Es gibt mittlerweile schon einige beliebte Kinderbuchreihen, die nicht in Reihenfolge gelesen werden müssen. Nur bisher war für den feinen Herrn noch keine passende dabei, bei der die Begeisterung nachhaltig war. Aber endlich haben wir eine Serie gefunden, die lustig, spannend, etwas lehrreich und auch ein bisschen abgedreht ist. Der verrückte Erfinderschuppen – Der Limonaden-Sprudler von Lena Hach ist genau nach dem Geschmack vom feinen Herrn.
Tilda, Fred und Walter sind Erfinder! Denn Tilda kann richtig gut zeichnen, Fred kann unheimlich gut basteln und Walter hat die irrsinnigen Ideen. Die Superideen und die Kackideen. Zuerst wollen die drei einen Limonaden-Sprudler erfinden. Doch woher sollten die Freunde wissen, wie gefährlich so ein Sprudler sein kann? Denn zuerst fliegt das Dach des Erfinderschuppens in die Luft und dann haben auch noch der Dicke und der Dünne die Jung-Erfinder auf dem Kieker. Ob sie wohl trotzdem den Nobelpreis für ihren Limonaden-Sprudler bekommen?
“So ähnlich wie diese Tabletten muss unser Limonaden-Sprudler sein!”, sagt er. “Klein, unauffällig und effektiv!” Ich weiß zwar nicht, was effektiv heißt. Aber es klingt gut. (Seite 43)
Der Limonaden-Sprudler ist der erste Band der neuen Kinderbuchreihe für Kinder ab 8 Jahren. Alle Teile des Erfinderschuppens – es gibt mittlerweile drei – können vollkommen losgelöst vom ersten verschlungen werden, denn jedes Werk enthält eine in sich abgeschlossene Handlung.
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Erzählt wird Der Limonaden-Sprudler aus Sicht von Fred, der nicht nur die Geschichte seiner Freunde erzählt, sondern uns auch super witzige Gedankengänge offenbart. Frech, rotzig und mit wunderbaren Kraftausdrückt. Oh, ich liebe Kraftausdrücke, vor allem wenn sie so authentisch daherkommen.
“Gequirlter Mist mit Mäusespeck”, flüstere ich.
“Du hast den gestreiften Pferdefurz vergessen”, murmelt Tilda.
Sie hat recht. In dieser Situation brauchen wir einen schlimmeren Fluch. (Seite 71)
Fred, Tilda, Walter und Odetta (der Pudel von Tildas Oma) verbringen fast jeden Tag miteinander und feilen an ihren Erfindungen. Dabei passieren einfach so viele komische und wirre Dinge, dass man oft aus dem Lachen gar nicht herauskommt. Manchmal sind die Hintergründe unheimlich schlüssig und manchmal einfach nur total abgefahren – zum Beispiel als Walter von dem ersten Limonaden-Sprudler-Versuch komplett gelb wird. Wirklich gelungen ist dabei der Wechsel zwischen den humorvollen Szenen und denen mit einem etwas tiefgründigeren Inhalt.
Nicht so gut empfand ich den Umgang mit der übergriffgen Art des Dicken und des Dünnen, die ein Kind attakieren und verletzen. Ich hätte mir hier das Signal gewünscht, dass so ein Handeln von Erwachsenen nicht ok ist, zum Beispiel durch eine wütende Oma, die alles mit anschaut.
Aber der Dicke macht genau das Gegenteil. Er hebt mich hoch. Ich schwöre, er hebt mich einfach an der Gurgel hoch. Meine Füße schweben mindestens zehn Zentimeter über dem Boden. (Seite 146)
Ansonsten ein wirklich gelungener Auftakt einer tollen Kinderbuch-Reihe. Der Looping-Dreher und der Hitzefrei-Regler stehen nun auf der Wunschliste.
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Mama, ich will auch mal so einen Limonaden-Sprudler bauen. Das ist so lustig. Können wir das mal nachmachen? Das soll auch so spritzen.
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Der verrückte Erfinderschuppen (1) – Der Limonaden-Sprudler
Autor: Lena Hach Illustration: Daniela Kulot
Verlag: Mixtvision Verlag
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Seiten: 164ISBN: 978-3-95854-098-9
Preis: 12,90 €