Guten Morgen :)
Das ist eins der MRT Bilder von 2016 und heute gibt es einen Blogeintrag zu einem Thema, welches mir sehr am Herzen liegt.
Nachdem ich bei einem Arzt ohnmächtig wurde, hatte ich mir beim Sturz ziemlich schlimme Kopfverletzungen zugezogen. Obwohl ich viele Warnzeichen für Schädel-Hirnverletzungen und Nackenverletzungen hatte, wurde ich gezwungen aufzustehen und nach kurzer Zeit auch nach Hause geschickt! Es wurde meiner Mutter geraten den Arzt erst am nächsten Tag gegen Abend zu verständigen, da es allerhöchstens ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma ist. Keine 24 Stunden später lag ich auf der Intensivstation im Krankenhaus und es stand lange im Raum, ob eine Gehirnop wegen den Einblutungen nötig ist oder nicht. Wenn ich auf den Rat des Arztes gehört hätte, wäre ich heute nicht mehr am Leben oder ein Pflegefall.
Jetzt ist das ganze am 09.07 schon 10 Jahre her gewesen und deshalb möchte ich auch einen Blogeintrag dazu verfassen. Leider gibt es auch heute noch viele, die die Warnzeichen nicht kennen oder irgendwelchen Mythen Glauben schenken.
#1 Ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma ist nicht so schlimm
Besonders bei leichten Schädel-Hirnverletzungen fühlt man sich meist nur ein bisschen benommen. Aber auch diese können gravierende Auswirkungen haben, auch wenn man das vielleicht anders wahrnimmt. Danach ist es vor allem wichtig dem Gehirn Ruhe zu gönnen, das heißt Sport, Fernseh gucken, lesen und andere Stimuli sind absolut kontraproduktiv! Ich durfte die ersten Tage auf der Intensivstation absolut gar nichts, außer die Decke anstarren. Man sollte das ganze absolut nicht unterschätzen, da manche Auswirkungen ein Leben lang bleiben können. Deshalb ist es vor allem wichtig, dass man zum Arzt geht und sich untersuchen lässt. Jedes weitere SHT(Schädel-Hirn-Trauma) in der Zeit wo das erste abheilt, kann dabei gravierende Folgen haben!
#2 Es dauert nicht lange, bis man wieder gesund ist
Das mag zwar nach außen den Anschein haben, jedoch ist das nur ein Wunschgedanke! Das Gehirn braucht bis zu zwei Jahre um wieder zu heilen und manchmal werden daraus noch mehr, je nach Schwere der Verletzungen. Wichtig ist vor allem, dass man nicht aufgibt in dieser Zeit und immer wieder versucht neue Wege zu gehen. Und vor allem sollte man die Hoffnung nicht im Keim ersticken, da vieles möglich ist mittlerweile. Mir wurde auf der Intensivstation gesagt, dass ich in keinem Labor arbeiten kann wegen den Verletzungen. Trotz allem habe ich die Ausbildung geschafft und später auch mein Abitur. Von anderen weiß ich, dass ihnen Ärzte ein Leben im Rollstuhl vorhergesagt wurde und jetzt können sie wieder ganz normal gehen. Natürlich gibt es auch hier Grenzen des Möglichen, aber kein Arzt kann einem zu 100% die Zukunft vorhersagen. Um das Gehirn zu trainieren eignen sich vor allem so Sachen wie Memory, Puzzle oder Kreuzworträtsel.
#3 Ein Helm reicht um ein Schädel-Hirn-Trauma zu verhindern
Man kann die Chance deutlich verringern ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu erleiden, jedoch ganz verhindern kann man dieses nicht! Selbst wenn man den teuersten Helm benutzt, macht es einen nicht unverwundbar. Auch wenn man einen Helm trägt, sollte man auf sich Acht geben. Besonders Kindern sollte man vermitteln, dass das Gehirn wichtig ist und man es auch so zu behandeln hat(keine Schläge auf den Kopf oder ins Gesicht, nicht mit Absicht den Kopf irgendwo gegen hauen usw.). Manchmal reicht auch schon das hin- und herschleudern vom Kopf bei einem Unfall aus für ein SHT, das heißt der Kopf muss nicht zwangsläufig irgendwo gegen stoßen!
#4 MRT und CT reichen aus um ein Schädel-Hirn-Trauma zu diagnostizieren
Diese Methoden reichen lediglich aus um eventuelle Blutungen oder Frakturen auszuschließen. Bei einem Schädel-Hirn-Trauma sind die Veränderungen mikroskopisch klein und sind durch ein CT und MRT nicht feststellbar!
#5 Ein Schädel-Hirn-Trauma macht sich direkt bemerkbar
Es kann Tage dauern bis sich das volle Ausmaß von diesem bemerkbar macht. Deshalb ist es wichtig zum Beispiel auf plötzliche Verwirrtheit, Wutausbrüche, Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten zu achten.
Kopfbälle sollten Kinder/Teenager zum Beispiel gar nicht ausüben, da diese ziemlich riskant sind. Einige Sportarten wie Wrestling und Boxen können zu einer Chronisch-traumatische Enzephalopathie(Boxer Demenz) führen, welche durch mehrfache Schädel-Hirn-Traumata ausgelöst wird. Diese hat zum Beispiel folgende Symptome: Gedächtnisstörungen, Depression, Aggressivität oder Gangunsicherheit.
Wie seht ihr das?
Sollte noch mehr über Verletzungen am Gehirn und Schädel an sich aufgeklärt werden?
Vielen Dank fürs lesen.