SB – Tag 11 – The Everglades

Von Jinusa

Donnerstag. Heute sind die Everglades angesagt. Um ca. 6 Uhr wird aufgestanden, und Richtung Sueden gefahren. Allerdings nur noch zu zweit. Dem guten Elyas ist der Trip dann doch zu anstrengend geworden und er beschliesst 2 Tage laenger bei seinen Freunden im College zu bleiben. Samstag werden wir ihn in Miami dann wieder treffen… Der Roadtrip hat also seine ersten Opfer eingefordert.

Doch zurueck zur Strecke:

Unser erster Stop (B = Gatorpark) liegt noch ein wenig ausserhalb der richtigen Everglades, aber alles gruene auf der Karte ist im Prinzip Wald, Sumpf und Steppenlandschaft.

So sieht es ab Naples aus, eine Strasse die durch dieses Naturschutzgebiet fuehrt

Snack unterwegs

nicht nur die Krokodile sind hier zu fuerchten, sondern auch die vielen Gefängnisinsassen die hier an den Strassen arbeiten

nach den ersten 2,5 Stunden Fahrt erreichen wir Gator Park, einen der vielen Anbieter hier fuer Airboattours.

hier gibt’s zum ersten Mal richtig viel Wildlife zu sehen

Pfaue

und dicke Gockel schon am Land

im Sumpf jedoch erwarten einen weitere bizarre Gestalten

also ab aufs Airboat und los gehts, durchs Moor!

wo uns die wild lebenden Alligatoren erwarten

aber auch viele verschiedene Voegel, Schildkroeten und Fische

Hauptattraktion sind allerdings die Alligatoren

die teilweise sehr nahe ans Boot rankommen. Anfassen sollte man sie allerdings nicht, denn zuschnappen koennen sie erstaunlich schnell

die Tiere sind auch anatomisch sehr interessant. Sie koennen ihre Nasenloecher schliessen, damit beim schwimmen kein Wasser reinkommt. Sie haben im Mund ein weiteres Ventil, dass den Rachen verschliesst, weshalb sie mit offenem Mund unter Wasser schwimmen koennen. Und des weiteren haben sie 2 Augenlieder, ein normales wie wir, und ein ganz duennes Haeutchen, das sie vor Wasser schuetzt aber immernoch durchsichtig ist. Ganz schoen clever

Weiter drausen, im offeneren Wasser wird dann ordentlich Gas gegeben. Das ist schon sehr spassig. Die Aitboats werden schneller als erwartet und koennen richtig cool ueber Graesser und Straeucher driften, da sie nur minimal tief im Wasser sitzen.

Laut ist es allerdings. Da bei einem Airboat der Motorblock einfach offen hintendrauf sitzt und es keinerlei Schalldaempfer gibt sind Oropax schon sehr zu empfehlen. Ausserdem gibt es keine Schaltung, das heisst die Drehzahl wird einfach hochgejagt um zu beschleunigen, was die Lautstaerke natuerlich erhoeht.

8 Zylinder Airboat Antrieb. Die beiden Ruder werden zum Lenken verwendet

auf dem Rueckweg sehen wir sogar wenige Wochen alte Alligatorbabys. Ist er nicht suess?

doch die Mutter ist nicht weit

es gibt nur eine Sache die duemmer ist als einen ausgewachsenen Alligator versuchen zu streicheln, naemlich seine Babys anfassen. Ansonsten sind Alligatoren aber extrem friedlich und wuerden nie angreifen, wenn man sie nicht reizt

der bunteste Vogel in den Everglades, habe leider den Namen vergessen

der einzige maennliche Alligator hier und was fuer ein Brocken

was ein Vogel

Im Anschluss an die Airboat tour findet eine Alligator Wrestling Show statt

mit einem dieser monstroesen Exemplare

Alligatoren haben zwei Schwachstellen. Die erste ist, dass sie nur zur Seite sehen und nicht nach hinten und vorne. Das erlaubt einem die Hand ins Maul zu stecken (nur ja nichts beruehren, sonst schnappt er zu), sowie ihn von hinten anzugreifen:

