Entdeckung in 85 Meter Tiefe: Rätselhafte Scheibe an geheimem Ort
Peter Lindberg
Was ist diese 60 Meter große Scheibe mit ihrem 400 Meter langen Anhängsel? Zwischen Finnland und Schweden haben Schatzsucher mit einem Tauchboot ein seltsames Objekt erspäht. Seine Entdecker versuchen sich an dubiosen Erklärungen.
Hamburg - Es ist rund, rätselhaft, liegt am Meeresgrund - und sichert seinen Findern internationale Aufmerksamkeit. Schatzsucher haben in der Ostsee in 85 Meter Tiefe ein Objekt erspäht, das sie nicht deuten können. Auf den Schallwellenaufnahmen wirkt die Struktur wie eine gestreifte flache Scheibe von 60 Metern Breite mit einem etwa 400 Meter langen Anhängsel.
Er erkunde seit 20 Jahren Meeresböden, aber so etwas habe er noch nicht gesehen, sagte Peter Lindberg von der schwedischen Firma "Ocean Explorer", die das Objekt entdeckt hat, dem US-amerikanischen Sender "CNN". Das Objekt liege an einer Stelle zwischen Finnland und Schweden, die die Finder geheimhielten.
Auf einer neuntägigen Exkursion mit ihrem Tauchboot sei den Schatzsuchern die Struktur aufgefallen. Von dem U-Boot aus haben Schallwellen den Boden abgetastet. Dabei entstehen Höhenaufnahmen des Meeresgrundes.
Steckdose zum Erdinneren?
Mit allerlei ominösen Ideen, um was es sich bei dem Objekt handeln könnte, macht Lindberg nun Werbung in eigener Sache: Im Gespräch seien abgestürzte Raumschiffe, witzelt der Hobbyforscher. Aber auch eine große Steckdose zum Erdinneren sei denkbar, fügt er ironisch hinzu. Bei besserem Wetter wolle man an den Ort zurückkehren und sich den Fund genauer ansehen.
Möglich, dass es sich in Wirklichkeit um ein Wrack handelt - immer wieder werden gesunkene Schiffe in der Ostsee entdeckt. Lindberg wirbt deshalb nun für Unterstützung bei künftigen Expeditionen: "Verpassen Sie nicht die Chance, Ihre Firma vor Millionen Fernsehzuschauern zu präsentieren", schreibt seine Firma auf ihrer Homepage. Man suche auch nach Investoren, die "den möglichen Wert des Objektes erkennen könnten".
Dass der Fund gänzlich wertlos sein könnte, scheint für die Schatzsucher ausgeschlossen. Erliegen sie hier womöglich einer Berufsblindheit? Neue Bilder vom Ostseegrund werden es zeigen - und wohl nicht lange auf sich warten lassen.
boj