Der Schanzenstern Hamburg ist ein uriges Bio-Restaurant. An einigen Ecken könnte allerdings optimiert werden. Das Essen war solider Durchschnitt.
Durch das Luups Hamburg Buch war ich auf den Schanzenstern Hamburg gekommen. Bei der perfekten Lage wundert es nicht, dass das Bio-Restaurant zu einem Hotel/Hostel gehört. Von außen ist es relativ unscheinbar. Von innen erinnert es mich ein wenig an ein Schullandheim. Wir waren allerdings gerade zwischen Mittags- und Abendtisch gekommen und so war es noch ein wenig ungemütlich und unaufgeräumt. Das zweite Problem war, dass wir den Mittagstisch gerade verpasst hatten und wir nur noch die Standards der Karte wählen konnten. Dies spricht zwar einerseits für Frische, andererseits bleiben doch immer 2 Gerichte übrig -wir waren um 16.09 Uhr eingetroffen und hatten uns draußen sehr mit den Mittagsgerichten auf der Tafel angefreundet.
Statt der Getreideplätzchen gab es dann Herzplätzchen zum Tee. Die waren lecker und die Kanne auf dem Stöfchen eine praktische Idee.
Ambiente/Service im Schanzenstern Hamburg
Zum Service ist zu sagen, dass sie insgesamt nett waren (teils recht kernige Menschen, wie ich gern sage), allerdings auch ganz schön langsam. Da es nicht mehr voll war und das Personal für die Abendschicht aufgestockt wurde, hat es uns zu lange gedauert, bis wir eine Bestellung aufgeben konnten, bis die Nachspeise serviert wurde (die nur aus der Kühlung genommen werden musste) und bei der Rechnung bin ich letztlich zum Tresen gegangen, um zu bezahlen, da ich keine Geduld mehr hatte. Somit kam der Tee gelegen zum “Abwarten.”
Generell erschien der Schanzenstern Hamburg beliebt bei Familien. Die Einrichtung war nicht unbedingt modern, aber das fand ich auch nicht schlimm. Was hingegen gar nicht ging, war, dass wir einen längst abgelaufenen Sicherheitsgegenstand entdeckten. Was genau lasse ich an dieser Stelle offen, aber es war wirklich ein Fauxpas.
Das Essen im Schanzenstern Hamburg
Von einem Bio-Restaurant mit familiärem Ambiente hatte ich einiges erwartet. Etwas enttäuscht, dass unsere favorisierten Gerichte der Mittagskarte nicht mehr zu bestellen waren, entschieden wir uns für die Spätzle und die Gemüsesticks mit Reis.
Die Spätzle waren in Ordnung, aber leider nichts Besonderes. Die langen Zwiebelstücke empfanden wir als etwas unangenehm. Bei den Gemüsesticks war es leider ähnlich: Das Gemüse war zwar recht knackig und frisch, doch es schmeckte irgendwie langweilig, fast nach Fertigsoße (auch die bekommt man ja in Bio-Qualität). Es könnte auch sein, dass relativ viel Salz bzw. Brühe verwendet oder die Soße vorbereitet und einige Zeit gelagert (bzw. erneut erwärmt) wurde. Der Reis war so weit gut, ich hätte allerdings eher Vollkornreis in diesem Restaurant erwartet.
Auch der gemischte Beilagensalat war nicht unbedingt herausragend. Was uns gar nicht gefiel, war der grüne Stumpf am Radieschen. Das sah dann doch etwas zu “natürlich” aus. Umgehauen hat uns hingegen das Bio-Malzbier. Zuvor nie probiert, empfanden wir das Müller’s Malz natürlicher und etwas weniger süß als andere (konventionelle) Malzbiere. Davon konnten wir nicht genug bekommen und dann bekamen wir noch Appetit auf etwas mehr Süße und bestellten ein Stück Schokokuchen.
Nach dem soliden, aber nicht herausragenden Hauptgang, hatte ich große Hoffnungen in den Schokokuchen gesetzt. Zum Ambiente und den Gästen passten hausgemachte Kuchen sehr gut. Zudem hatte ich mächtig Lust auf einen cremigen Schokokuchen. Doch was wirklich gut und cremig aussah, war irgendwie ganz anders erwartet. Es schmeckte leider auch nicht so richtig schokoladig, sondern für uns eher nach Alkohol. Ich hoffe, dass keiner drin war, denn ich sah in der Vitrine keine spezielle Auszeichnung. Da viele Familien bzw. Kinder im Schanzenstern Hamburg aßen, wäre auch dies fatal.
Hm, irgendwie schade.
Fazit/Bewertung: Schanzenstern Hamburg
Abgesehen davon, dass wir Dank Luups Gutschein nur eine der zwei Hautspeisen zahlen mussten, waren die Gerichte dafür, dass sie in Bio-Qualität waren, sehr günstig. Unter der Woche kostet der Mittagstisch aktuell sogar nur 7,40€. Das ist natürlich unschlagbar, außer vielleicht von der Mensa der Uni. Leider haben mich die Gerichte auch ein wenig an Mensa erinnert. Ja, auch dort gab es bei mir früher Bio-Essen (zumindest in der Mensa der Ruhr-Uni Bochum). Die Gerichte auf der Karte waren aus unserer Sicht nicht so spannend, wie die des Mittagstischs für den wir leider ein paar Minuten zu spät waren. Bürokratisch gesehen korrekt, unternehmerisch gesehen, wäre es schöner gewesen, wenn ein Auge zugedrückt worden wäre. Ich hatte mich sehr auf das Lupinengericht gefreut.
Die Einrichtung war relativ einfach gehalten (zur Toilette hätte ich mich fast verlaufen) und den Service fanden wie leider auch nur durchschnittlich, weil es oft zu lang dauerte. Schließlich waren Sicherheitsmängel ein No-Go.
Insgesamt bestimmt gut in Kombination mit einem Hotelaufenthalt und wenn man keine hohen Ansprüche hat. Einfache, günstige und freundliche Bio-Küche mit deutlichem Potenzial. Trotz relativ viel Platz (es gibt auch einen Außenbereich), waren fast alle Tische für das Abendessen reserviert. Scheint also, als ob es anderen deutlich mehr zusagte als uns. Ich hörte zudem, dass das Frühstück nicht schlecht sein soll.
Auch wenn ich in der Schanze andere Restaurants spannender finde, kann ich jedem, der günstige Bio-Gerichte sucht, den Schanzenstern Hamburg empfehlen. Super finde ich auch, dass der Mittagstisch wöchentlich wechselt. Möglicherweise steckt in diesen Speisen mehr Herzblut als in den Standardgerichten.
Allgemeiner Hinweis
Dieser Artikel spiegelt eine persönliche Meinung und eine Momentaufnahme (Tagesform des Restaurants an einem bzw. mehreren Besuchen) wider. Die Bewertung hat somit keinerlei wissenschaftliche Grundlage (es sei denn, diese ist angegeben).
Gabelartist übernimmt daher keine Verantwortung für abweichende Reaktionen/Empfindungen.
Es handelt sich bei diesem Artikel NICHT um einen gesponserten Post.