Schatzsucher graben unter Gotteshäusern – Skelett gibt Rätsel auf

Kreisarchäologe Richard Ambs berichtet über Funde in Kirchen der Region. Skelett gibt bis heute Rätsel auf Von Manfred Deger

In den Kirchen der Region schlummern zahlreiche Geheimnisse. Davon erzählt Kreisarchäologe Richard Ambs in einem Vortrag im Christophorushaus. Unter dem Thalfinger Gotteshaus hatte er einst ein Skelett entdeckt, dessen Herkunft Forschern Rätsel aufgibt. Ein goldener Ring am Finger des Gerippes weist zwar auf die Identität seiner Trägerin hin – es könnte eine Nonne gewesen sein. Aber die Schere, die als Grabbeigabe bei der Toten unter der Thalfinger Kirche lag, deutet eher auf eine Wöchnerin hin.

Genetischer Fingerabdruck weist auf eine Frau hin

Schatzsucher graben unter Gotteshäusern – Skelett gibt Rätsel auf

Einen geheimnisvollen Fund machten Richard Ambs und seine Helfer einst bei Grabungsarbeiten in der Thalfinger Kirche St. Laurentius. Foto: Repro: Deger

Ein weiteres Mysterium: Das 1,80 Meter große Skelett aus dem 16. Jahrhundert muss eigentlich einem männlichen Toten gehören, da Frauen damals nur etwa 1,60 Meter groß waren. Doch der genetische Fingerabdruck wies eindeutig auf eine Frau hin. „Wir wollen der Dame nicht zu nahe treten, aber auch Archäologen können die Geheimnisse der Vergangenheit nicht immer vollkommen entschlüsseln“, sagte Richard Ambs in seinem Vortrag „Schätze unter Kirchenböden“. Etwa 80 Interessierte informierten sich über die spektakulären Funde aus der Region. Richard Ambs entführte sie eine spannende Stunde lang zu Grabungen in geheimnisvolle Welten, bei denen unter den Kirchen in Bellenberg, Oberelchingen, Donaualtheim, Grafertshofen, Matzenhofen, Illerzell, Wullenstetten, Finningen, Reutti, Pfuhl und Thalfingen wertvolle archäologische Schätze entdeckt wurden.

„Haben Sie Gold gefunden?“, wird Schatzsucher Ambs aus Thalfingen meist gefragt, wenn es um Ausgrabungsstätten geht. Der Kreisarchivar muss die Fragenden meist enttäuschen: „Der goldene Ring im Thalfinger Grab war der einzige Goldfund in meiner 36-jährigen archäologischen Schatzsuche.“ Doch für den Forscher haben die Funde mehr als nur einen rein materiellen Wert. „Es sind unvergängliche und unbezahlbare Schätze des Wissens.“ Meist gelangten sie beim Abriss älterer Kirchen und einem anschließenden Neubau unter die Kirchenböden.

Das war in Thalfingen nicht anders, wo im 8. Jahrhundert „St. Mammas“, die älteste Holzkirche des Landkreises, gebaut wurde. Auf deren Fundamenten steht die heutige gotische Kirche „St. Laurentius“. Im Kirchenboden wurden vor dem Umbau etwa 1400 Jahre alte Amulette, Fibeln und Reste der Kirchenglocken von „St. Mammas“ gefunden.

Und in Matzenhofen stand bereits der Bagger im Langhaus, um nach 200 Jahren einen Umbau vorzubereiten. Da „verspürten“ Richard Ambs und seine Helfer beim Laufen über das Fundament einen Hohlraum. Ihre Nachforschungen führten zu einem alten Grab, in welchem das Skelett eines Einsiedlers und ein kunstvolles Schmuckkreuz gefunden wurden.

via Weißenhorn: Schatzsucher graben unter Gotteshäusern - Skelett gibt Rätsel auf - Nachrichten Neu-Ulm - Augsburger Allgemeine.


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