“Ist der Mann euch ein Begriff?”
Klar kennen wir Schachnasarow! Alle beide übrigens. Ich könnte somit – theoretisch – sogar nachfragen: “Welchen meinst du? Den Georgi oder den Karen?”, drücke dies aber höflich-zurückhaltend in den Skat, wohl wissend, dass in diesem Gespräch eher der Regisseur gemeint sein muss, als der Politikwissenschaftler.
Vielleicht sollte ich doch einmal an der Wikipedia mitwurschteln? Immerhin gibt es heute, am 13. Juni 2011, immer noch nicht das Lemma “Schachnasarow” , zumindest in den deutschsprachigen Seiten. Auch weiß man in Tschland offenbar (noch) nichts von Schachnasarows Tschechow-Adaption, über die in russischen Medien vielfach berichtet wurde.
Палата № 6 ist ein vielgelobter Film. Nervenarzt und Patient. Der vermeintlich Gesunde entdeckt die Anfänge des eigenen Wahnsinns. Oder ist es kein Wahn, sondern Wahrheit. Oder so…
[--->Wiedervorlage, sollte ich mir unbedingt angucken!]
Karl Kranzkowski soll für für Schachnasarow den Hitler machen. In einem neuen Film über den Großen Vaterländischen Krieg – SLAWA!
Abends, unmittelbar vorm Einschlafen, suche ich das Gespräch.
“Der Große Vaterländische Krieg – Was für ein seltenes Thema für einen russländischen Regisseur!”
Sie scheint zu müde für einen Disput. Zornt mich an:
“Deine Bemerkungen zum Großen Vaterländischen Krieg sind ebenso oft, wie Filme selbst. Und somit nerven auch sie. Und, und, und…”
Sie richtet sich auf, um mir in die Augen zu sehen.
“…und sei doch bitte nicht immer so ironisch!”
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