollstes Vertrauen“ hat. Das ist ein Moment, wo die Leute in einem Film aus dem Kino gehen würden, weil die Handlung totaler Stuss ist.
Aber hier, in der sogenannten Realität, ist das mindestens die dritte Fortsetzung dieses Films, und die Leute sitzen immer noch johlend in der ersten Reihe und feiern die Hauptdarstellerin.
Wo ist eigentlich die Frau, die seinerzeit ihren Ziehvater und Macher mit einem Artikel in der FAZ in den Abgrund riss? Wo ist die Frau, die den Rechtsstaat verteidigt, und natürlich Gerechtigkeit? Wo ist der Wertekompass, auf den ich mich verlassen kann, wenn mal eine wirklich schwere moralische Frage ansteht? Und wo ist Beständigkeit, auf die ich dann zählen können müsste?
Und die schwerste Frage von allen: Wo ist die Überraschung, die ich angesichts einer so grotesken Vorgangs empfinden müsste? Und wie kann es sein, dass ich nicht mal mehr überrascht bin und nicht zuletzt deshalb viel wütender?
Weil die Ordnung wieder hergestellt ist. Die Bösen sind die Bösen, und damit sind die anderen automatisch die Guten. Und ich fürchte, das wäre der Anfang des wirklich interessanten Artikels, aber wie immer habe ich gar keine Zeit mehr dafür.
Vielleicht noch schnell das Wetter.
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