Schadinsekten an Seerosen

Von Lilly

Mein-Pflanzenblog

Schadinsekten an Seerosen

Es sind vor allem die Larven zweier Insektenarten, die den Seerosen zu schaffen machen: Die Raupen des Seerosenzünslers und die Larven des Seerosenblattkäfers.
Der Seerosenzünsler Nymphula nympheata

Der Seerosenzünsler Nymphula nympheata ist ein Wasserschmetterling aus der Familie der Rüsselzünsler (Crambidae). Normalerweise entwickeln sich zwei Generationen pro Jahr. Die Schmetterlinge der 1. Generation fliegen im Juni in den Abendstunden über Teichen und an Seeufern entlang, die 2.Generation im August oder September, immer auf der Suche nach den Seerosen, an denen sie ihre Eier ablegen können. Die frisch geschlüpften Raupen minieren zunächst in den Stängeln und Blättern der Seerosen. Dazu können sie den im Wasser gelösten Sauerstoff direkt über ihre Haut aufnehmen. Die späteren Stadien wandern auf die Oberseite der Schwimmblätter und fressen dort charakteristische Löcher in die Blätter.

Da sie nun auf Luftatmung angewiesen sind, würden sie im Wasser ertrinken, bzw. an Sauerstoffmangel ersticken. Als Schutz vor ihren Fressfeinden schneiden sie sich kleine ovale Blattstückchen heraus, die sie zu einem Köcher zusammenspinnen, dessen Form einem Brillenfutural ähnelt. Da die Raupen von Stadium zu Stadium an Größe zu nehmen, muss auch der Köcher mitwachsen. Er wird deshalb immer wieder erneuert und am Ende der Zeit als Raupe hat der Köcher bereits eine Länge von 4cm erreicht. Die Raupe überwintert und spinnt schließlich im späten Frühjahr ihren Köcher an einen Pflanzenstängel, und zwar wenige Zentimeter unter der Wasseroberfläche, um sich kurz darauf zu verpuppen. Diese Puppenhülle ist nun mit Luft gefüllt. Diese Luft wird im Laufe der Puppenruhe aufgezehrt. Stattdessen bildet sich unter der Puppenhaut eine dünne Luftschicht. Wenn der Schmetterling aus der Puppenhülle schlüpft, dann hat er damit so viel Auftrieb, dass er einem Korken gleich an die Wasseroberfläche schießt, seine Flügel entfaltet und davon fliegt.

Denn seine Schuppen sind wasserabweisend, so ist der Schmetterling sofort trocken. Kurze Zeit später beginnt der Tanz von Neuem, die Schmetterlinge suchen sich ihre Partner und legen die befruchteten Eier der nächsten Generation an den Seerosenblättern ab.

Auch der Seerosenblattkäfer

Auch der Seerosenblattkäfer Galerucella nymphaeae legt seine Eier an Seerosen ab. Im Laufe der Larvenzeit entwickeln sich drei Stadien, die ebenso wie später die Puppen und die erwachsenen Käfer auf den Schwimmblätter leben und sich vom Blattgewebe ernähren. Im Gegensatz zu den Raupen des Seerosenzünslers, die beim Fressen ganze Löcher in die Seerosenblätter stanzen, benagen die Larven des Seerosenblattkäfers nur die obere Epidermis und die unmittelbar darunter liegenden Blattschichten an, lassen aber die Blattunterseite intakt. Sonst würde das Schwimmblatt untergehen, und die Larven müssten ertrinken. Denn sie sind immer auf Luftatmung angewiesen.

Larven und Raupen sind zu klein, um sie einzeln von den befallenen Schwimmblättern abzulesen. Ist der Schaden beträchtlich, dann muss man die angefressenen Blätter abschneiden und entfernen. Sind die Schwimmblätter noch zu retten, dann kann man die Schäldinge ertränken, denn sie sind ja auf Luftatmung angewiesen. Dazu legt man ein schweres Metallgitter über die Schwimmpflanzen, um sie damit für einige Tage unter die Wasseroberfläche zu drücken. Dann wird das Gitter wieder entfernt. Die Seerosen werden es überleben, die Insektenlarven aber nicht. Das klingt brutal, ist aber äußerst wirksam!

Lieben Gruss
Lilly

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