BERLIN. (hpd) Am vergangenen Sonntag fand die erste „erhellende Lesung” zum ATHvent 2011 der Evolutionären Humanisten Berlin-Brandenburg in Berlin statt. Als Referent war der Historiker Rolf Bergmeier eingeladen, der über das frühe Christentum als Staatsreligion sprach. Veranstaltungsort ist in diesem Jahr das Literaturhaus Berlin in Berlin-Charlottenburg.
[...] Bergmeier erklärt mit viel Sachwissen und durch umfangreiche Recherchen belegt, dass nicht die oft angeführte Völkerwanderung den Untergang der antiken Kultur verursachten und auch nicht die römische Dekadenz, sondern der Paradigmenwechsel der neuen Staatskirche und das neu installierte Weltbild.
Konstantin (306-337), als der erste christliche Kaiser bezeichnet, hatte lediglich die Voraussetzungen für diesen Wandel geliefert, die dann besonders durch Theodosius I. (379 bis 394) weitergeführt und intensiviert wurden. Während es noch im 3. Jahrhundert ausgehend von Griechenland in Rom zahlreiche öffentliche Schulen, Bibliotheken und Thermen gab, fünfzig Prozent der Bevölkerung schreiben und lesen konnte, Literatur, Theater und andere Künste einen sehr hohen Stellenwert hatten, Aquädukte, Fernstraßen, komfortable warme Wohnungen mit Bädern und sauberes Wasser zum Lebensalltag gehörten, war damit im 5. Jhd. Schluss.
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