Scharia als Verfassungsgrundlage

In einer vor­ge­zo­ge­nen Abstimmung hat das ägyp­ti­sche Parlament fest­ge­legt, dass die Scharia – also die Regelungen des Islam – als Grundlage für die zukünf­tige Gesetzgebung gilt. Alle nicht-islamistischen Gruppierungen leh­nen den Entwurf für die neue Verfassung ab und haben ihr Mandat in der Versammlung nie­der­ge­legt.

Der Islam-Gelehrte Samir al-Sheik gab dem Tagesanzeiger ein Interview, in dem er erklärt, wes­halb er die Einführung der Scharia auch in das Strafrecht für not­wen­dig hält. Auf die Frage, ob denn die Scharia nicht gegen die Menschenrechte ver­stößt, gibt al-Sheik die Antwort: “Die Scharia kommt von Gott, und Gott weiss sehr wohl, was Menschenrechte sind. Mehr noch: Wir fin­den die Scharia bes­ser als die Menschenrechte, denn sie hat einen bes­se­ren Gesetzeskodex als die Menschenrechte.”

Und dafür sind die Menschen wäh­rend der Zeit des Umbruchs auf die Strassen gegan­gen? Selbst wenn Präsident Mursi meint, dass mit der neuen Verfassung alle Machtbefugnisse, die er sich in den letz­ten Tagen selbst gab, auf­ge­ho­ben wer­den. Die säku­la­ren Kräfte sind sich einig: die ver­fas­sung­ge­bende Versammlung ist nicht recht­mä­ßig und daher nicht befugt, eine neue Verfassung zu ver­ab­schie­den.

Insbesondere die Frauen begeh­ren gegen die neue Verfassung auf, denn deren Rechte sol­len damit gra­vie­rend beschnit­ten wer­den.

Nic


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