Als ich das erste Mal schwanger war wurde mir sofort klar ich muss Geld verdienen um für mein Kind da zu sein. Damals hatte ich auch nicht den perfekten Partner, aber es hieß ja immer man muss seinem Kind etwas bieten. Also schmiss ich meinen Plan eine Schulische Ausbildung zu machen über den Haufen und machte mich auf die Suche nach einer Ausbildung. Glücklicherweise bekam ich eine und die Zukunft war gesichert. Das bedeutete mein Kind kam mit 1,5 Jahren in die Kita und das Montags bis Freitags von 7 bis 17.30 Uhr. Anders war es nicht möglich, es war anstrengend da ich auch noch kein Auto hatte und manchmal ging es mir auf den Keks wenn man mich darauf ansprach und meinte ob das denn sein muss, ja es musste sein, aber es hat meinem Kind nicht geschadet. Jetzt beim Zweiten Kind bin ich wieder mit dem Thema konfrontiert. Aber der Plan ist weiterhin Vollzeit zu arbeiten, das Kind geht nun mit 14 Monaten schon in die Kita, diesmal bin ich aber nicht allein sondern kann den Partner voll einbeziehen. Das bedeutet die Maus muss nicht immer bis zum Schluss bleiben und auch nicht immer die ersten sein. Inzwischen bin ich ja auch nicht mehr in der Ausbildung und kann meine Arbeitszeit dank Gleitzeit etwas verschieben, aber trotzdem werde ich wieder voll arbeiten. Warum?Ganz einfach, nach nun bald 10 Jahren in meinem Betrieb verdiene ich mit 27 einfach noch nicht so nach meinen Vorstellungen, dass ich einfach auf das Geld verzichten könnte wenn ich jetzt z.B. verkürzt arbeiten gehen würde. Machen wir uns nichts vor, die Kita muss bezahlt werden und auch ein gewisser Lebensstandard der nicht mal aus Luxus besteht. Natürlich wäre ich auch gern noch etwas zu Hause geblieben, sich den Tag selbst einzuteilen ist schön, bringt aber auch die Gefahr mit in einen Hausmutteltrott zu verfallen. Ich kenne aber auch einige Muttis die noch eine ganze Weile zu Hause bleiben, weil sie es wollen, weil sie es sich leisten und weil sie es sich noch nicht vorstellen können das Kind abzugeben und wieder arbeiten zu gehen. In dem Artikel stellte man fest, dass das Modell der Hausfrau nie weg war und das Frauen es sogar genießen Hausfrau zu sein. Eine Frau schrieb, es ist ihre Art der Emanzipation zu entscheiden ob sie zu Hause bleibt oder ob sie arbeiten geht. Sie arbeitet 2 Tage in der Woche und das reicht ihr. Die Vorstellungen der Selbstverwirklichung gehen weit auseinander und es kommt wirklich auf die Frau selber an wie sie sich das Muttersein vorstellt und in welcher Rolle sie sich sieht. Ich für mich finde es wichtig einen Ausgleich zum Hausfrau und Mutter sein zu haben. Auf Arbeit habe ich einen ganz andere und eigene Aufgabe und verdiene Geld. Zeit mit meinen Kindern kann ich trotzdem verbringen, wenn auch nicht so viel, aber auch den Kindern tut es gut mal in einer anderen Umgebung zu sein, es gibt ihnen noch mehr Struktur und ganz wichtig für Mutter und Kind: Soziale KontakteUnd wer für sich beschließt zu Hause zu bleiben, der hat sich finanziell sicherlich darauf eingestellt und gibt seinem Tag auch Struktur, er ist dann sicher einfach der Typ der gern den Haushalt schmeißt und sich darin verwirklicht, darf sich dann aber nicht beschweren wenn es eintönig oder langweilig ist. Jedoch findet man immer etwas zu tun und mit Kind wird es wohl nicht langweilig. Die Zeit für mich zu Hause war eher ein laaaaaanger Urlaub in dem ich mir keine Sorgen um Arbeitsbeginn machen musste, vormittags in Ruhe Frühstücken und über den Tag viel kuscheln konnte. Den Tag durfte ich mir selber strukturieren und neue Hobbys entdecken. Für die Ewigkeit kann ich mir das aber nicht vorstellen. Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich gern von 8 bis 15 Uhr arbeiten und das bei vollem Gehalt :D
Wie ist da Eure Meinung? In welcher Rolle befindet Ihr Euch oder welche Rolle ist für Euch optimal? Hat sich mit dem Muttersein auch Eure Einstellung zu Arbeit geändert? Für mich ist ganz klar ich Arbeite um zu leben und lebe nicht um zu arbeiten, aber das Arbeiten ermöglicht mir eben auch einige Dinge im und um zu Leben.