schach matt

Von Kleinstadtgedanken

wie ihr vielleicht schon über die “mainstream-medien” erfahrt habt, wurde wieder einmal erfolgreich verhindert, dass neonazis durch dresden marschieren.

in diesem sinne bedanke ich mich bei allen, die sich friedlich an den blockaden beteiligt haben und verurteile zu tiefst die sinnlosen randale einiger krawall-touristen.
aber fangen wir am anfang an. mein tag begann 7 uhr, da das bündnis zu um 8:30 zur marienbrücke mobilisierte. nach dem ich dann “meine” straße verlassen hatte, begegnete mir eine “demo”. da die sprechchöre mir vertraut vor kamen, schloss ich mich dieser demo kurz an. als ich dann erfahren hatte, dass diese demo gar keine demo war, sondern der buskonvoi aus nrw, machte ich mich von dannen und auf den weg zu meinem eigentlichen ziel.

auf dem weg zur marienbrücke begegnete ich einer kleinen gruppe von antifas, die extra aus österreich angereist waren. da ich noch keine bezugsgruppe hatte, quasi komplett alleine unterwegs war, und mich recht gut auskenne in dresden, schloss ich mich der kleinen gruppe an und wurde quasi zum ortskundigem mitglied dieser. auf diesem weg möchte ich mich gleich noch mal bei den jungs bedanken.  IHR WART KLASSE.

als wir kurz vor der marienbrücke waren, kamen uns viele menschen entgegen. nach dem man sich kurz mit einer gruppe von entgegenkommenden ausgetauscht hatte, waren wir uns einig, dass wir erst mal frühstücken gehen sollten. da als weiter anlaufpunkt, neben der marienbrücke, auch der hauptbahnhof galt, machte wir uns auf dem weg zu diesem und besuchten unterwegs ein “kleines” cafe um uns zu stärken und neu zu orientieren. dank twitter und dem wap ticker wurde uns mitgeteilt, dass wir uns doch besser wieder in richtung marienbrücke bewegen sollten, da sich aus der kundgebung von jener brücke, eine demo entwickelt hatte. gesagt getan. wir bewegten uns also wieder in richtung bahnhof mitte, den dieser war das ziel der demo. am bahnhof angekommen empfang uns eine durchsage:” wir bewegen uns jetzt gemeinsam(anm d. r. mit der polizei) richtung hauptbahnhof”.

noch bevor der demonstrationszug los zog , wurde ein spalier aus polizisten um dessen teilnehmer gezogen und hubschrauber flogen über unsere köpfe.

da wir uns nicht unbedingt gekesselt zum hauptbahnhof bewegen wollten, liefen wir einfach über nebenstrassen und hinterhöfen, parallel zur demo mit. als wir am hauptbahnhof ankamen war dort einen riesige menschenmasse, die bei bester laune war.


was auch verständlich war, denn sie wurde ja von guter musik unterhalten. nach dem wir uns dazu entschlossen hatte, uns kurz aufzuwärmen und neu zu orientieren, entschlossen wir uns einen weg zu finden um auf die andere seite des bahndammes zu kommen, denn alle durchgängen bzw. unterführungen waren durch die polizei abgeriegelt. wir liefen also richtung großer garten, da sich ein paar vereinzelte gruppe in diese richtung bewegten. es kam zu mehreren durchbruchversuchen über die gleise, was beim ersten versuch fast schief gegangen wäre, wonach wir uns dann entschieden hatten, nicht über die gleise zu gehen. nach 20 minuten fußmarsch, drehten wir um, weil die aussicht auf eine freie unterführung immer geringer wurde und gingen richtung hauptbahnhof zurück.

da angekommen, wärmten wir uns wieder kurz auf und erfuhren dann, dass es eine 4000 menschen starke blockade auf der budapester strasse gäbe. leider gab es auch zu diesem zeitpunkt den angriff auf das linke wohnprojekt “praxis” in löbtau, wo zum glück niemand verletzt wurde.

an der brücke angekommen erfuhren wir über twitter, dass zwei nazigruppen an dem haltepunkt “freiberger straße” von polizisten gekesselt wurden, also machten wir uns auf dem weg zum haltepunkt, denn wir hatten bis zu diesem zeitpunkt nur einen nazi gesehen. als wir kurz vor dem haltepunkt waren, stellten wir mit freude fest,dass es eine unterführung gab, die mal nicht verriegelt war.

endlich konnten wir ungestört auf die andere seite des bahndammes. also machten wir uns auf dem weg zu den blockaden auf der “naziroute”, um diese zu unterstützen.

leider kamen wir an ein paar brennenden barrikaden vorbei die von ,den oben erwähnten krawall-touristen, gefeiert wurden. um nicht in den provozierten stress zu geraten, machten wir einen großen bogen um unserem ziel näher zukommen. als wir kurz vor diesem waren, ging es für uns nicht weiter weil jeglicher weg von polizei versperrt wurde.

aber auch zu diesem zeitpunkt wurden wir wieder über das web2.0 informiert, dass wir uns doch besser richtung “haltepunkt plauen” begeben sollten, weil da eine 700 kopf große nazimeute marschieren wollte. und das wollten nicht nur wir 7 verhindern.

kurz vor dem rathaus plauen kamen wir dann an eine polizeisperre. hinter dieser konnte man dann die 700 schwachköpfe beobachten.

es kam noch zu den ein oder anderen kesselungsversuchen von seiten der polizei aber diese blieben zum teil erfolglos.

nach dem wir dann einen dreiviertel stunden an diesem ort ausharrten, entschlossen wir uns, dass es mal wieder an der zeit wäre sich aufzuwärmen. wir gingen dafür zum griechen, der sich sehr über unser engagement gefreut hat. über den ticker erfuhren wir, dass ein teil der nazis nach leipzig gefahren ist, wo sie einen spontandemo durchführen wollten, welche aber gar nicht erst zustande kam, da die nazis den leipziger hauptbahnhof nicht verlassen durften. und, dass der andere teil der nazis sich mit ihren bussen richtung nach hause machten. somit war klar, dass der größte naziaufmarsch europas schach matt gesetzt wurde. man muss leider auch sagen, dass nicht nur die praxis ein opfer von nazis wurde, sondern auch ein dönerladen und ein bäcker.

mehr infos und fotos findet ihr im web und videos findet ihr auch zu hauf bei youtube.

außerdem besten dank an riot photography , für die erlaubnis die fotos nutzen zu dürfen.