man muss allerdings schnell sein. Man springt von hinten auf den Ruecken und drueckt den Nacken und Kopf weg von sich

dann klemmt man die Schnauze mit seinem Kinn ein, und nutzt somit die zweite Schwachstelle aus. Die Muskeln die den Mund aufmachen sind bei Alligatoren extrem viel schwaecher als diejenigen die ihn schliessen, was einem die Moeglichkeit gibt das Maul zuzuhalten und dann zu verbinden, falls man mal Alligatoren lebend fangen will. Doch aufgepasst, ist das Maul einmal offen hat der gute eine eher schmerzhafte Beisskraft!

Nach der Show hat man die Moeglichkeit ein Bild mit einem jungen Alligator zu machen:

goldig

Damit belassen wir es und verlassen Gator Park. 2 Stunden weiter entlang unseres Weges kommen wir durch Homestead, wo die Strasse durch den richtigen Everglades National Park abzweigt. Hier duerfen keine Airboat touren gemacht werden, da sie teilweise die Graeser zerstoeren und Tiere verscheuchen.

Visitor Information am Eingang zu den Everglades

im wesentlichen ist es eine lange Strasse die durch die Everglades fuehrt, mit verschiedenen kurzen Wanderwegen und Aussichtspunkten an der Seite

erster Wanderweg, durch eine interessante Flora

der zweite Wanderweg:

diesmal mit Aussicht auf ewige Steppenlandschaften

so habe ich mir eigentlich Africa vorgestellt…

viele Voegel, vor allem Falken und Geier sieht man hier entlang des Weges

ein weiterer der sehr diversen Wegabschnitte, diesmal durch einen Dschungel aehnlichen Wald

da kann man wieder rumturnen

Affe muesste man sein

ein Stueck weiter am Wegesrand:

Alligator und Rabe

und wieder ein anderer Pfad, diesmal durch einen knoechrigen, vertrockneten Wald

mit Bruecke durch einen riesigen See

Ganz am Ende der Strasse liegt Flamingo. Eine ganz kleine Hafengegend an der Golfkueste. Auch diesmal wieder mit diversem Tierleben:

Pelikan, kennt man ja von Fuellerpatronen

hier wandern wir in den Abendstunden noch ein wenig umher

herrliche Landschaften mal wieder

gerade die vielen Tiere hier locken Hobby sowie auch professionelle Fotographen an…

wobei ich mir bei diesem Kollegen nicht sicher bin, ob er mit seinem Megazoom Objektiv wirklich das Falkennest beobachtet oder nach extraterrestrischem Leben sucht..

das ist jedenfalls das Nest

und das eines der Eltern

auf dem Rueckweg kommen wir an einem gigantischen Alligator vorbei, oder vielleicht war das sogar ein Krokodil…

der lag einfach unbekuemmert am Wegesrand

sowas ist mir in Eppelheim noch nicht passiert

Einbruch der Nacht ueber der ewigen Steppe. Wir machen uns auf den Heimweg. Dabei haben wir hier gar kein Heim. Was ich meine ist, wir fahren die endlos langen Strassen zurueck nach Homestead, wo wir uns ein Hostel oder Motel suchen wollen…

mal wieder Strassen, bei denen man nicht nur den Horizont sehen kann, sondern auch das einzige Auto weit und breit ist.

In Homestead angekommen haben wir ziemlich Glueck, wir finden ein altes Hippi Hostel, wo wir im Garten ueber Nacht zelten. Ein echter Geheimtipp, hier gibt es Leute die Gitarre spielen, Leute die Schach spielen, ein kuenstlichen Wasserfall unter dem man duschen kann, extrem viele selbstgebaute, in den Baumwipfeln haengende, mit Seilen befestige Hang-out Bereiche und sehr geil gewuerzte gebratene Haehnchenschlaegel.

Ein Volltreffer. Hier chillen wir noch einige Stunden draussen und dann geht es ab ins Bett, bzw. ins Zelt mit hartem Stein als Untergrund. Dies sollte die erste von zwei sehr unkomfortablen Naechten werden.